Vortrag über die Zukunft der Genealogie im Internet
“Die Zukunft der genealogischen Forschung mag näher sein, als Sie ahnen”, sagte Rich Running am 9. Januar 2007 bei einem Vortrag im Rahmen des jährlichen Genealogie-Instituts in Salt Lake City, das von der Genealogischen Gesellschaft von Utah veranstaltet wird.
Fast 200 Besucher hörten den Vortrag zu dem Thema “Die Öffnung des Granitgewölbes in den Bergen”, in dessen Verlauf führende Mitarbeiter der Produktionsabteilung im Church and Family History Department den technologischen Fortschritt auf zwei Gebieten der genealogischen Forschung erklärten – beim Scannen und bei der Indexierung.
Als Leiter des Produktmanagements der Abteilung beschrieb Bruder Running diese Veränderungen als Stufen zum Bau einer “digitalen Autobahn” für Genealogen.
Das FamilySearch-Scan-Projekt
Diese digitale Autobahn wird durch das FamilySearch-Scan-Projekt aufgebaut, bei dem die etwa fünf Milliarden historischen Dokumente im Granitgewölbe vom Mikrofilm in digitale Bilder übertragen und über Internet zugänglich gemacht werden, erklärte Bruder Running.
Das Granitgewölbe im Wasatch-Gebirge birgt den weltweit größten Bestand an genealogischen Aufzeichnungen. Die Mitarbeiter setzen neueste Computersysteme ein, um die dort gelagerten Mikrofilme in qualitativ hochwertige digitale Bilder zu übertragen.
“Wir haben bereits vor fünf Jahren mit dem Scannen begonnen”, so Derek Dobson, Produktmanager für das FamilySearch-Scan-Projekt. “Innerhalb dieser kurzen Zeit ist das Scan-Verfahren aufgrund der technologischen Fortschritte mindestens vier Mal so schnell wie noch vor ein paar Jahren – und das bei wesentlich höherer Qualität. … Inzwischen können wir in nur 20 Minuten die Angaben von einer ganzen Rolle Mikrofilm in etwa 1200 digitale Bilder konvertieren.”
Bruder Running meinte, dass die Digitalisierung die genealogische Arbeit sehr vereinfachen werde. Anstatt zu einer der 4500 Genealogie-Forschungsstellen der Kirche zu fahren und Mikrofilmrollen zu bestellen, können Ahnenforscher dann die Dokumente bequem online von zu Hause aus abrufen.
Das wichtigste Ziel von FamilySearch, der Internetseite des genealogischen Dienstes der Kirche, ist es, Daten von genealogischer Bedeutung zu sammeln, zu erhalten und den Zugang zu den Unterlagen zu verbessern.
“Das FamilySearch-Scan-Projekt ist ein unverzichtbarer Schritt bei der Verwirklichung dieser Ziele”, so Paul Nauta, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Family and Church History Department.
Das FamilySearch-Index-Projekt
In Zusammenhang mit dem FamilySearch-Scan-Projekt werden mit der Unterstützung tausender ehrenamtlicher Mitarbeiter Indizes erstellt. Diese Helfer entnehmen den digitalen Bildern der historischen Dokumente genealogische Daten, die anderen bei der Suche nach relevanten Angaben helfen werden.
Bei dem FamilySearch-Index- Projekt, das früher Urkundenauswertung hieß, können die ehrenamtlichen Mitarbeiter online die historischen Dokumente herunterladen und die erforderlichen Angaben in ein Online-Formular übertragen. Das Ganze dauert weniger als eine Stunde.
“Mit diesem System kann man einen Großteil der Arbeit in kurzer Zeit erledigen”, sagt Bruder Dobson. “So mancher kann vielleicht nicht stundenlang genealogische Forschung betreiben, aber jeder kann eine halbe bis eine Stunde für den Namensindex in einem einfachen und gut verständlichen System aufbringen. Sogar Jugendliche arbeiten ehrenamtlich beim FamilySearch-Index-Projekt mit und finden, das ist eine Sache, die sich lohnt.”
Die erste Version des FamilySearch-Index-Programms kam im September 2005 heraus. Bis Ende 2006 haben sich über 25 000 Personen in 1200 Pfählen und angeschlossenen Forschungsgemeinschaften als ehrenamtliche Mitarbeiter gemeldet.
Als Mitglied der Kirche kann man bei den verantwortlichen Leitern seiner Gemeinde bzw. seines Zweiges erfahren, wie man sich beteiligen kann. Die Mitarbeit beim FamilySearch-Index-Projekt ist allerdings nicht auf Mitglieder der Kirche beschränkt.
Bruder Nauta vertritt die Meinung, der wichtigste Aspekt bei dieser genealogischen “digitalen Autobahn” sei, das angestrebte Ziel zu erkennen.
“Alles, was die Kirche in Bezug auf genealogische Arbeit unternimmt, dient dazu, Unterlagen verfügbar zu machen, damit jeder seine Vorfahren ausfindig machen und eine Verbindung zu ihnen herstellen kann”, erklärt er.
Weitere Informationen über das FamilySearch-Scan-Projekt und das FamilySearch-Index- Projekt finden Sie im Internet unter www.familysearch.org oder www.familysearchindexing.org.