Das Vorbild meiner Eltern
Ich wuchs in einer Kleinstadt in Süditalien auf. Meine Familie und ich gehörten nicht der Kirche an. Als ich neun war, klopften eines Tages zwei Missionare an unsere Tür.
Meine Eltern waren nicht an dem interessiert, was die Missionare zu sagen hatte, aber ich schon. Genauso ging es meinem Bruder Alberto. Unsere Eltern erlaubten es, dass wir uns weiter mit den Missionaren trafen. Später ließen wir uns beide taufen und konfirmieren. Ich war 10 und Alberto 11.
Als ich 18 wurde, bat ich meinen Vater, mir bei den Kosten für meine Mission zu helfen. Erst sagte er: „Auf keinen Fall. Das ist zu teuer.“ Doch ein paar Tage später fragte er mich: „Willst du wirklich auf Mission gehen?“ Ich antwortete: „Ja. Von ganzem Herzen.“ Da sagte mein Vater, er werde mir helfen.
Zuerst verstand ich nicht, warum mein Vater bereit war, so viel Geld für mich zu bezahlen. Doch dann erkannte ich, dass er es aus Liebe zu mir tat. Mir kam das Opfer in den Sinn, das Jesus Christus für uns vollbracht hat. Er zahlte den höchsten Preis, weil er uns liebt.
Als ich von Mission zurückkam, war meine Mutter an Krebs erkrankt. Eines Tages bat sie mich, ihr zu zeigen, wie man betet. Sie wollte für mich beten! Selbst in ihren Schmerzen dachte sie noch an andere. Auch sie erinnerte mich an Jesus. Als er das Sühnopfer vollbrachte, litt er große Schmerzen. Aber er betete für uns.
Obwohl sich meine Eltern zu Lebzeiten nicht der Kirche anschlossen, waren sie mir doch ein gutes Vorbild. Ich bin dankbar für das, was ich von ihnen gelernt habe. Wir können viel von unseren Eltern, Lehrern und Führern der Kirche lernen, wenn wir für das, was sie uns lehren, offen sind. ●
Von unseren Eltern lernen
Wenn wir unsere Eltern ehren, werden wir gesegnet (siehe Exodus 20:12). Male die Bilder an und kreise das ein, was du von deinen Eltern oder Erziehungsberechtigten gelernt hast. Was fällt dir sonst noch ein? Male es in die freien Felder!
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beten
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aufräumen
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etwas Nettes sagen
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Essen vorbereiten
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lesen
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anderen helfen