Antworten von Führern der Kirche
Wie man mit christlichem Mut antwortet
Nach einer Ansprache bei der Herbst-Generalkonferenz 2008
Wir stehen vor einer der schwersten Prüfungen des Lebens, wenn unser Glaube in Frage gestellt oder kritisiert wird. In einem solchen Augenblick möchten wir vielleicht aggressiv reagieren – „mit geballten Fäusten“. Doch wenn wir auf unsere Ankläger reagieren, wie der Erretter es tat, werden wir nicht nur mehr wie er, sondern wir laden andere dazu ein, seine Liebe zu verspüren und ihm ebenfalls zu folgen.
Als wahre Jünger muss es uns zuerst um das Wohlergehen des anderen gehen und nicht darum, uns selbst zu verteidigen. Fragen und Kritik geben uns Gelegenheit, auf andere zuzugehen und ihnen zu zeigen, dass sie dem Vater im Himmel und uns am Herzen liegen. Unser Ziel muss es sein, ihnen die Wahrheit verständlich zu machen, und nicht, unser Ego zu verteidigen oder in einer theologischen Debatte Punkte zu sammeln. Die beste Antwort, die wir unseren Anklägern geben können, ist unser Zeugnis, das von Herzen kommt. Und solch ein Zeugnis kann nur in Liebe und Sanftmut gegeben werden. Wir sollen so sein wie Edward Partridge, von dem der Herr gesagt hat: „Sein Herz [ist] rein vor mir[,] denn er ist so wie Natanaël vor alters, in dem keine Falschheit ist.“ (LuB 41:11.) Wenn man ohne Falschheit ist, hat man kindliche Unschuld; man nimmt nicht schnell Anstoß, aber vergibt schnell.
Allen, die wissen möchten, wie wir unseren Anklägern antworten sollen, erwidere ich: Wir lieben sie. Wenn wir Christus nachfolgen und seinen Mut zeigen, müssen wir sie lieben, unabhängig von ethnischer Herkunft, Glaube, Religion oder politischer Einstellung. Wir halten uns nicht für etwas Besseres als sie. Vielmehr wollen wir ihnen mit unserer Liebe einen besseren Weg zeigen – den Weg Jesu Christi. Sein Weg führt zum Tor der Taufe, zum engen und schmalen Pfad, der in einem rechtschaffenen Leben besteht, und zum Tempel Gottes. Er ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14:6). Nur durch ihn können wir und alle unsere Brüder und Schwestern die größte Gabe ererben, die wir empfangen können – ewiges Leben und ewiges Glück. Ihnen zu helfen und ihnen ein Vorbild zu sein, ist nichts für die Schwachen. Es ist etwas für die Starken. Es ist etwas für euch und für mich – für Heilige der Letzten Tage, die den Preis der Jüngerschaft zahlen, indem sie ihren Anklägern mit christlichem Mut antworten. ◼