Hilfreiche Anregungen für das Studium des Buches Lehre und Bündnisse
Dieses Jahr bietet jedem von uns die wunderbare Gelegenheit, sich mit dem Buch Lehre und Bündnisse zu befassen und dadurch sehr gesegnet zu werden. Dieses Buch enthält groß-artige Offenbarungen, die in unserer Zeit und für unsere Zeit niedergeschrieben wurden.
Im Buch Lehre und Bündnisse, das manchmal auch als das Handbuch der Wiederherstellung bezeichnet wird, „hört man die sanfte, doch feste Stimme des Herrn Jesus Christus, die in der Evangeliumszeit der Fülle der Zeiten erneut spricht“.1
Viele Mitglieder der Kirche haben dieses Buch bereits sehr ins Herz geschlossen. Eine Schwester sagte: „Die konkreten Offenbarungen an einzelne Personen im Buch Lehre und Bündnisse sind hilfreich. Ich kann sie gut auf mich beziehen.“ Eine andere Schwester meinte: „Das Buch Lehre und Bündnisse kann ich besser auf Situationen übertragen, mit denen ich konfrontiert werde, weil es aus neuerer Zeit stammt.“ Ein Bruder erklärte: „Ich mag das Buch Lehre und Bündnisse, weil es mir hilft, das Priestertum zu verstehen.“
Wir bezeugen, dass das Buch Lehre und Bündnisse wahrhaftig die Stimme des Herrn ist, die in unserer Zeit zu jedem Kind Gottes spricht, und dass diejenigen, die sich damit befassen, großen Segen erhalten werden. Wir möchten außerdem vier Anregungen dafür geben, wie Ihr Studium dieses Jahr zu einem lohnenden Erlebnis werden kann, und einige Möglichkeiten vorschlagen, wie die Sonntagsschule dazu beitragen kann.
Lesen Sie das Buch von Anfang bis Ende durch
Im Begleitheft für den Teilnehmer am Kurs Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche werden die Mitglieder der Kirche aufgefordert, im Laufe des Jahres 2009 „das Buch Lehre und Bündnisse … von Anfang bis Ende durchzulesen“2 sowie die Leseaufträge für jeden Sonntag zu erfüllen, die nach Themen gegliedert sind.
Wenn wir unser Schriftstudium so gestalten, können wir besser einordnen, in welchem Zusammenhang der jeweilige Abschnitt steht, verstehen aber auch seinen Inhalt besser. Außerdem können wir uns dann in der Sonntagsschulklasse eher ins Unterrichtsgespräch einbringen und es bereichern. Dadurch wiederum können wir zusätzliche Einblicke und Inspiration erhalten, die wir für uns und unsere Familie im Alltag nutzen können.
Vielleicht finden Sie es hilfreich, wenn Sie in Ihrem täglichen Schriftstudium einen Tag oder zwei Tage dafür vorsehen, sich konkret mit dem zu befassen, was im Unterricht besprochen werden wird. Dann können sie wieder damit fortfahren, das gesamte Buch Abschnitt für Abschnitt zu lesen.
Stellen Sie sich beim Lesen Fragen
Bruder Renzo Molly Barrios Matias aus Guatemala hat erlebt, wie das Studium der heiligen Schriften ihn dazu befähigt hat, persönliche Offenbarung für sein Leben zu empfangen.
Er berichtet: „Nachdem Hurrikan Mitch im Jahr 2001 durch Mittelamerika gefegt war und überall Verwüstung hinterlassen hatte, hatte ich viele Fragen. Auf der Suche nach Antworten wandte ich mich an einen Freund, den ich sehr schätze. Er riet mir: ‚Lies die heiligen Schriften. Darin wirst du die besten Antworten auf deine Fragen finden.‘
Das hat mein Leben von Grund auf verändert“, fährt Bruder Matias fort. „Nachdem ich lange Zeit in den heiligen Schriften geforscht hatte, fand ich nach und nach Antworten auf meine Fragen. Nun konnte ich erkennen, dass mein Leben einen Sinn hatte. Daraufhin beschloss ich, auf Vollzeitmission zu gehen.“
Schon bald war Elder Matias in der Honduras-Mission Tegucigalpa dabei, anderen zu zeigen, welch machtvolle Auswirkungen das Studium der heiligen Schriften haben kann.
Wenn wir beim Lesen konkrete Fragen im Sinn haben, öffnen wir uns mehr dafür, dass der Herr uns in unseren Herausforderungen, aber auch in Bezug auf unsere Möglichkeiten inspirieren und führen kann. Vielleicht möchten Sie sich Fragen notieren, die Sie dann gebeterfüllt in Ihr Schriftstudium einbeziehen. Wenn Sie Antworten erhalten, fühlen Sie sich möglicherweise inspiriert, in der Sonntagsschule darüber zu sprechen. Wenn wir einander im Unterricht auf angemessene Weise Zeugnis davon geben, wie der Herr uns anhand der heiligen Schriften leitet und inspiriert, erbauen wir einander.
