Konnte ich meine Vergangenheit loslassen?
Für Menschen, die wie ich im Verkauf arbeiten, ist eine positive und fröhliche Einstellung unabdingbar. Doch vor einigen Jahren fühlte ich mich entmutigt und hatte nicht im Geringsten den Wunsch, mit irgendwem zu reden. An einem Nachmittag war es besonders schlimm.
Man muss mir meine schlechte Stimmung wohl angesehen haben, denn einer meiner Kollegen, mit dem ich mich schon oft unterhalten hatte, fragte, wie es mir gehe. Ich erzählte ihm, dass meine Frau und ich uns nach sechs Jahren Ehe hatten scheiden lassen. In diesem Monat waren wir sechs Jahre geschieden, also war ich jetzt genauso lange geschieden, wie ich verheiratet gewesen war. Mein Geist und mein Herz waren aufgewühlt, und meine Seele war voller Schmerz und Kummer. Ich wusste, dass ich viel vom Leben meiner Kinder versäumte, und das zu erkennen war eine beständige Qual. Die Einsamkeit verzehrte mich, und ich sah keine Lösung, noch nicht einmal einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Dies, so erzählte ich meinem Kollegen, war der Preis, den ich für meine Fehler bezahlen musste.
Mein Kollege, der einer anderen christlichen Kirche angehörte, entgegnete darauf: „Von welchem Preis sprichst du denn da? Jesus Christus hat den Preis doch bezahlt, wenn du wahrhaftig von deinen Sünden umgekehrt bist. Oder hast du etwa vergessen, warum er auf die Erde kam?“
Ich war verblüfft von seiner Antwort, und seine Worte machten mich sprachlos. Sie klangen den ganzen Nachmittag in mir wider. Ja, ich musste zwar mit den Folgen meiner Fehler leben, aber Jesus Christus hatte den Preis doch bezahlt! Warum hatte ich das nur nicht begriffen? Ich kannte die Lehre ja, und ich wusste, dass sie wahr war. Als mir klar wurde, dass das Sühnopfer in meinem Leben Macht hatte, da erfüllte mich ein friedliches, tröstliches Gefühl, an das ich mich noch heute erinnere.
Seit diesem Erlebnis bei der Ar-beit sind Jahre vergangen. Ich habe gelernt, dass einige Folgen unseres Handelns uns das ganze Leben lang begleiten. Viele davon wirken sich auch auf das Leben unserer Lieben aus. Die Einsamkeit war nicht leicht zu ertragen, aber sie hat mir geholfen, meine Schwächen zu erkennen und meinen Vater im Himmel und die Menschen, die am meisten betroffen waren, nämlich meine Kinder und ihre Mutter, um Vergebung zu bitten.
Im Gegensatz zu meiner Stimmung an jenem Nachmittag kann ich nun sagen, dass ich Frieden und Hoffnung habe. Ich weiß, dass Jesus Christus den Preis bezahlt hat, und ich zweifle nicht daran, weil ich Umkehr geübt habe. Er hat mich während dieser Jahre voller Prüfungen gestärkt. Obwohl ich weiterhin geprüft werde, weiß ich doch, dass der Herr mir beständig beistehen wird, wenn ich umkehre, mich ihm zuwende und die Gebote halte.