2021
Jede Frau kann Mutter sein
April 2021


Nur online: Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Jede Frau kann Mutter sein

Mutter zu sein ist eine besondere Berufung, die Gott jeder Frau gibt.

eine Frau steht neben einer anderen Frau mit Kind auf dem Arm

Foto von Charlotte Larcabal

Ich bin sehr gern für andere da. Das habe ich von meinen Eltern gelernt, besonders von meiner Mutter. Sie ist immer die erste, die Hilfe anbietet und fragt, ob jemand gern etwas essen oder trinken möchte.

Sie hat mir beigebracht, dass es viel bewirken kann, anderen Gutes zu tun. Wenn man jemandem hilft, kann man ihn glücklich machen. Wer glücklich ist, möchte dieses Glück auch an andere weitergeben. Das ist mein Leitspruch, den ich immer im Herzen trage.

Crystal besuchte die Highschool und ihre Schwester Angel war erst sechs Jahre alt, als die Mutter der Mädchen sich nicht mehr um die beiden kümmern konnte. Ich bot an, sie bei mir aufzunehmen. „Ich verspreche, dass ich Ihre Kinder nie verlassen werde“, sagte ich. „Ich werde mich gut um sie kümmern.“

Jahre später bat mich eine andere junge Mutter, ihr Töchterchen Allison bei mir aufzunehmen. Diese Mutter sah sich schwierigen Umständen gegenüber und wusste, ich würde ihrem Baby ein gutes Leben bieten können. Also nahm ich auch Allison auf.

Ich versuche, den drei Kindern beizubringen, was im Leben wichtig ist. Ich nehme sie in die Kirche mit und unterstütze sie dabei, näher zu Gott zu kommen. Ich weiß: Ich kann sehr viel mehr tun – selbst scheinbar Unmögliches –, wenn ich Gott näher bin. Das wünsche ich mir auch für Crystal, Angel und Allison.

Sie mussten im Leben schon viel ertragen, aber ich habe erlebt, wie das Evangelium und der Heilige Geist ihnen Heilung gebracht haben. Ihre Wahrnehmung und ihr Verhalten haben sich allmählich verändert. Gemeinsam beten wir für ihre leiblichen Eltern, denn was auch geschehen ist, ich möchte, dass sie sie respektieren und lieben.

Ich liebe Crystal, Angel und Allison wie meine eigenen Kinder. Manchmal werde ich gefragt, ob ich meine Entscheidungen bereue. Was ist, wenn Allisons Mutter beschließt, sie zurückzunehmen? Würde ich es bereuen, Allison liebzuhaben und an ihr zu hängen? Warum sollte ich? Anderen Menschen zu helfen ist nichts, was man bereuen müsste! Es ist vielmehr etwas, wofür ich dankbar bin.

Für Crystal, Angel und Allison bin ich wirklich sehr dankbar. Dank ihnen weiß ich, wie es ist, Mutter zu sein. Ich lernte, wie es ist, mitten in der Nacht Windeln wechseln zu müssen, wie man einem kleinen Kind das Beten beibringt, wie man inniger liebt, als ich es je für möglich hielt. Ich hatte nie geglaubt, diese Erfahrung einmal machen zu dürfen.

Vielleicht besteht meine Berufung in dieser Welt darin, mich um diejenigen zu kümmern, die keine Mutter haben oder deren Mutter weit weg von ihnen ist.

Ich bemühe mich, jedem, der mich braucht, mit offenen Armen und offenen Ohren zu begegnen. Wenn mich Missionare besuchen, versuche ich, sie so zu behandeln, wie ihre Mütter es tun würden. Wenn sie Geburtstag haben, backe ich ihnen einen Kuchen. Ich frage sie, ob sie ein Lieblingsgericht haben, das ihre Eltern ihnen immer zubereiten, und versuche dann, es für sie nachzukochen. Ich weiß ja, dass ihre Eltern weit weg sind, darum tue ich, was ich kann, um sie zu unterstützen.

Früher war ich traurig darüber, dass ich ledig bin, und sehnte mich nach eigenen Kindern. Mutter zu sein ist jedoch eine besondere Berufung, die Gott jeder Frau gibt. Vielleicht haben Sie keine eigenen Kinder. Mutter können Sie dennoch sein.