Der uns verheißenen Segnungen würdig
Wir müssen die unglaublichen Segnungen, die der himmlische Vater verheißt, jeden Tag unverrückbar im Blick haben.
Schließt man diese Schwester aus dem Video nicht sofort ins Herz? Wir wissen, dass viele von Ihnen, die keine Gelegenheit hatten, selbst Kinder in die Welt zu setzen, Ihr Leben damit zugebracht haben, Kinder zu lieben, zu unterweisen und glücklich zu machen. Und der Vater im Himmel und wir, Ihre Schwestern, lieben Sie dafür von Herzen!
Bestimmt durften wir alle, auch unsere jungen Schwestern aus der PV und von den Jungen Damen, schon einmal ein Neugeborenes in den Armen halten, das zu uns aufgeschaut und uns in die Augen geblickt hat. Dabei haben wir spüren können, von welch großer Heiligkeit dieser celestiale Geist umgeben war, der erst kurz zuvor vom Vater im Himmel in den gerade erst erschaffenen Körper – so zierlich und rein – gesandt worden war. Ich habe nur selten ähnlich schöne, zarte und geistige Empfindungen gehabt.
Unser Körper ist ein heiliges Geschenk von unserem himmlischen Vater. Er ist unser eigener Tempel. Wenn wir ihn sauber und rein halten, macht uns das würdig, dem Vater im Himmel dabei zu helfen, für seine geliebten Geistkinder Körper zu erschaffen.
In seiner letzten Generalkonferenzansprache, von der Sie vielleicht „einen Keks und einen Kuss“ in Erinnerung behalten haben, bezeugte Präsident Boyd K. Packer, dass „das Gebot, sich zu mehren und die Erde zu füllen, … unentbehrlich und … die Quelle menschlichen Glücks [ist]. Durch den rechtschaffenen Gebrauch dieser [schöpferischen] Fähigkeit können wir dem Vater im Himmel nahekommen und eine Fülle der Freude erfahren, sogar Gottestum. Die Fortpflanzungskraft spielt im Plan keine Nebenrolle – [sie ist] der Plan.“
Er sagte weiter:
„Wahre Liebe erfordert, dass die Partner erst nach der Eheschließung einander jene Zuneigung schenken, die [diese] heiligen Kräfte … freisetzt … Man [muss] vor der Ehe [also] Situationen meiden …, wo das körperliche Verlangen die Oberhand gewinnen kann. …
Unser Glück im irdischen Leben, unsere Freude und unsere Erhöhung hängen davon ab, wie wir mit diesen anhaltenden, verlockenden körperlichen Begierden umgehen.“
Meine lieben jungen und nicht mehr ganz so jungen Schwestern, bei meiner Vorbereitung auf diese Ansprache wurde ich von großer Unruhe geplagt. Mir war wie Alma dem Jüngeren zumute, der sagte: „Ich [wünschte] aus dem Innersten meines Herzens, … ihr würdet … seinen heiligen Namen anrufen und ständig wachen und beten, damit ihr nicht versucht werdet über das hinaus, was ihr ertragen könnt, … sodass ihr am letzten Tag emporgehoben werden … könnt.“
Später bezeugte auch Mormon, dass zur Zeit Almas der Antichrist Korihor predigte und vielen Frauen das Herz verführte.
Schwestern, in unserer Zeit hat der Satan mit zunehmendem Erfolg ein korihorartiges Banner gehisst. Welcher Werkzeuge bedient er sich? Verführerische Liebesromane, Seifenopern im Fernsehen, verheiratete Frauen und frühere Verehrer, die über soziale Medien wieder in Kontakt treten, und Pornografie. Wir müssen sehr vorsichtig sein, Schwestern! Wir können nicht mit den feurigen Pfeilen des Satans herumspielen, ohne uns daran zu verbrennen. Ich kenne nichts, was uns so gut in die Lage versetzt, den Heiligen Geist immer bei uns zu haben, wie die Tugend!
In der heutigen Welt sind viele auf sofortige Befriedigung und sofortiges Wissen aus dem Internet aus. Im Gegensatz dazu werden wir über die Maßen gesegnet, wenn wir Glauben und Geduld üben und uns mit unseren Fragen an den Vater im Himmel – die Quelle aller Wahrheit – wenden. Durch tägliches Forschen und Schriftstudium gepaart mit aufrichtigem und flehentlichem Gebet kann man viele Antworten und Zusicherungen erhalten, im Internet jedoch wird nichts dergleichen verheißen. Der Prophet Jakob bezeugt: „Denn der Geist spricht die Wahrheit und lügt nicht. Darum spricht er von Dingen, wie sie wirklich sind, und von Dingen, wie sie wirklich sein werden.“
Wenn wir uns etwas anschauen, etwas lesen oder etwas tun, was unter den Maßstäben unseres himmlischen Vaters liegt, schwächt uns das. Wie alt wir auch sein mögen: Wenn das, was wir betrachten, was wir lesen, was wir uns anhören oder was wir tun, den Maßstäben des Herrn, wie sie in der Broschüre Für eine starke Jugend erläutert werden, nicht gerecht wird, müssen wir es abschalten, es wegwerfen, es zerreißen und die Tür davor zuschlagen.
