Wir bereiteten ein geistiges Festmahl vor
Der Verfasser lebt in der Dominikanischen Republik.
Als ich als Erster Ratgeber in der Bischofschaft berufen wurde, war die Anwesenheit in der Abendmahlsversammlung in unserer Gemeinde stark zurückgegangen. Wir als Bischofschaft beschlossen, intensiv zu fasten und den Vater im Himmel im Gebet darum zu bitten, uns erkennen zu lassen, wie wir die Mitglieder stärken konnten.
Der Herr schenkte uns Inspiration: Wir sollten betonen, dass die Abendmahlsversammlung ein geistiges Festmahl ist. Also ließen wir uns etwas einfallen, wie wir die Mitglieder, ihre Freunde und ihre Nachbarn zur Abendmahlsversammlung einladen konnten, um sie ein geistiges Festmahl miterleben zu lassen. Auf die Einladungen schrieben wir: „Kommt und hört, seht und spürt die Gegenwart des Herrn bei einem geistigen Festmahl!“ Wir gaben jedem Mitglied eine Einladung, auch den Jungen Männern und Jungen Damen.
Zudem stellten wir einen kleinen, achtköpfigen Gemeindechor zusammen. Gebeterfüllt wählten wir geistige Gesangbuchlieder und Sprecher aus und baten die Mitglieder, bei diesem besonderen Anlass zur Andacht beizutragen.
Dann war alles für das geistige Festmahl bereit! An dem betreffenden Sonntag waren 42 Freunde der Kirche und sonst weniger aktive Mitglieder da. Bei dem zweiten geistigen Festmahl kamen 64 Freunde der Kirche und nicht so aktive Mitglieder. Drei Monate später passten wir nicht mehr in die Kapelle, und sechs Monate später war unsere Gemeinde so sehr gewachsen, dass wir uns auf eine Teilung vorbereiteten.
Weil wir die Abendmahlsversammlung nicht nur einfach als eine Versammlung am Sonntag betrachteten, sondern als ein heiliges Erlebnis, hatten wir die wunderbare Gelegenheit, Menschen, die uns lieb und teuer sind, zu einem geistigen Festmahl einzuladen und so zu Christus zu kommen.
Und weil wir uns vorbereiteten und der Geist vermehrt in der Abendmahlsversammlung zu spüren war und mehr Andacht herrschte, kamen Menschen in die Kirche, die es nie für möglich gehalten hätten, in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Freude zu verspüren. Doch sie kamen und sahen, sie spürten und fanden sie dort.