Das Evangelium breitet sich in den Osten aus

Im Laufe der Geschichte der Kirche spielte Österreich eine wesentliche Rolle dabei, das wiederhergestellte Evangelium in ganz Europa zu verbreiten. Von Anfang an lernten Menschen aus anderen Ländern das Evangelium kennen, während sie in Österreich lebten. Ein Beispiel dafür ist der erste bekannte polnische Bekehrte Adalbert Cholewa, der sich in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in Österreich der Kirche anschloss. Františka Brodilová, die sich 1913 in Wien der Kirche anschloss, stellte einige Jahre, nachdem sie nach Prag zurückgekehrt war, einen Antrag, woraufhin eine Mission in der Tschechoslowakei eröffnet wurde.

Missionare aus der Mission Wien Ost mit Mitgliedern des Zweiges Zagreb in Jugoslawien (Kroatien), 1988

Nach dem Zweiten Weltkrieg verehrten die österreichischen Mitglieder der Kirche ihren Gott am Rand des „Eisernen Vorhangs“ zwischen den Demokratien Westeuropas und den kommunistischen Regimen in Osteuropa. Obwohl die Religionsfreiheit damals in Osteuropa stark eingeschränkt war, bereiteten sich die österreichischen Mitglieder auf eine bessere Zukunft vor. In den 70er Jahren bemühten sich die Mitglieder in Österreich gemeinsam darum, Gastarbeitern aus Jugoslawien vom Evangelium zu erzählen, und unterstützten die Bemühungen, eine Mission in Jugoslawien aufzurichten. 1987 gründete die Kirche die Österreich-Mission Wien Ost, um das Evangelium in osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Jugoslawien, Polen und der Tschechoslowakei zu verbreiten. Die Zuständigkeit der Mission dehnte sich bald weiter nach Osten aus, in Länder wie Bulgarien, Rumänien, Russland und die Ukraine. Von Wien aus wurde zu einem entscheidenden Zeitpunkt der Grundstein für die Kirche in Osteuropa gelegt. 1989 fiel die Berliner Mauer, und 1992 war die Aufgabe der Mission Wien Ost mit der Eröffnung neuer Missionen in ganz Osteuropa erfüllt.