Worte der Propheten
Erinnerung an Weihnachten
Nach „Geschenke von bleibendem Wert“, Liahona, Dezember 2006, Seite 3f.
Zu Hause habe ich in einer der hinteren Ecken einen kleinen schwarzen Spazierstock mit silberfarbenem Griff liegen. Er hat einmal einem entfernten Verwandten gehört. Warum bewahre ich ihn nun schon mittlerweile über 70 Jahre auf? Es gibt dafür einen besonderen Grund. Als kleiner Junge bin ich nämlich einmal bei einem Weihnachtsschauspiel in unserer Gemeinde aufgetreten. Ich durfte einer der drei Sterndeuter sein. Mit einem Halstuch um den Kopf, Mutters Klavierbankdecke um die Schultern und dem schwarzen Spazierstock in der Hand sprach ich die mir zugedachten Zeilen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Matthäus 2:2.) Ich kann mich noch lebhaft an die Gefühle erinnern, die ich im Herzen hatte, als wir – die drei Sterndeuter – nach oben blickten und den Stern sahen, die Bühne überquerten, Maria mit dem Jesuskind fanden und niederfielen und es anbeteten, unsere Schätze hervorholten und ihm die Geschenke überreichten: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Vor allem gefiel es mir, dass wir nicht zu dem bösen Herodes zurückkehrten, um den kleinen Jesus zu verraten, sondern Gott gehorchten und auf einem anderen Weg zurückreisten.
Die Jahre sind wie im Flug vergangen, aber der Weihnachtsspazierstock hat in meinem Haus noch immer seinen besonderen Platz, und im Herzen trage ich die Verpflichtung gegenüber Christus.