Junge Erwachsene
3 Fragen zur Geschichte der Kirche, beantwortet von Elder Rasband und seiner Frau
Nach der interaktiven Gesprächsrunde vom 13. September 2020 mit Elder Ronald A. Rasband vom Kollegium der Zwölf Apostel und seiner Frau Melanie; die gesamte Veranstaltung kann unter facetoface.ChurchofJesusChrist.org angesehen werden
Jeder von uns hat gelegentlich Fragen. Doch zum Glück haben wir liebevolle Apostel, die uns Hilfestellung geben können, wenn wir nach einer Antwort suchen.
Wie sind Sie zu der Überzeugung gekommen, dass Joseph Smith wirklich von Gott als der Prophet der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi berufen worden ist?
Elder Rasband: Uns ist klar, dass ihr vielleicht auf andere Weise zu eurem Zeugnis kommen werdet oder gekommen seid als wir. Ich wurde in eine gläubige Familie hineingeboren und empfing das Zeugnis, das mich bis heute begleitet, schon als junger Mann.
Ich möchte euch eine Schriftstelle aus Lehre und Bündnisse 46 vorlesen, die etwas damit zu tun hat, wie man ein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium erlangt. Dort geht es um die Gaben des Geistes, die uns gegeben werden können.
In Vers 13 und 14 ist davon die Rede, dass das Zeugnis eine Gabe ist. Vers 13: „Einigen ist es durch den Heiligen Geist gegeben zu wissen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und dass er für die Sünden der Welt gekreuzigt worden ist.“ Ich möchte, dass ihr wisst: Meine liebe Frau und ich finden uns in diesem Vers wieder. Uns brennt ein Zeugnis vom Herrn Jesus Christus im Herzen, und wir wissen, dass er unser Erretter ist.
In Vers 14 wird eine weitere Gabe angesprochen, und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es sich dabei wirklich um eine Gabe handelt: „Anderen ist es gegeben, dass sie ihren Worten glauben, damit auch sie ewiges Leben haben können, wenn sie weiterhin treu bleiben.“ Also, meine jungen Freunde, wir alle nähern uns einem Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium auf unterschiedlichen Wegen an. Einige von uns haben ein brennendes Zeugnis. Andere wiederum schenken dem Zeugnis eines anderen Glauben. Das ist in Ordnung. Ihr könnt unserem Zeugnis Glauben schenken oder auch dem eurer Freunde, Eltern, Führungsverantwortlichen oder Lehrer. Es ist in Ordnung, wenn man dem Zeugnis eines anderen Glauben schenkt. Tatsächlich ist es eine Gabe, das tun zu können. Wer von euch also an seinem Zeugnis arbeitet, soll daran denken, dass es sich dabei um einen Vorgang und einen Weg handelt.
In der Proklamation zur Wiederherstellung1 heißt es: „Voller Ehrfurcht und Dankbarkeit laden wir als Apostel des Herrn alle Menschen ein, das zu erkennen, was auch wir wissen: Die Himmel sind offen.“ Was bedeutet diese Einladung für Sie? Wenn Gott mit uns reden möchte, warum fällt es dann so schwer, ihn zu hören?
Schwester Rasband: Ich denke, wenn man im Leben etwas von Wert erlangen möchte, fällt einem das selten einfach in den Schoß. Daher meine ich: Wir müssen erst lernen, auf den Heiligen Geist zu hören, indem wir uns demutsvoll bemühen und beten, bevor wir lernen können, wie wir den Herrn hören. Normalerweise verspüren wir einfach ein gutes Gefühl. Manchmal sehen wir vielleicht etwas. Manchmal hören wir ausformulierte Worte und denken fälschlicherweise, dass wir unsere eigenen Gedanken und Gefühle vernehmen. Meiner Meinung nach ist es wirklich wichtig, zu lernen, wie man selbst den Heiligen Geist vernimmt.
Ich ermuntere einen jeden von euch, willigen Herzens und mit offenen Ohren unentwegt zum Himmel zu blicken, um den Herrn zu hören (siehe 3 Nephi 11:5).
Elder Rasband: Ich finde das Wort des Herrn durch das Lesen in den heiligen Schriften. Wenn mich eine Frage beschäftigt oder gar beunruhigt – in Bezug auf die Familie, die Arbeit, einen Auftrag oder meine Berufung –, suche ich themenbezogen nach etwas, was sich darauf bezieht. Dabei sticht mir dann etwas ins Auge, und es ist, als ob der Herr mir durch sein heiliges Wort in den Schriften ganz konkret eine Weisung gibt.
Es führen also viele Wege nach Rom. Jeder von euch hat dabei bestimmt seine eigene Methode. Der Vater im Himmel kennt euch. Er liebt euch. Ihr seid seine Kinder, und er geht auf eine Art und Weise auf euch zu, mit der ihr etwas anfangen könnt und die zu euch passt.
Welcher Aspekt der Wiederherstellung oder der ersten Vision gefällt Ihnen am besten? Welche Wahrheiten, die sich aus diesem Ereignis ergeben, liegen Ihnen besonders am Herzen?
Schwester Rasband: Für mich ist das leicht zu beantworten. Als Gottvater Joseph Smith beim Namen nannte und sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“, wurde es mir zur Gewissheit, dass Gottvater und sein Sohn Jesus Christus jeden von uns kennen. Sie lieben uns. Wenn wir auf den Sohn hören, verstehen wir die Wege des Vaters besser und erfahren, wie wir ewiges Leben erlangen können.
Elder Rasband: Der Teil der Wiederherstellung, der mich besonders beeindruckt, ist dieser: dass Joseph Smith – der damals ja erst 14 war – das Wäldchen aufsuchte, nachdem er in den heiligen Schriften gelesen und erfahren hatte, dass er sich in demutsvollem Gebet an seinen Vater im Himmel wenden kann. Joseph Smith ist hier wirklich ein Vorbild für uns: Lange Zeit schon hatte er eine Frage auf dem Herzen und brachte sie in Erwartung einer Antwort vor den Vater im Himmel. Die Antwort bekam er dann ja auch.