Liahona
Glaubst du an Christus und an das, was er unternimmt, um dir zur Seite zu stehen?
Dezember 2024


Nur online: Junge Erwachsene

Glaubst du an Christus und an das, was er unternimmt, um dir zur Seite zu stehen?

Die Verfasserin lebt in Angola.

An Jesus Christus zu glauben ist eine Sache. Aber an das zu glauben, worin er uns zur Seite stehen kann, ist etwas ganz anderes.

Der Erretter steht vor der Sonne, die hinter seinem Gesicht erstrahlt

Ich war 14, als meine Großmutter starb. Kummer war in dieser Zeit mein ständiger Begleiter. Ich wollte wissen, wo meine Großmutter war und ob ich sie jemals wiedersehen würde. Ich musste herausfinden, wie ich meinen Schmerz überwinden konnte. Zwei Jahre lang lasteten diese Fragen schwer auf mir.

Eines Tages lud mein Vater Missionare zu uns nach Hause ein, und sie erzählten mir vom wiederhergestellten Evangelium. Sie erklärten mir, wie man die heilende Macht des Sühnopfers Jesu Christi findet. Ihre Lehren vom Erlösungsplan drangen mir tief ins Herz und beantworteten meine Fragen. Diese Antworten brachten mir den ersehnten Frieden.

Je näher ich Jesus Christus kam, desto mehr wollte ich das weitergeben, was ich über ihn erfahren hatte. Die Kirche war in Angola noch sehr klein, und ich konnte es kaum erwarten, ihr zum Wachstum zu verhelfen, indem ich mein Wissen weitergab. Auch wenn meine Bemühungen, das Evangelium zu verbreiten, nicht immer besonders gut angenommen wurden, ließ ich doch nicht nach. Mein Wunsch, das Glück, die Hoffnung und den Frieden des Evangeliums weiterzugeben, wurde mit der Zeit immer stärker.

Ich wollte auf Mission gehen und anderen sagen, was mein Herz bewegte.

Konnte ich wirklich Glauben haben?

Ich wurde in die Ghana-Mission Accra berufen, wo statt meiner Muttersprache Portugiesisch allerdings Englisch gesprochen wird. Ich war sehr nervös, weil ich nun Englisch lernen musste. Ich konnte es nicht glauben, dass ich eine so schwere Sprache würde sprechen müssen!

Doch in unserer ersten Unterrichtsstunde in der Missionarsschule schrieb mein Lehrer die Worte „Believe it“ [Glaube daran!] an die Tafel. Damit meinte er, dass wir mit Glauben an Christus alles vermögen (siehe Philipper 4:13).

Das glaubte ich zwar, doch was ich nicht glaubte, war, dass sich das auch auf meine Fähigkeit erstreckt, in nur sechs Wochen eine Fremdsprache zu erlernen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich etwas zuwege bringen sollte, was so unmöglich erschien.

Nach diesem ersten Unterrichtstag kniete ich mich in meinem Zimmer zum Beten nieder. Ich versicherte dem Vater im Himmel, dass ich ihm vertrauen würde und dass ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich Englisch würde lernen können, so gut wie möglich im Glauben handeln würde. Ich sagte ihm, ich würde mich dafür entscheiden, daran zu glauben, dass ich es mit der Hilfe des Erretters schaffen könnte.

Die Wochen vergingen, und langsam, aber sicher merkte ich, wie ich diese schwierige Sprache erlernte.

Es war in der Tat ein Wunder.

Sich für den Glauben entscheiden

Seit ich von Jesus Christus gehört habe, glaube ich an ihn. Aber an das zu glauben, was er und der Vater im Himmel tun, um uns etwas erreichen zu lassen, ist etwas anderes. Daran musste ich arbeiten. Ohne Glauben können Wunder wie reiner Zufall erscheinen. Aber als ich mich für den Glauben an Christus entschied und mich dabei zusätzlich beim Lernen bemühte, spürte ich, wie er meine Fähigkeiten und mein Leistungsvermögen vergrößerte.

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Ob sich Wunder einstellen, hängt von Ihrem Glauben an den Herrn ab. Ein zentraler Bestandteil dieses Glaubens ist, seinem Willen und Zeitplan zu vertrauen – darauf, wie und wann er Sie mit der wunderbaren Hilfe segnen wird, die Sie sich wünschen. Allein Ihr Unglaube wird Gott davon abhalten, Sie mit Wundern zu segnen, die die Berge in Ihrem Leben versetzen.“

Wenn ich nur einen Punkt aus meiner Geschichte erzählen könnte, wäre dies: Glaube daran! Nicht nur, dass man eine neue Sprache erlernen oder seine Komfortzone verlassen kann, um auf Mission zu gehen, oder dass man den Mut aufbringt, zu tun, was man als richtig erkannt hat, auch wenn niemand um einen herum das ebenso sieht.

Glaube daran, dass Jesus Christus unser Erretter ist und dass wir scheinbar Unmögliches vollbringen können, wenn wir ihm vertrauen.