2022
Im Namen Jesu Christi dienen
Dezember 2022


Nur online

Im Namen Jesu Christi dienen

Die Verfasserin lebt in Idaho.

Ich möchte, dass mein liebevoller Dienst dem liebevollen Dienst des Erretters ähnelt

Jemand verpackt Weihnachtsgeschenke

Stets hatte meine Großmutter die allerbesten Geschenke gemacht. Ihre Geschenke kamen von Herzen, und jedes war in Geschenkpapier gewickelt und mit einer farblich dazu passenden Schleife perfekt eingepackt. Wenn man sie am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertags besuchte, war es, als betrete man die Werkstatt des Weihnachtsmannes. An Weihnachten und auch an den Geburtstagen konnte man ihr Geschenk kaum erwarten. Obwohl ich mich nicht mehr an all ihre Geschenke erinnere, war das Besondere an ihnen vor allem die Art und Weise, wie sie sie überreichte.

Ende 2016 wurde bei Oma Krebs diagnostiziert. Die Frau, die zu Weihnachten immer so tolle Geschenke machte, musste nun ihren Lieblingsfeiertag im Krankenhaus verbringen. Ich machte mir Gedanken darüber, wie sich das auf meine Großmutter auswirken würde, daher wollte ich meine Mutter anrufen und fragen, wie ich Oma mit den Geschenken helfen könne. Wie ich Oma kannte, hatte sie ihre Weihnachtspläne ja schon längst gemacht und wäre sehr enttäuscht, sie nicht umsetzen zu können. Und tatsächlich sagte Mama, Oma habe die Geschenke bereits gekauft.

Mein Opa gab uns nun die Aufgabe, die Geschenke für die dreizehn Enkelkinder und deren Ehepartner – und ebenso die für die mehr als 27 Urenkel – einzupacken. Mit Bedacht wählte ich also Geschenktüten, Papier und Umschläge aus.

Ich schaute mir noch eine Karte aus einem vorherigen Jahr an, um mich an ihre jährliche Botschaft zu erinnern: „Wir lieben dich in alle Ewigkeit. Oma und Opa.“ Mit Opas und Omas Erlaubnis gab ich also mein Bestes, diese Botschaft wiederzugeben. Ich versuchte, alles so einzupacken wie Oma. Ich wollte, dass alles perfekt wird – so, wie sie es gemacht hätte.

Als ich mit etwa der Hälfte der Weihnachtstüten, Sticker und Karten fertig war, flüsterte mir der Geist zu: „Das ist alles Teil dessen, wenn man den Namen von jemandem auf sich nimmt. Das gehört dazu, wenn man etwas im Namen eines anderen tut.“ Weil ich so geben wollte, wie Oma es getan hatte, kam ich ihr näher. Ich dachte mehr darüber nach, was es bedeutet, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen.

Bei der Taufe habe ich gelobt, den Namen Jesu auf mich zu nehmen und „immer an ihn zu denken“ (Moroni 4:3). Beim Abendmahl erneuere ich diesen Bund allwöchentlich und fange wieder von vorne an. Diese Aufforderung sehe ich jetzt mehr als etwas an, was an mich persönlich gerichtet ist. Ich verstehe jetzt besser, dass wir – wenn wir den Namen Christi auf uns nehmen – so leben müssen, wie er es tun würde.

Ich wusste, wie Oma Geschenke machte, weil ich ihre Liebe und wohlüberlegte Fürsorge ja schon so oft erlebt hatte. Ich weiß, wie sehr der Vater im Himmel und Jesus lieben und geben, weil ich ja ständig ihre Segnungen erfahre.

Ich empfange die Gnade Christi und möchte tun, was er tun würde. Ich möchte, dass das Leben, das ich führe, der Dienst, den ich verrichte, und die Liebe, die ich weitergebe, der Weise des Herrn ähneln – als würden sie von ihm kommen. Ich bin dankbar, dass ich meiner Großmutter helfen und dadurch die Gaben, die der Erretter mir schenkt, besser verstehen durfte.