Nur online: Junge Erwachsene
Kommst du dir wie ein Außenseiter vor? Vielleicht ist das eine Gelegenheit, dein Licht weiterzugeben!
Die Verfasserin lebt in Argentinien.
Anders zu sein mag schwer sein, aber es eröffnet uns auch Gelegenheiten, die Welt zu erhellen.
Als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage haben wir vielleicht das Gefühl, anders zu sein als die Menschen in unserem Umfeld.
Und das kann manchmal schwierig sein. Wenn du in deiner Gegend das einzige Mitglied der Kirche bist, fühlst du dich vielleicht ausgeschlossen, wenn Freunde oder Verwandte ihre Zeit mit allerlei anderem verbringen. Möglicherweise kommt es dir komisch oder peinlich vor, wenn du versuchst, deinen Glauben zu erklären.
Doch das muss nicht so sein. Es liegt wahre Kraft darin, sich des Evangeliums Christi nicht zu schämen (siehe Römer 1:16). Ich habe gelernt: Wenn wir uns daran gewöhnen, anders zu sein, fühlen wir uns in unserer göttlichen Identität sicherer. Dann empfinden wir es auch eher als ganz natürlich, das Evangelium – und das Licht Christi – zu verbreiten.
Hier sind ein paar Besonderheiten, die an mir „anders“ sind und es gleichzeitig wirklich einfach machen, meinen Glauben und mein Licht weiterzugeben:
1. Ich glaube an Gott – und an die Wissenschaft
Ich studiere Ingenieurwissenschaften. Daher verbringe ich viel Zeit mit Leuten, die zwar an Naturwissenschaften und Mathematik glauben, aber nicht an Gott.
Diese Tatsache führt zwar nicht unbedingt mitten im Unterricht zu Gesprächen über Religion, aber sie bietet mir die Gelegenheit, „den Gläubigen ein Vorbild“ zu sein (1 Timotheus 4:12). Meinen Freundinnen und Freunden an der Uni fällt es auf, dass ich sonntags nicht mit ihnen feiern gehe. Wenn sie wissen wollen, wohin ich stattdessen gehe, sage ich ihnen, dass es mir wichtig ist, in die Kirche zu gehen. Ich erkläre ihnen dann, dass meine Bildung und mein Wissen mich nicht davon abhalten, an Gott zu glauben.
2. Ich halte das Gesetz der Keuschheit
Wenn andere hören, dass mein Freund und ich das Gesetz der Keuschheit befolgen und nicht zusammenleben, haben sie viele Fragen. Und wenn sie fragen, wie wir uns kennengelernt haben, und ich sage: „Im Tempel!“, haben sie noch mehr Fragen.
Die Ehe gilt in der Gesellschaft mehr und mehr als altmodisch. Viele in meiner Generation finden es sehr seltsam, dass ich so lebe. Doch dieses Anderssein ermöglicht es mir, Zeugnis für die Schönheit der ewigen Ehe zu geben und dafür, wie groß der Segen für mich ist, wenn ich das Gesetz der Keuschheit halte.
3. Ich spreche über meine Schwester, die gerade auf Mission ist
Meine jüngere Schwester ist derzeit in Chile auf Mission. Wenn Freunde mich nach meiner Familie fragen, fällt es mir leicht, über sie zu reden und meinen Glauben zu erwähnen. Anstatt herumzudrucksen oder das Thema ganz unter den Teppich zu kehren, erzähle ich den Leuten dann, dass sie den Menschen dort von Jesus Christus erzählt. Ich erkläre ihnen, dass ich sie und ihre Missionsarbeit liebe und unterstütze.
Dabei muss ich nichts Großes oder Dramatisches sagen – ich bin einfach ehrlich. Die Leute erkennen dadurch eher, wie viel die Kirche mir und meiner Schwester bedeutet.
4. Ich halte mich an das Wort der Weisheit
Eines meiner persönlichen Ziele ist es, den Leuten zu zeigen, dass ich auch ohne Alkohol Spaß haben kann – auch wenn sie das für unmöglich halten!
Aber wenn ich gefragt werde, warum ich alkoholische Getränke ablehne – was ja oft vorkommt, da Alkohol bei geselligen Anlässen allgegenwärtig ist –, kann ich sagen, dass ich glücklich bin und das Leben auch so genieße. Ich kann das Licht Christi durch mich scheinen lassen und anderen zeigen, dass das Halten des Wortes der Weisheit mir hilft, gute Entscheidungen zu treffen und Freude zu verspüren.
Licht verbreiten
Die meisten dieser Beispiele hängen miteinander zusammen und besagen so etwas wie: „Sei … den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit!“ (1 Timotheus 4:12.) Man braucht wirklich nicht viele Fachkenntnisse, um einfach nur ein glaubenstreues Leben zu führen und das Licht des Erretters in die Welt zu tragen (siehe 3 Nephi 18:24). Und das ist für mich wirklich alles, was ich tun muss, um meinen Teil dazu beizutragen, die Welt zu erhellen: indem ich nämlich so lebe, dass ich Jesus Christus verkörpere.
Präsident Thomas S. Monson (1927–2018) hat gesagt: „Jeder, der auf die Erde gekommen ist, hat das Licht Christi erhalten. Wenn wir dem Beispiel des Heilands nacheifern und so leben, wie er gelebt und [es] gelehrt hat, dann entflammt dieses Licht in uns und kann anderen den Weg weisen.“
Selbst wenn deine Bemühungen, anderen von deinem Glauben zu erzählen, nicht dazu führen, dass sich jemand zum Evangelium bekehrt, lohnt es sich doch, darüber zu sprechen, was dein Herz bewegt. Wenn du gemäß deinem Glauben lebst, wirst du gesegnet, und dein Zeugnis wird gestärkt. Je mehr du dich darin übst, dein Licht weiterzugeben, desto mehr Licht bringst du in das Leben anderer – wie auch immer sie es dann annehmen wollen.
Und wer könnte denn nicht ein bisschen mehr Licht gebrauchen?