Der große Plan des Glücklichseins
So, wie ein Fisch Wasser benötigt, benötigt ihr das Evangelium und den Heiligen Geist als Begleiter, um wahrhaft tief glücklich zu sein.
Als ich ein Diakon war, wie viele von euch jungen Männern es sind, wanderte ich mit meinem Vater zu einem Bergbach, um Forellen zu angeln. Als mein Vater den Köder am Haken am Ende meiner Angel befestigte, erklärte er mir, dass ich den Haken im Maul des Fisches setzen müsse, wenn dieser versuche, den Köder zu schnappen. Andernfalls würde er davonschwimmen. Ich verstand nicht, was es bedeutet, den Haken zu setzen, deshalb erklärte er mir, dass der Haken sich im Maul des Fisches verankern müsse, wenn dieser nach dem Köder schnappe. Dann könne der Fisch den Haken nicht mehr abschütteln. Der Haken würde dadurch gesetzt, dass man die Angelrute schnell zurückzöge, wenn der Fisch nach dem Köder schnappe. Ich wollte auf jeden Fall einen Fisch fangen, deshalb stand ich gespannt wie eine Feder am Rande des Bergbachs, die Muskeln angespannt, und wartete auf die verräterische Bewegung am anderen Ende meiner Angelrute, die mir signalisieren würde, dass ein Fisch nach dem Köder schnappte. Nach einigen Minuten bemerkte ich eine Bewegung am Ende meiner Angel, und genau in diesem Augenblick riss ich sie mit aller Kraft zurück in meine Richtung, da ich einen großen Kampf mit dem Fisch erwartete. Zu meiner Überraschung sah ich, wie diese arme Forelle – der Haken war nun sehr fest in ihrem Maul gesetzt – aus dem Wasser in die Luft über meinen Kopf geschleudert wurde und hinter mir zappelnd auf dem Boden landete.
Bei diesem Erlebnis habe ich zwei Beobachtungen gemacht. Erstens: Einem Fisch geht es außerhalb des Wassers erbärmlich. Seine Kiemen, seine Flossen und der Schwanz mögen im Wasser gut funktionieren, aber an Land sind sie völlig nutzlos. Zweitens: Dieser unglückliche Fisch, den ich damals fing, ging zugrunde, weil er getäuscht wurde und etwas sehr Gefährliches – ja Todbringendes – für lohnend oder wenigstens ausreichend faszinierend hielt, dass es einen genaueren Blick darauf und einen kleinen Bissen davon rechtfertigte.
Meine lieben Brüder des Aaronischen Priestertums, es gibt ein paar Lehren, die wir daraus ziehen können. Erstens: Wie Lehi es sagte, besteht ein grundlegender Zweck eures Lebens darin, Freude zu haben (siehe 2 Nephi 2:25). Um Freude haben zu können, müsst ihr begreifen, dass ihr als Kind des himmlischen Vaters göttliche Züge und geistige Bedürfnisse geerbt habt – und so, wie ein Fisch Wasser benötigt, benötigt ihr das Evangelium und den Heiligen Geist als Begleiter, um wahrhaft tief glücklich zu sein. Weil ihr von Gott abstammt (siehe Apostelgeschichte 17:28), ist es unvereinbar mit eurer ewigen Natur, falsch zu handeln und euch dabei gut zu fühlen. Das funktioniert nicht. Es ist sozusagen ein Teil eurer geistigen DNA, dass ihr nur in demselben Maße, wie ihr das Evangelium lebt, auch Friede, Freude und Glück haben könnt.
Im Gegensatz dazu werdet ihr genau in dem Maße, in dem ihr euch entscheidet, nicht nach dem Evangelium zu leben, ebenso elend sein wie ein Fisch außerhalb des Wassers (siehe Mosia 4:30). Alma sagte Folgendes zu seinem Sohn Korianton:
„Siehe, ich sage dir, schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.
Und nun mein Sohn, alle Menschen, die … in einem fleischlichen Zustand sind, … sind ohne Gott in der Welt, und sie haben sich gegen die Natur Gottes gewandt; darum sind sie in einem Zustand, der der Natur des Glücklichseins entgegen ist.“ (Alma 41:10,11.)
Beachtet, dass „ohne Gott in der Welt“ zu sein – in anderen Worten, sich zu weigern, das Evangelium zu leben, und deshalb den Geist nicht als Begleiter zu haben – ein Zustand ist, der im Gegensatz zur Natur des Glücklichseins steht. Das Evangelium Jesu Christi ist in der Tat der große Plan des Glücklichseins! Beachtet bitte, dass es sich hier um die Einzahl handelt. Das bedeutet, dass es der einzige ist (siehe Alma 42:8). Wenn ihr eine andere Lebensweise wählt oder versucht, nur die Teile des Evangeliums zu leben, die euch bequem erscheinen, kostet euch diese Wahl die volle, strahlende Freude und das Glück, das euch der liebende Vater im Himmel und sein Sohn zugedacht haben.