Niemand von uns ist vollkommen, aber falls wir gesündigt haben, erinnert uns Präsident Packer an diese Verheißung:
„‚Siehe, wer von seinen Sünden umgekehrt ist, dem ist vergeben, und ich, der Herr, denke nicht mehr an sie.‘ (LuB 58:42.) …
Das Sühnopfer, das auf uns alle Anspruch erheben kann, hinterlässt keine Narben. Das bedeutet: Was wir auch getan haben, wo wir gewesen sein mögen oder wie etwas geschehen ist – wenn wir wahrhaft umkehren, wird der Herr dafür sühnen. Das hat er versprochen. Und mit seiner Sühne ist die Angelegenheit erledigt. So viele von uns plagen sich mit Schuldgefühlen herum und wissen nicht, wie sie sich davon befreien können. Sie können sich davon befreien, indem Sie das Sühnopfer Christi annehmen. Dann kann alles, was früher wehgetan hat, in Schönheit, Liebe und Ewigkeit umgewandelt werden.“
Welche Hilfen oder Werkzeuge haben wir abgesehen von der Umkehr noch bekommen, um rein und tugendhaft bleiben zu können? Die PV-Kinder und die Jungen Damen kennen und singen alle das Lied „Lies die Schriften!“ Wir können diese Aufforderung erweitern: „Sprich dein Gebet!“, „Geh in den Tempel!“, „Halte deine Bündnisse!“, „Halte den Sabbat heilig!“, „Folg dem Propheten!“, „Sei tugendhaft!“
Es sind auch große Segnungen und schützende Verheißungen damit verbunden, dass wir das Garment in der rechten Weise tragen. In mir ist das Empfinden gereift, dass ich, symbolisch gesprochen, königliche Gewänder anlege, die mir der Vater im Himmel geschenkt hat. Schwestern, ich bezeuge: Wenn wir uns bemühen, das Garment in der rechten Weise zu tragen, erkennt unser Vater dies als großes Zeichen unserer Liebe und Hingabe ihm gegenüber an. Es ist ein Zeichen der Bündnisse, die wir mit ihm geschlossen haben, und er verheißt: „Ich, der Herr, bin verpflichtet, wenn ihr tut, was ich sage; tut ihr aber nicht, was ich sage, so habt ihr keine Verheißung.“
Vor kurzem unterhielt ich mich mit einer alten Freundin. Sie hat zwei Scheidungen hinter sich gebracht, die auf das Suchtverhalten und die Untreue ihrer Ehemänner zurückzuführen waren. Sie und ihre drei Kinder haben viel durchgemacht. Sie sagte flehentlich: „Ich habe mich so sehr bemüht, rechtschaffen zu leben. Warum hatte ich so viele Prüfungen? Was habe ich nur falsch gemacht? Was erwartet der Vater im Himmel von mir? Ich bete und lese in den heiligen Schriften, helfe meinen Kindern und gehe oft in den Tempel.“
Als ich dieser Schwester zuhörte, hätte ich am liebsten ausgerufen: „Du machst alles richtig! Du machst alles, was der Vater im Himmel sich von dir wünscht und erhofft!“
Es ist verständlich, wenn manch einer sagt, dass die vom Vater im Himmel verheißenen Segnungen einfach „in zu weiter Ferne“ liegen, vor allem dann, wenn unser Leben vor Schwierigkeiten nur so überquillt. Doch Alma hat seinem Sohn ja erläutert, dass dieses Leben die Zeit ist, sich darauf vorzubereiten, Gott zu begegnen, und nicht, alle für uns bestimmten Segnungen zu empfangen. Präsident Packer hat erklärt, dass „die Worte ‚Und sie lebten fortan glücklich und zufrieden‘ niemals schon im zweiten Akt vorkommen. Diese Zeile gehört in den dritten Akt, wenn alle Geheimnisse gelüftet sind und alles wiedergutgemacht wurde.“ Wir müssen jedoch die unglaublichen Segnungen, die der himmlische Vater verheißen hat, jeden Tag unverrückbar im Blick haben. Ebenso müssen wir uns der „liebevollen, großen Barmherzigkeit“ bewusst sein, die wir täglich erfahren.
Schwestern, ich weiß nicht, warum wir die vielen Prüfungen haben, denen wir ausgesetzt sind, aber nach meinem Empfinden ist der Lohn so groß, ewig und immerwährend, so erquicklich und unbegreiflich für uns, dass es an dem Tag, da wir diesen Lohn empfangen, unserem barmherzigen, liebevollen Vater im Himmel gegenüber vielleicht aus uns heraussprudelt: „War das etwa alles, was verlangt wurde?!“ Ich bin überzeugt, wenn wir täglich daran denken und erkennen würden, wie sehr der Vater im Himmel und unser Erretter uns lieben, wären wir bereit, alles zu tun, worum sie uns bitten, um wieder in ihrer Gegenwart sein zu können und für immer von ihrer Liebe umgeben zu sein. Was macht es schon, Schwestern, was wir hier erlitten haben, wenn diese Prüfungen letzten Endes genau das sind, was uns für ewiges Leben und Erhöhung bei unserem Vater und unserem Erlöser im Reich Gottes würdig macht?
Ich bezeuge, dass unser Körper eine heilige Gabe von unserem Vater im Himmel ist. Wenn wir unser Leben mithilfe des Sühnopfers unseres Erretters rein und sauber halten und den vom Vater verheißenen Lohn jeden Tag fest im Blick haben, empfangen wir eines Tages „alles …, was [unser] Vater hat“. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.