Achten Sie auf Zusammenhänge, Muster und Leitgedanken
Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns geraten, beim Lesen der heiligen Schriften stets auf Zusammenhänge, Muster und Leitgedanken zu achten.3
Ein Beispiel für einen Zusammenhang im Buch Lehre und Bündnisse ist die Verbindung zwischen unserem Gehorsam und verheißenen Segnungen. „Ich, der Herr, bin verpflichtet, wenn ihr tut, was ich sage; tut ihr aber nicht, was ich sage, so habt ihr keine Verheißung.“ (LuB 82:10.) Unser Schriftstudium gewinnt an Bedeutung, wenn wir diesen Zusammenhang erkennen und uns entschließen, so zu handeln, wie der Herr es uns geboten hat.
Ein Muster im Buch Lehre und Bündnisse zeigt sich darin, woraus das Buch überhaupt besteht. In der Einleitung heißt es nämlich: „Diese heiligen Offenbarungen wurden in Zeiten, wo Hilfe gebraucht wurde, als Antwort auf Gebete empfangen und entsprangen wirklichen Lebensumständen, die wirkliche Menschen betrafen.“4 Diese Offenbarungen waren jeweils persönlich an einen bestimmten Menschen gerichtet, und sie beantworten konkrete Fragen zu Themen, von denen der himmlische Vater wusste, dass sie für den Betreffenden „von größtem Wert sein“ (LuB 15:6; 16:6) würden.5 An dieses Muster, wie man nach persönlicher Offenbarung trachtet und sie empfängt, können auch wir uns halten.
Einer der geläufigsten Leitgedanken in sämtlichen heiligen Schriften lautet: „Sucht mich eifrig, dann werdet ihr mich finden; bittet, und ihr werdet empfangen; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.“ (LuB 88:63.) Darin und in ähnlichen Leitgedanken werden wir aufgefordert, größere Verantwortung für unser eigenes Lernen zu übernehmen, wenn wir die Worte Gottes lesen und darüber nachsinnen.
Zwar findet man im Buch Lehre und Bündnisse nicht immer einen fortlaufenden Handlungsstrang, aber es ist dennoch durch Zusammenhänge, Muster und Leitgedanken zu einem Ganzen verknüpft. Von unseren gemeinsamen Gesprächen über die heiligen Schriften in der Sonntagsschule profitieren wir auch deshalb, weil wir mehr und mehr dieser Strukturen entdecken, wenn wir darüber berichten, was wir selbst herausgefunden haben, und von den Erkenntnissen anderer hören.
Trachten Sie danach, einander zu erbauen und sich miteinander zu freuen
Der Herr hat gesagt: Wenn Mitglieder der Kirche durch den Heiligen Geist voneinander lernen und einander lehren, dann „werden [beide] erbaut und freuen sich miteinander“ (LuB 50:22). Ein machtvoller Evangeliumsunterricht und inspiriertes Lernen finden dann statt, wenn Lehrer und Lernende begreifen, dass der wahre Lehrer in jedem Unterricht in der Kirche der Heilige Geist ist, und dass die Mitarbeit im Unterricht dazu beiträgt, dass der Heilige Geist Zeugnis gibt.
Bei der weltweiten Führerschaftsschulung zum Thema „Lehren und Lernen“ im Februar 2007 hat Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel uns aufgefordert, größere Verantwortung für das Lernen des Evangeliums zu übernehmen. Er demonstrierte dann, wie ein inspirierter Lehrer die Unterrichtsteilnehmer dazu anregen kann, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen, anstatt passiv zu bleiben.
Elder Holland sagte: „Wenn wir dem Lernenden helfen, Verantwortung für das Lernen zu übernehmen, und wenn wir Zeugnis geben, dass das, was wir gelehrt haben, wahr ist, dann wird Gott uns und den Schülern die Botschaft des Evangeliums Jesu Christi im Herzen bestätigen.“6
Wenn die Teilnehmer der Sonntagsschulklasse während der Woche gebeterfüllt in den heiligen Schriften lesen und dann gemeinsam Schriftstellen lesen und sich über ihre Erkenntnisse austauschen, gibt der Heilige Geist Zeugnis und trägt einem jedem von ihnen ins Herz (siehe 2 Nephi 33:1), was er wissen muss und tun soll (siehe 2 Nephi 32:3-5).
Eine persönliche Einladung
Wenn wir uns dieses Jahr in das Buch Lehre und Bündnisse vertiefen und daraus lernen, wird unser Glaube an den himmlischen Vater und Jesus Christus gefestigt werden und unser Zeugnis, dass Joseph Smith Gottes Prophet der Wiederherstellung war, wird wachsen. Der Herr wird unser Verständnis erleuchten, und die heiligen Schriften werden ein noch festerer Bestandteil unseres Lebens.7
Zu Beginn dieses neuen Jahres laden wir Sie ein, sich uns anzuschließen, wenn wir freudig „in diesen Geboten [im Buch Lehre und Bündnisse forschen], denn sie sind wahr und treu, und die Prophezeiungen und Verheißungen, die darin sind, werden sich alle erfüllen“ (LuB 1:37).