Das Evangelium in meinem Leben
Nicht genügend Zeit?
Ich dachte, ich hätte keine Zeit für das Institut. Aber der Heilige Geist drängte mich, mir die Zeit zu nehmen.
Ende Dezember 2008 saß ich im celestialen Saal des Seoul-Tempels in Korea und dachte über das kommende Jahr nach. Zwei Monate zuvor hatte ich hier in diesem Tempel geheiratet, und in letzter Zeit schienen meine Tage und Wochen vollgepackt mit Arbeit, meiner Berufung in der Kirche und meiner jungen Ehe. Ich hatte immer regelmäßig den Institutsunterricht besucht, aber nun zog ich in Erwägung, nicht mehr hinzugehen.
Als ich um Führung für das kommende Jahr betete, hatte ich das deutliche Gefühl, dass ich weiterhin ins Institut gehen sollte. Ebenso fühlte ich mich gedrängt, öfter in den Tempel zu gehen. Als ich an diesem Tag den Tempel verließ, war ich von Frieden und Dankbarkeit erfüllt für die neue Richtung, die der Herr mir gewiesen hatte. Ich fühlte tief in mir, dass ich gesegnet werden würde, wenn ich seiner Weisung folgte.
Ab Januar diente ich als Tempelarbeiter im Seoul-Tempel. Ich war zweimal pro Woche eingeteilt, und die Fahrt zum Tempel dauerte etwa eine Stunde. Auch meine Frau war zweimal pro Woche unterwegs, ebenfalls mit jeweils einer Stunde Fahrzeit. Einmal fuhr sie als Tempelarbeiterin zum Tempel und einmal besuchte sie mit mir den Buch-Mormon-Kurs im Institut.
Durch diese zusätzlichen Verpflichtungen wurde schnell klar, dass ich meine Arbeit um mehrere Stunden pro Woche reduzieren musste. Da ich im Verkauf arbeite, hängt mein Gehalt von der Anzahl meiner Kunden ab. Mir war klar, dass mit einer Reduzierung meiner Arbeitszeit auch erhebliche finanzielle Einbußen einhergehen könnten. Ich dachte aber an die Eingebung, die ich empfangen hatte, und ich wusste, dass alles gut gehen würde, wenn ich mich nur von ganzem Herzen verpflichtete, dem Herrn zu folgen.
Als ich regelmäßig das Institut und den Tempel besuchte, brachte das mit der Zeit viele Segnungen mit sich. Ich stellte merkliche Veränderungen fest. Ich spürte den Heiligen Geist intensiver und häufiger, und mein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium wurde stärker. Meine Frau und ich profitierten sehr vom Dienst im Tempel und vom Institutsunterricht. Und ganz unerwartet wurde ich auch in materieller Hinsicht gesegnet. Trotz meiner reduzierten Arbeitszeit gewann ich mehr neue Kunden als je zuvor. Mein Einkommen ging nicht zurück, sondern verdoppelte sich annähernd.
Ich weiß, dass diese wunderbaren Segnungen vom Herrn kamen. Ich bin dankbar, dass er mich mit dem Wissen tröstete, dass „dies alles … hinzugefügt werden“ wird, wenn wir „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Rechtschaffenheit“ trachten (siehe 3 Nephi 13:33).