Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
10 Jahre Hilfe für das „Armenhaus Europas“
Klagenfurt (RHS): Als ich an Weihnachten 2009 erstmals nach Moldawien fuhr, um dort meiner zukünftigen Frau, welche ich über eine christliche Plattform kennengelernt hatte, einen Besuch abzustatten, konnte ich erstmals der Not der Menschen im „Armenhaus Europas“ in die Augen blicken. Als wir dann drei Monate später heirateten, wurde mir klar, wenn wir beide zu mir nach Österreich ziehen würden, müssten wir den Menschen, die es nicht so gut haben wie wir, helfen. Ich war damals noch kein Mitglied der Kirche, doch seit vielen Jahren bibeltreuer Christ, und so lag mir die Nächstenliebe am Herzen, ebenso meiner Frau. Gott hat uns beide dazu ermutigt, dass wir, in Österreich angekommen, 2012 das „Humanitäre Hilfswerk Hermann“ (HHH) gründeten. Wir begannen, Hilfsgüter zu sammeln, die wir zunächst in einem kleinen Kellerabteil lagerten, um ärmeren Mitmenschen vor Ort zu helfen. Darauf folgten dann bald Bemühungen, Möglichkeiten zu finden, die Hilfsgüter nach Moldawien, Rumänien, Bulgarien und in die angrenzenden Staaten zu bringen. Es gelang uns, diese dort an die Armen zu verteilen, wobei uns Gott immer zur Seite stand. Bis heute konnten wir unzählige Tonnen Hilfsgüter mit LKWs an ihre Bestimmungsorte bringen.
2018 suchte ich während eines dreiwöchigen Reha-Aufenthaltes in der Bibliothek einer Kärntner Krankenanstalt vergeblich die Bibel. Dafür fand ich jedoch das Buch Mormon und begann, es wissbegierig zu lesen. Dabei fielen mir die Worte in Moroni 10:3-5 auf, wo der Leser aufgefordert wird, Gott zu fragen, ob dieses Buch wahr ist. Indem ich dieser Aufforderung nachkam, erkannte ich, dass dieses Buch nichts als die Wahrheit enthält! Mir wurde klar, dass ich gefunden hatte, wonach ich bereits seit zweiundzwanzig Jahren als Mitglied verschiedener christlicher Bibelgemeinschaften gesucht hatte. Durch die Taufe und Aufnahme in die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Klagenfurt am 14. Oktober 2018 wurde mir immer mehr bewusst, wem ich in meinem Hilfswerk eigentlich diene, nämlich nicht allein Menschen, sondern Gott und dem Erretter, der gesagt hat: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Matthäus 25:40).
Seit meiner Zugehörigkeit zur Familie Gottes ist unser Humanitäres Hilfswerk stetig am Wachsen, sodass immer mehr an Lagerplatz für die gesammelten Hilfsgüter benötigt wird. Und auch mein geistiges Wachstum schreitet voran und es gibt für mich keinen Weg mehr zurück. Ich bin daher entschlossen, in meinem Bündnis mit dem Herrn bis zum Ende auszuharren.