Nun zur zweiten Lektion aus meinem Angelerlebnis: So, wie ein Fisch in einem Bergbach auf die ihm in den Weg gelegten Köder achten muss, um zu vermeiden, dass er aus dem Wasser gezogen wird, müssen wir, ihr und ich, weise sein, um zu vermeiden, dass wir aus einem glücklichen Leben, das auf das Evangelium ausgerichtet ist, weggezogen werden. Denkt daran, wie Lehi es schon sagte, dass der Teufel danach trachtet, „dass alle Menschen so elend seien wie er selbst“ und er „Macht erlangt, gefangen zu nehmen“, wenn wir uns auf Unreines und Schlechtes einlassen (2 Nephi 2:27,29). Deshalb: Lasst euch zu keinem einzigen Bissen von etwas Unwürdigem hinreißen, denn der Satan steht schon bereit, um den Haken zu setzen. Genau dieses Risiko, dass der Haken raffiniert oder plötzlich gesetzt wird, veranlasste den Propheten Moroni in alter Zeit – und er sah tatsächlich unsere Zeit (siehe Mormon 8:35) –, euch und mich so deutlich zu ermahnen, „weder die böse Gabe, noch das, was unrein ist, anzurühren“ (Moroni 10:30; Hervorhebung hinzugefügt).
In der Musik, im Internet, in Filmen, in Illustrierten und im Alkohol, in Drogen und im Tabak gibt es vieles, was schlecht und unrein ist. Was all das betrifft, was schlecht und unrein ist, meine jungen Freunde, fasst es nicht einmal an! In all dem ist ein Haken, der raffiniert und viel plötzlicher gesetzt wird, als ihr es euch vorzustellen wagt – und es kann ein äußerst schmerzhafter Prozess sein, den Haken zu entfernen. Alma beschrieb, dass der Umkehrprozess „beinah bis zum Tod“ führte (Mosia 27:28); er sagte sogar: „Es konnte nichts so außerordentlich und so bitter sein, wie meine Qualen es waren.“ (Alma 36:21.)
Einige von euch hatten vielleicht schon mit dem, was schlecht oder unrein ist, zu tun. Schöpft Hoffnung aus der Lehre und historischen Tatsache, dass Almas Glauben an den Herrn ihn zur Umkehr führte, und er als Folge seiner Umkehr solche Freude durch die Macht des Sühnopfers Christi erfuhr, dass gemäß seiner Worte „nichts so außerordentlich und so süß sein [kann] wie meine Freude“ (Alma 36:21). Diese Erfahrung werdet ihr auch machen, wenn ihr durch Umkehr den Herrn sucht.
Jeder von uns muss in dem einen oder anderen Maße umkehren. Umkehren bedeutet, dass ihr wirkliche Änderungen in eurem Leben vornehmt, die der Erretter von euch erwartet, damit ihr glücklich sein könnt. Umkehr ist der großartige befreiende Grundsatz des Evangeliums. Wenn euer Glaube an den Herrn Veränderungen bei euch bewirkt, dann führt dieses Tun von eurer Seite, wie Helaman sagt, „zur Macht des Erlösers, zur Errettung [eurer] Seele“ (Helaman 5:11). Wenn ihr bestrebt seid, euch zu ändern, dann denkt daran, dass unser liebender Erretter, wie Alma sagt, „alle Macht hat, einen jeden Menschen zu erretten, der an seinen Namen glaubt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht“ (Alma 12:15). Dies ist eine machtvolle Lehre, die frei macht und mit Hoffnung erfüllt!
Der Prophet Joseph Smith erfuhr aus erster Hand, dass der Herr von uns erwartet, dass wir Elend vermeiden, wenn wir nach seinem Evangelium leben, und dass er uns zu verstehen geben möchte, dass wir umkehren können. Als er die 116 Seiten des Übersetzungsmanuskriptes des Buches Mormon verlor, weil er den Überredungen der Menschen nachgegeben hatte, fühlte sich Joseph Smith elend. Der Herr sagte ihm: „So hättest du doch treu sein sollen; dann hätte [Gott] seinen Arm ausgestreckt und dich gegen all die feurigen Pfeile des Widersachers gestärkt; und er hätte dir in allen Zeiten der Beunruhigung beigestanden.“ (LuB 3:8.) Das trifft auch auf jeden von euch jungen Männern zu. Seid treu, und die Hand Gottes wird euch unterstützen. Der Prophet wurde dann daran erinnert, dass ihm – wie jedem von uns – vergeben würde, wenn er umkehrte. Stellt euch vor, welche Freude er empfunden hat, als er den Herrn sagen hörte: „Doch denke daran, Gott ist barmherzig; darum kehre um von dem, was du getan hast, was gegen das Gebot ist, das ich dir gegeben habe, dann bist du noch immer erwählt.“ (LuB 3:10.)
Ich fordere einen jeden von euch heute Abend auf, nach dem Evangelium zu leben, um wahrhaft glücklich zu sein. Meidet das Schlechte und das Elend, das es mit sich bringt; und wenn ihr mit etwas Schlechtem und Unreinem zu tun habt, dann vollzieht die Veränderungen, die der Herr von euch erwartet, damit ihr glücklich sein könnt – und ich bezeuge, dass er euch durch seine unvergleichliche Macht befähigt, erfolgreich zu sein.
Wenn ihr diese Aufforderung annehmt, werdet ihr dauerhaftes Glücklichsein ernten und die Grundlage eures Leben auf dem Fels unseres Erlösers bauen, sodass die Pfeile des Bösen und die Stürme der Welt, wenn sie euch angreifen – wie Helaman sagte – „keine Macht über euch haben [werden], euch in den Abgrund des Elends und des endlosen Wehs hinabzuziehen, und zwar wegen des Felsens, auf den ihr gebaut seid, der eine sichere Grundlage ist, und wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen“ (Helaman 5:12; Hervorhebung hinzugefügt). Ich gebe vom Herrn Jesus Christus aus tiefstem Herzen Zeugnis: Er ist der Fels, die einzig sichere Grundlage des Glücklichseins und der Heilung. Er lebt, hat alle Macht im Himmel und auf Erden, kennt euch beim Namen und liebt euch. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.