2004
In der Unterzahl
Juli 2004


In der Unterzahl

Ich besuche eine Schule, wo es unter 1200 Schülern nur fünf Mitglieder gibt. An einem Montagmorgen sprach mich eine Gruppe von Jungen an und fragte mich, ob ich mich ihnen anschließen wolle. Ich war in der Unterzahl. Sie trugen Piercings und waren größer und kräftiger als die meisten Jugendlichen. Die Gruppe schikanierte jeden, der sich ihr nicht anschließen wollte.

Ich bin auch größer als andere Jugendliche, aber eher schüchtern. Ich überlegte, ob ich mich ihnen anschließen sollte, um meine Schüchternheit wettzumachen. Ich fragte: „Kann ich etwas Bedenkzeit haben?“ Sie willigten ein.

Ich fragte meine Eltern nach ihrer Meinung. Sie empfahlen mir, zu beten und in den heiligen Schriften zu lesen. Bevor ich zu Bett ging, las ich in den heiligen Schriften und in der Broschüre Für eine starke Jugend. Dort heißt es: „Sucht euch Freunde, die die gleichen Wertvorstellungen haben wie ihr, damit ihr einander stärken und Mut machen könnt, nach hohen Maßstäben zu leben.“ (Seite 12.) Ich betete auch um Hilfe: „Sind das die richtigen Freunde für mich?“

Am nächsten Morgen schlug ich im Unterricht die Faltblattausgabe von Für eine starke Jugend auf. Ich las noch einmal und mir wurde klar, was ich antworten sollte. Als sie mich fragten: „Willst du dich uns nun anschließen?“, erwiderte ich ohne zu zögern: „Nein.“

Sie fragten nach dem Grund, und ich erklärte ihnen, dass ich mich nicht piercen lassen und meine Kraft nicht missbrauchen wolle, um anderen wehzutun. Ich sagte, dass ich Jesus Christus folgen und zu jedem freundlich sein wolle. Ihre Blicke schienen zu sagen: „Du verpasst eine gute Gelegenheit, tolle Freunde zu haben.“

Heute habe ich einen Freundeskreis, der mit dieser Gruppe nichts gemein hat. Meine Freunde sind gute Schüler, haben ein gepflegtes Äußeres und verhalten sich anständig. Jetzt weiß ich, dass der Vater im Himmel mir hilft, wenn ich mich darum bemühe.

Paolo Martin N. Macariola gehört zur Gemeinde Tangub im Pfahl Bacolod Süd auf den Philippinen.