„Ob das den Preis wohl wert war?“, Liahona, August 2023
Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
Ob das den Preis wohl wert war?
Ich erkannte die Stimme des Heiligen Geistes und war mit dem Preis einverstanden, den der Taxifahrer nannte, um uns zur Kirche zu bringen.
Meine Arbeit machte es erforderlich, dass ich meine drei Töchter in die Kleinstadt Itarema im brasilianischen Bundesstaat Ceará schickte, wo sie 15 Tage bei meiner Mutter bleiben sollten. Die nächste Einheit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – ein Zweig in Itapipoca – ist von dort rund 90 Kilometer entfernt.
Meine Töchter würden also wohl zwei Sonntage lang nicht vom Abendmahl nehmen können, und das bereitete mir Sorgen. Meine Mutter ist zwar ein treues Mitglied der Kirche, aber sie konnte nicht mit meinen drei Töchtern und den drei Töchtern meiner Schwester, die auch zu Besuch waren, zur Kirche fahren.
Am Samstag zwei Wochen darauf reiste ich nach Itarema, um meine Töchter abzuholen. Nach meiner Ankunft fragte ich einen Taxifahrer: „Wie viel würden Sie dafür verlangen, meine Mutter, sechs Kinder und mich morgen nach Itapipoca zu fahren?“
Seine Antwort machte mich traurig. Es sollte fast den ganzen Betrag kosten, den ich bei mir hatte. Als ich über den Fahrpreis nachdachte, kam mir eine Frage in den Sinn: „Was ist dir deine Teilnahme am Abendmahl wert?“ Ich erkannte die Stimme des Geistes und akzeptierte den Preis, den der Taxifahrer nannte.
Ich habe meinen Töchtern von klein auf erklärt, dass Abendmahlsbrot und Wasser – mit einer weißen Tischdecke bedeckt – uns den Leib und das Blut des Erretters und das, was er für uns getan hat, in Erinnerung rufen, damit wir nie vergessen, wie wichtig es ist, immer an ihn zu denken. Das Abendmahl erinnert mich daran, dass er für mich da ist und ich bei ihm sein möchte.
Als wir am nächsten Tag das PV-Zimmer des Zweiges Itapipoca mit sechs Kindern im Schlepptau betraten, war das für die PV-Präsidentin offenbar eine besonders große Freude. Ein paar Minuten später traf noch ein befreundetes Ehepaar aus meiner Heimatgemeinde in Fortaleza mit seinen vier Kindern ein.
Nach der PV freuten wir uns, vom Abendmahl zu nehmen und unsere Bündnisse mit dem Herrn zu erneuern – welch großer Segen! Nach dem Abendmahl erfuhren wir, weshalb die PV-Präsidentin sich so sehr über unsere Anwesenheit freute. An diesem Sonntag gestaltete nämlich die Primarvereinigung die Abendmahlsversammlung, die PV bestand aber nur aus ein paar wenigen Kindern.
„Gott hat meine Gebete erhört“, verkündete die PV-Präsidentin, als sie das Programm vorstellte. „Er hat zehn weitere Kinder geschickt, die sich auf die Darbietung vorbereitet haben und die Lieder mitsingen können.“
Ich war froh, dass ich den Einflüsterungen des Geistes am Abend zuvor Beachtung geschenkt hatte. Wir nahmen vom Abendmahl und hatten ein unvergleichliches geistiges Erlebnis. Das war den zu zahlenden Preis allemal wert!