2010
Wie man Kindern hilft, ihre Entscheidungsfreiheit auszuüben
Dezember 2010


Heim und Familie

Wie man Kindern hilft, ihreEntscheidungsfreiheitauszuüben

So wie der Vater im Himmel Adam und Eva erklärte, was Entscheidungsfreiheit bedeutet, müssen auch wir unseren Kindern helfen, diesen Grundsatz zu verstehen und umzusetzen.

Als der Vater im Himmel Adam und Eva schuf, waren sie unschuldig. Sie wussten nicht viel über das Leben und dessen Folgen. Doch der Vater im Himmel war bei ihnen und belehrte sie, und er hatte Geduld mit ihnen, als sie mehr über das irdische Leben erfuhren.

Als Eltern dürfen wir auch bei unseren kleinen Kindern sein und sie unterweisen. Ich denke aber, dass wir vielleicht manchmal vergessen, dass unsere Kinder auch die Geistkinder unseres Vaters im Himmel sind. Unsere Verantwortung ist es, ihnen die ersten Lektionen beizubringen, und wir haben die Aufgabe, sie zum Erlöser Jesus Christus zu führen.

Wenn wir dem Beispiel des Vaters im Himmel im Garten von Eden folgen, übernehmen wir die Aufgabe, unsere Kinder zu erziehen und ihnen das Evangelium Jesu Christi zu erklären. Dabei müssen wir sie auch über die Folgen ihres Handelns aufklären. Das ist keine leichte Aufgabe, denn wir lernen ja selbst immer noch dazu, und manchmal handeln wir selbst nicht nach dem Willen des Vaters. Es kommt auch vor, dass wir einschreiten und unsere Kinder retten wollen, selbst wenn es ihnen guttäte, aus ihren Fehlern zu lernen.

Der Vater im Himmel erklärte Adam und Eva von Anfang an geduldig, was Entscheidungsfreiheit bedeutet. Er gab ihnen Gebote, sprach von den Folgen und ließ sie ihre Entscheidungsfreiheit ausüben. Er sagte: „Von jedem Baum des Gartens magst du nach Belieben essen, aber vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, davon sollst du nicht essen; doch du magst dich selbst entscheiden, denn das ist dir gewährt; aber bedenke, dass ich es verbiete, denn an dem Tag, da du davon isst, wirst du sicherlich sterben.“ (Mose 3:16,17; Hervorhebung hinzugefügt.)

Wir fragen uns vielleicht, wie wir unsere Kinder dazu anhalten können, die Gebote zu befolgen, ohne sie dazu zu zwingen. Wir können einiges tun, was hilfreich ist. Wir können unsere Kinder das Evangelium lehren, vor allem aus den heiligen Schriften, und im Einklang mit diesen Grundsätzen leben. Wir können sie durch Wort und Beispiel lehren, sich auf den Vater im Himmel zu verlassen, und ihnen von den Segnungen erzählen, die man empfängt, wenn man nach dem Evangelium lebt. Wir können ihnen erklären, dass wir als Eltern wegen unserer eigenen Schwächen ebenso auf die Liebe, Barmherzigkeit und Geduld des Vaters im Himmel angewiesen sind wie unsere Kinder.

Manchmal, wenn sich unsere Kleinen schlecht benehmen, verlieren wir vielleicht allmählich die Hoffnung, aber der Vater im Himmel verliert nie die Hoffnung auf uns. Wir müssen lernen, unsere Kinder so zu sehen, wie der Vater im Himmel uns sieht: als seine Söhne und Töchter mit dem Potenzial, ihm gleich zu werden durch die Macht und Gnade seines Sohnes. Wir haben nicht die Macht, unsere Kinder zu retten, aber wir können ein gutes Vorbild sein und unseren Glauben für sie ausüben.

Wir sind nicht hier, um irgendjemanden dazu zu zwingen, den Willen des Vaters im Himmel zu tun. Natürlich hängt das Maß an Freiheit und Verantwortung, das wir unseren Kindern gewähren, von ihrem Alter und ihren Fähigkeiten ab. Wenn wir unseren Kindern helfen, ihre Entscheidungsfreiheit richtig auszuüben, wird es leichter sein, sie zu lehren und sie lieb zu haben, ganz unabhängig von ihrem Verhalten.

Der Vater im Himmel wusste, dass Adam und Eva versucht werden und vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen würden. Er hatte bereits durch seinen Sohn einen Weg für ihre Rückkehr bereitet. Er sandte einen Engel, der über das Sühnopfer des Erlösers, die Grundsätze der Umkehr und darüber sprach, wie sie Gott im Namen des Sohnes anrufen und durch die Barmherzigkeit und Liebe des Vaters im Himmel Vergebung ihrer Sünden erlangen konnten (siehe Mose 5).

Wir bringen unseren Kindern unsere Liebe zum Ausdruck und erklären ihnen, dass wir, selbst wenn sie in die Irre gehen, standhaft bleiben werden und für sie hoffen und beten werden, dass sie durch Glauben an Jesus Christus und wahre Umkehr Freude erfahren werden. Wenn wir diese Grundsätze berücksichtigen, werden wir noch reichlicher von der reinen Christusliebe erfüllt und als Eltern erfolgreicher sein (siehe LuB 121:41-46).

Illustration von Michael Parker