„25. bis 31. Juli. Ester: Gerade für eine Zeit wie diese gekommen“, Komm und folge mir nach! – Für den Einzelnen und die Familie: Altes Testament 2022, 2021
„25. bis 31. Juli. Ester“, Komm und folge mir nach! – Für den Einzelnen und die Familie: 2022
25. bis 31. Juli
Ester
Gerade für eine Zeit wie diese gekommen
Streben Sie beim Lesen des Buches Ester nach Inspiration für sich persönlich und notieren Sie diese Eindrücke.
Notieren Sie Ihre Eindrücke
Viele Ereignisse im Buch Ester erwecken den Eindruck, als seien sie rein zufällig geschehen oder einfach ein Glücksfall. Wie ließe sich sonst erklären, dass ein jüdisches Waisenmädchen Königin im Perserreich wird – und noch dazu genau zum richtigen Zeitpunkt, um ihr Volk vor einem Massaker zu bewahren? Und wie stehen die Chancen, dass Esters Cousin Mordechai einen Mordanschlag gegen den König mitbekommt? Waren das einfach nur Zufälle, oder steckt dahinter ein göttlicher Plan? Elder Ronald A. Rasband hat erläutert: „Was wie Zufall erscheinen mag, hat in Wahrheit ein liebender Vater im Himmel stets im Blick. … Der Herr hat jede noch so kleine Einzelheit unseres Lebens im Blick.“ („Göttliche Vorsehung“, Liahona, November 2017, Seite 56.) Vielleicht erkennen wir nicht immer in jeder noch so kleinen Einzelheit den Einfluss des Herrn. Doch aus dem Leben Esters lernen wir, dass Gott unsere Pfade lenken und uns bereitmachen kann „gerade für eine Zeit wie diese“ (Ester 4:14), sodass wir ein Werkzeug in seiner Hand sein und seine Absichten erfüllen können.
Eine Übersicht über das Buch Ester finden Sie im Schriftenführer unter dem Stichwort „Ester“.
Anregungen für das persönliche Schriftstudium
Der Herr kann mich zu einem Werkzeug machen, durch das andere gesegnet werden
Schwester Anne C. Pingree hat erläutert: „Ein Werkzeug in den Händen Gottes zu werden ist ein großartiger Vorzug und eine heilige Verpflichtung. Wo auch immer wir leben, wie auch immer unsere Lebensumstände aussehen, unabhängig von Familienstand oder Alter – der Herr braucht jede[n] Einzelne[n] von uns, damit [wir unseren] einzigartigen Beitrag zum Aufbau seines Reiches in der letzten Evangeliumszeit leiste[n].“ („Was will der Herr von mir?“, Liahona, November 2005, Seite 112.)
Überlegen Sie sich beim Lesen der Geschichte Esters, wie dieser Gedanke auch auf Ester zutrifft. Achten Sie darauf, wie der Herr es ihr ermöglicht hat, die Juden zu retten (siehe etwa Ester 2:21-23; 3:10-14; 4:14-16). Überlegen Sie danach, wie der Herr Sie schon so geführt hat, dass Sie anderen helfen konnten. Zu welchen Lebensumständen und Menschen hat Sie der Herr schon geführt, „gerade für eine Zeit wie diese“? (Siehe Ester 4:14.) Wenn Sie schon Ihren Patriarchalischen Segen empfangen haben, könnten Sie ihn durchlesen, um mehr über das Werk in Erfahrung zu bringen, das der Herr Ihnen aufträgt.
Stolz und Zorn können unseren Niedergang herbeiführen
Im Buch Ester ist einerseits von der Treue Esters und Mordechais die Rede und andererseits auch vom Stolz und vom Zorn Hamans. Lesen Sie Ester 3 und 5:9-14 und halten Sie sich dabei Hamans Emotionen, Worte und Taten vor Augen. Was sagen sie über ihn und seine Beweggründe aus? Was war letztlich sein Ende? (Siehe Ester 7.) Vielleicht wollen Sie, wenn Sie Hamans Geschichte lesen, auch die Gründe für Ihre Emotionen und Taten untersuchen. Haben Sie das Gefühl, Sie sollten da Änderungen vornehmen? Wie können Sie sich dabei an den Vater im Himmel wenden und ihn um Hilfe bitten?
