Hatte Gott mich vergessen?
Edwin F. Smith
Utah
Ich hatte überall gesucht. Ich war zweimal vom Büro zur Fertigungsstätte gefahren, um die notwendigen Teile zur Fertigstellung eines Krans zu finden, der zwei Tage später zu einem Militärstützpunkt verfrachtet werden sollte – gerade rechtzeitig, um den vertraglich vereinbarten Termin einzuhalten. Wenn wir unserer Verpflichtung nicht nachkamen, erwartete meine Firma eine schwere Vertragsstrafe.
Ich betrat den Lagerraum im Büro und suchte nochmals nach den fehlenden Teilen. Ich schaute in jedem Karton nach und überprüfte auch noch einmal, ob die Teile wirklich bestellt worden waren. Wenn ich sie erneut bestellen musste, würden wir den Termin nicht einhalten können. Mir sank der Mut. Auf dem Heimweg überlegte ich immer noch, wie ich das Problem lösen konnte.
Bevor ich zu Bett ging, sprach ich schnell ein halbherziges Gebet. Dann versuchte ich, zu schlafen. In der Hoffnung, mich an etwas zu erinnern, was ich übersehen hatte, ging ich in Gedanken noch einmal den ganzen Tag durch. Ich wälzte mich bis 3 Uhr morgens hin und her.
Schließlich setzte ich mich wieder auf. Ich schaute auf das Kissen hinab, das ich auf den Boden gelegt hatte, um das Beten nicht zu vergessen. Mir war nicht nach Beten zumute. Ich hatte den ganzen Tag gebetet, hatte aber das Gefühl, dass nichts, was ich gesagt hatte, eine Wirkung gezeigt hatte. Hatte Gott mich vergessen?
Weil ich keinen anderen Ausweg sah, ging ich dennoch auf die Knie und begann zu beten. Ich fragte den Vater im Himmel, ob er sich meiner Situation bewusst war. „Vater im Himmel“, flehte ich, „du weißt, wo die fehlenden Teile sind. Kannst du es mich bitte auch wissen lassen, und zwar heute noch?“
Später lief ich dann zu meinem Büro. Ich legte meine Aktentasche auf den Schreibtisch und hatte den Eindruck, ich solle noch ein letztes Mal im Lagerraum nachschauen. Nachdem ich ihn betreten hatte, sah ich noch einmal die Kartons durch, die ich bereits am Tag zuvor mehrmals durchsucht hatte. Da fiel mir ein großer Karton ins Auge. Irgendetwas sah seltsam aus.
Als ich näher hinschaute, erkannte ich, dass es sich um zwei ineinander gestapelte Kartons handelte. Als ich den oberen Karton hochhob, fand ich im unteren Karton die Teile! Ich sprach ein Dankgebet und kehrte in mein Büro zurück, um die Mitarbeiter in der Produktion zu informieren, dass sich die fehlenden Teile angefunden hatten.
Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich nicht nur die Teile gefunden, sondern auch erkannt hatte: Der Vater im Himmel weiß, wo ich bin, und ich bin ihm wichtig. Gott hatte mich nicht vergessen und wird es auch nie.