Lynettes Zeugnis
Es war ein wunderschöner Tag für eine Wanderung in den Bergen von San Bernardino in Kalifornien. Unsere sieben Kinder suchten sich jeweils einen Wanderstock und Mark, mein Mann, ging voran. Wir blieben immer wieder stehen und sahen staunend zu, wie eine Spinne sorgfältig ihr Netz spann. Wir schauten uns die hohen Tannen an, die ihre Zweige in den Himmel streckten. Selbst die Vögel schienen nur für uns zu singen.
Schließlich fanden wir die perfekte Stelle für eine Zeugnisversammlung. Wir setzten uns alle im Kreis auf alte Baumstümpfe. Mark sprach zuerst. Er sagte, wie sehr er mich und unsere Kinder liebe, und gab dann Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums und von den Segnungen, die die Tempelehe uns schenkt.
Anschließend gab ich Zeugnis. Dann waren die Kinder an der Reihe. Das älteste fing an und sagte, wie sehr es uns und seine Geschwister liebe.
Schließlich war die vierjährige Lynette an der Reihe, die fast eine Stunde lang geduldig dagesessen und am Daumen gelutscht hatte. Ich fragte: „Lynette, wofür bist du dankbar?“
Sie schaute mich mit ihren klaren blauen Augen an und antwortete voller Selbstvertrauen: „Ich bin dankbar für Jesus, denn er hat mich lieb.“
Wir waren alle sprachlos. Eine Stunde lang hatten wir nun unserer Liebe und Wertschätzung für alles Ausdruck gegeben, was wir besaßen, aber wir hatten vergessen, dass uns Segnungen nur durch die Liebe und das Opfer des Erretters zuteil werden. Mit der Direktheit und der Unschuld eines Kindes hatte die kleine Lynette den Wesenskern unseres Glaubens genannt.
Später dachte ich daran, wie der Erretter die kleinen Kinder um sich geschart und gesagt hatte: „Seht eure Kleinen.“ (3 Nephi 17:23.) Wie gut hatte uns unsere Kleine an diesem Tag doch unterwiesen!
Leah Poole Wright gehört zur Gemeinde Hyrum 11 im Pfahl Hyrum, Utah.