Eröffnungsbotschaft
Wir müssen auf jede erdenkliche Weise danach streben, Jesus Christus zu hören, der durch die Macht und das Wirken des Heiligen Geistes zu uns spricht
Meine lieben Brüder und Schwestern, wir begrüßen Sie zur diesjährigen historischen Frühjahrs-Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Aus Ihnen bekannten Gründen stehe ich nun vor Ihnen in einem leeren Auditorium!
Als ich Ihnen bei der Herbst-Generalkonferenz 2019 versprach, dass diese Frühjahrs-Konferenz „denkwürdig“ und „unvergesslich“ sein würde, konnte ich nicht ahnen, dass sie für mich deshalb so denkwürdig und unvergesslich sein würde, weil ich hier vor weniger als zehn Menschen sprechen würde! Doch da ich weiß, dass Sie sich jetzt diese Übertragung ansehen, und da der Chor eben so schön das Lied „It is Well with My Soul“ gesungen hat, empfinde ich großen Trost.
Wie Sie wissen, wurde die Anwesenheit bei dieser Generalkonferenz als Teil unserer Bemühungen, überall auf der Welt gute Staatsbürger zu sein und die Ausbreitung von COVID-19 nach Möglichkeit einzudämmen, stark eingeschränkt. Dieses Virus zieht überall auf der Welt große Auswirkungen nach sich. Es führt sogar – für eine Weile – zu Anpassungen bei den Versammlungen der Kirche, der Missions- und der Tempelarbeit.
Die heutigen Einschränkungen beruhen zwar auf einem bösartigen Virus, doch die eigenen Prüfungen des Lebens reichen weit über diese Pandemie hinaus. Künftige Herausforderungen können sich aus einem Unfall, einer Naturkatastrophe oder einem unerwarteten Schicksalsschlag ergeben.
Wie können wir solche Herausforderungen meistern? Der Herr hat uns gesagt: „Wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nicht fürchten.“1 Natürlich kann sich jeder von uns einen Vorrat an Lebensmitteln, Wasser und Ersparnissen anlegen. Doch es ist ebenso wichtig, dass wir unserer eigenes geistiges Vorratshaus mit Glauben, Wahrheit und Zeugnissen füllen.
Unser höchstes Streben im Leben besteht darin, uns darauf vorzubereiten, unserem Schöpfer zu begegnen. Das tun wir, indem wir uns täglich bemühen, mehr wie unser Erretter, Jesus Christus, zu werden.2 Und das tun wir, wenn wir täglich umkehren und seine reinigende, heilende und stärkende Macht empfangen. Dann können wir, selbst in turbulenten Zeiten, dauerhaft Frieden und Freude empfinden. Genau deshalb hat uns der Herr aufgetragen, an heiligen Stätten zu stehen und nicht zu wanken.3
Dieses Jahr feiern wir den 200. Jahrestag eines der bedeutendsten Ereignisse der Weltgeschichte, nämlich dass Gottvater und sein geliebter Sohn, Jesus Christus, Joseph Smith erschienen sind. In dieser einzigartigen Vision deutete Gott, der Vater, auf Jesus Christus und sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“4
Diese Aufforderung an Joseph Smith gilt für jeden von uns. Wir müssen auf jede erdenkliche Weise danach streben, Jesus Christus zu hören, der durch die Macht und das Wirken des Heiligen Geistes zu uns spricht.
Der Zweck dieser und jeder Generalkonferenz besteht darin, uns zu helfen, ihn zu hören. Wir haben gebetet und bitten Sie, zu beten, der Geist des Herrn möge in so reichem Maße bei uns sein, dass Sie die Botschaften hören können, die der Erretter besonders für Sie bereithält – Botschaften, die Ihrer Seele Frieden bringen. Botschaften, die Ihr gebrochenes Herz heilen. Botschaften, die Ihren Verstand erleuchten. Botschaften, die Sie erkennen lassen, was Sie auf Ihrem Weg durch unruhige und schwierige Zeiten tun müssen.
Wir beten darum, dass diese Konferenz aufgrund der Botschaften, die Sie hören werden, der einzigartigen Ankündigungen, die gemacht werden, und der Erfahrungen, zu denen Sie eingeladen werden, unvergesslich sein wird.
Beispielsweise werden wir am Ende der Versammlung am Sonntagvormittag eine weltweite feierliche Versammlung einberufen, bei der ich Sie im heiligen Hosanna-Ruf anleiten werde. Wir beten darum, dass dies für Sie ein geistiger Höhepunkt sein wird, wenn wir in aller Welt unsere tiefe Dankbarkeit gegenüber Gott, dem Vater, und seinem geliebten Sohn zum Ausdruck bringen, indem wir sie auf diese einzigartige Weise lobpreisen.
Für diesen heiligen Anlass verwenden wir ein sauberes, weißes Taschentuch. Sollten Sie keines haben, winken Sie bitte einfach mit der Hand. Nach dem Hosanna-Ruf singen wir dann gemeinsam mit dem Chor das Lied „Der Geist aus den Höhen“5.
Meine lieben Brüder und Schwestern, diese Konferenz wird herrlich. Dieses Jahr wird außergewöhnlich sein, wenn wir uns aufmerksam auf den Erretter und sein wiederhergestelltes Evangelium konzentrieren. Die wichtigsten bleibenden Folgen dieser historischen Konferenz werden sich einstellen, wenn sich unser Herz wandelt und wir anfangen, unser Leben lang danach zu streben, ihn zu hören.
Willkommen zur Frühjahrs-Generalkonferenz 2020! Ich weiß, dass Gott, unser himmlischer Vater, und sein Sohn, Jesus Christus, auf uns achtgeben. Sie werden während aller Versammlungen an diesen beiden herrlichen Tagen mit uns sein, wenn wir uns darum bemühen, ihnen näherzukommen und sie zu ehren. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.