Siehe auch Sprichwörter 16:32; Alma 5:28
Das Fasten macht deutlich, dass wir auf den Herrn angewiesen sind
Achten Sie auf die Umstände, die Ester und die übrigen Juden zum Fasten bewogen haben (siehe Ester 3:13; 4:1-3,10-17). Inwiefern hat das Fasten geholfen? (Siehe Ester 5:2,3; 8:11,12.) Warum möchte der Herr, dass wir fasten? (Siehe Evangeliumsthemen, „Fasten und Fastopfer“, topics.ChurchofJesusChrist.org.) Überlegen Sie sich, wie Sie durch das Fasten noch größeren Segen empfangen können.
Siehe auch Jesaja 58:6-12; Matthäus 4:1-4; 17:14-21; „Fasten: Amanda aus einer JAE-Gemeinde“ (Video), ChurchofJesusChrist.org
Das Richtige zu tun erfordert oft großen Mut
Mordechai und Ester traten unter Gefahr für Leib und Leben für ihren Glauben ein. Auch wenn unsere Entscheidungen nicht immer solch drastische Folgen nach sich ziehen, erfordert es dennoch oft Mut, wenn man für das Rechte eintreten will. Was lernen wir aus Ester 3:14 und 4:10-17 über den Mut, das Rechte zu tun? Achten Sie darauf, welch unterschiedliche Folgen es für Mordechai und Ester hatte, nachdem beide Mut bewiesen hatten (siehe Ester 3:5-11; 5:1-4). Was muss man über Gott wissen, wenn man eine solche Entscheidung wie Ester und Mordechai trifft und ungeachtet der Folgen tut, was recht ist?
Vielleicht möchten Sie sich an Esters mutiger Antwort in Ester 4:16 orientieren, wenn Sie das nächste Mal die Folgen der Entscheidung, das Rechte zu tun, abwägen. Sie könnten sich etwa sagen: „Wenn ich das Rechte wähle und deswegen [ein paar Freunde verliere], dann [verliere ich eben ein paar Freunde].“
Siehe auch Thomas S. Monson, „Möget ihr Mut haben“, Liahona, Mai 2009, Seite 123–127
Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend
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Ester 1 bis 10.Wenn Sie die Geschichte von Ester gelesen haben (siehe „Ester“ in den Geschichten aus dem Alten Testament) oder sich das Video „Für eine Zeit wie diese“ (ChurchofJesusChrist.org) angesehen haben, könnten Sie für ein paar Personen der Geschichte einfache Puppen anfertigen (siehe die Seite mit der Aktivität im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung). Mithilfe der Puppen könnten Sie dann die Geschichte nacherzählen. Sie können auch gemeinsam ein Lied über Treue und Mut singen, etwa „Sei immer treu!“ (Liederbuch für Kinder, Seite 80) oder „Tu, was ist recht!“ (Gesangbuch, Nr. 157). Welche Textstellen erinnern uns dabei an Ester?
2:44
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Ester 2:5-7.Was lernen wir aus Mordechais Beispiel? Wieso sollen wir auch in schwierigen Zeiten für unsere Angehörigen da sein? Gibt es jemanden in unserer Familie, der zurzeit unsere Unterstützung braucht? Planen Sie, was Sie für ihn tun können.
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Ester 4:15-17.Esters Mut könnte Anlass sein, in der Familie darüber zu sprechen, wie man Mut aufbringt und im Alltag für das Rechte einsteht. Was hat Ester damit gemeint, als sie sagte „Wenn ich umkomme, komme ich eben um“? Inwiefern gelten diese Worte auch für den Fall, dass wir selber in einer bestimmten Lage tapfer sein müssen? In dem englischsprachigen Video „Courage“ (ChurchofJesusChrist.org) werden einige tapfere Frauen vorgestellt.
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Ester 9:26-32.Das jüdische Purimfest wurde zum Gedenken an die Geschichte Esters eingeführt. Vielleicht möchten Sie diese Woche bei den Mahlzeiten Geschichten von mutigen Verwandten und Vorfahren erzählen, die wie Ester für das Rechte eingestanden sind und so ihrem Umfeld ein Segen waren.
Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.
Liedvorschlag: „Sei immer treu!“, Liederbuch für Kinder, Seite 80