Die Verspottung Christi, Gemälde von Carl Heinrich Bloch

26. September bis 2. Oktober

Jesaja 50 bis 57

Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen

Lesen Sie Jesaja 50 bis 57 und denken Sie darüber nach, welche Aussagen Sie dem Erretter näherbringen. Schreiben Sie die Eindrücke auf, die Sie dazu erhalten.

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Jesaja erwähnte im Laufe seines Wirkens immer wieder einen mächtigen Befreier (siehe unter anderem Jesaja 9:2-6). Diese Prophezeiungen waren den Israeliten vor allem Jahrhunderte später kostbar, als sie Gefangene im babylonischen Reich waren. Jemand, der die Mauern Babels zum Einstürzen hätte bringen können, wäre tatsächlich ein mächtiger Eroberer gewesen. Doch das entspricht nicht Jesajas Beschreibung des Messias in Kapitel 52 und 53: „Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt. … Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.“ (Jesaja 53:3,4.) Dass ein solcher Befreier gesandt werden würde, hatte niemand erwartet. Gott lehrt uns dadurch jedoch, was wahre Befreiung bedeutet. Um uns von Unterdrückung und Bedrängnis zu befreien, sandte Gott einen, der selbst „bedrängt und misshandelt“ wurde. Einige erwarteten einen Löwen, doch Gott sandte ein Lamm (siehe Jesaja 53:7). Gewiss sind Gottes Wege nicht unsere Wege (siehe Jesaja 55:8,9). Jesus Christus befreit uns nicht, indem er einfach die Gefängnistür öffnet, sondern indem er unseren Platz dort einnimmt. Er nimmt uns unsere Ketten der Krankheit und der Schmerzen ab und legt sie sich selbst an (siehe Jesaja 53:4,5,12). Er rettet uns nicht aus sicherer Entfernung. Er leidet mit uns, „in ewiger Huld“, die „nicht von [uns] weichen“ wird (Jesaja 54:8,10).

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Jesaja 50 bis 52

Das Volk des Herrn hat eine vielversprechende Zukunft vor sich

Obwohl die Israeliten viele Jahre in der Gefangenschaft verbrachten und diese Gefangenschaft durch ihre eigenen schlechten Entscheidungen über sich gebracht hatten, wollte der Herr, dass sie hoffnungsvoll in die Zukunft schauten. Welche hoffnungsvollen Aussagen finden Sie in Jesaja 50 bis 52? Was sagt der Herr in diesen Kapiteln über sich selbst? Warum schöpfen Sie daraus Hoffnung? (Siehe beispielsweise Jesaja 50:2,5-9; 51:3-8,15,16; 52:3,9,10.)

Sie könnten auch eine Liste mit allem erstellen, wozu der Herr das Volk Israel in Kapitel 51 und 52 auffordert, damit aus der Hoffnung letztlich Realität wird. Wozu fordert der Herr Sie durch diese Worte auf? Was ist Ihr Eindruck? Wie könnte man zum Beispiel die Aufforderung „wach auf, bekleide dich mit Macht“ umsetzen? (Jesaja 51:9; siehe auch Jesaja 52:1; Lehre und Bündnisse 113:7-10.) Was glauben Sie, weshalb die Aufforderung „hört auf mich“, also „horche ihm zu … und befolge dann seinen Rat“ so oft wiederholt wird? (Russell M. Nelson, „Ihn höre!“, Liahona, Mai 2020, Seite 89.)

Siehe auch Mosia 12:20-24; 15:13-18; 3 Nephi 20:29-46

Aus Liebe, Skulptur der Bildhauerin Angela Johnson

Jesaja 53

Jesus Christus hat meine Sünden und meinen Kummer auf sich genommen

Nur wenige Kapitel in den heiligen Schriften beschreiben das Erlösungswerk Jesu Christi schöner als Jesaja 53. Nehmen Sie sich die Zeit, über diese Worte nachzudenken. Führen Sie sich nach jedem Vers vor Augen, was der Erretter für alle, also auch für Sie, gelitten hat – die Krankheiten, Schmerzen und Sünden, die er auf sich genommen hat. Sie können beim Lesen Wörter wie „wir“ und „unsere“ durch „ich“ und „meine“ ersetzen. Welche Gedanken kommen Ihnen bei diesen Versen in den Sinn? Was verspüren Sie? Vielleicht wollen Sie sich das aufschreiben.

Sie können in Mosia 14 und 15:1-13 nachlesen, wie der Prophet Abinadi mit den Worten Jesajas dem Volk den Erretter nähergebracht hat.

Jesaja 54; 57:15-19

Jesus Christus möchte, dass ich zu ihm zurückkehre

Wir alle haben uns schon aufgrund von Sünden oder wegen unserer Schwächen vom Herrn weit weg gefühlt. Manche haben gar die Hoffnung aufgegeben, dass er ihnen vergeben könnte. In solchen Situationen sind Jesaja 54 und 57 lesenswerte Kapitel, die uns Mut und Zuversicht schenken. Was lernen Sie vor allem aus Jesaja 54:4-10 und 57:15-19 über die Gnade des Erretters und darüber, was er für Sie empfindet? Wie wirkt sich dieses Wissen auf Sie und Ihr Leben aus?

Wie beziehen sich die Segnungen, die in Jesaja 54:11-17 beschrieben werden, auf Sie?

Jesaja 55 und 56

Der Herr fordert alle auf, an seinem Bund festzuhalten

Über Generationen hinweg galt Israel als das Bundesvolk Gottes. Gottes Plan war jedoch schon immer für mehr als nur eine Nation gedacht, denn „alle Durstigen“ sind eingeladen, „zum Wasser“ zu kommen (Jesaja 55:1). Denken Sie daran, während Sie Jesaja 55 und 56 lesen, und denken Sie darüber nach, was es heißt, Gottes Volk zu sein. Welche Botschaft hat Gott für diejenigen, die sich von Gott weit entfernt fühlen und vielleicht befürchten, der Herr könnte sie aus seinem Volk ausgeschlossen haben? (Siehe Jesaja 56:3.) Sie könnten sich die Verse markieren, in denen die Einstellung und das Verhalten derjenigen beschrieben wird, die „an [Gottes] Bund festhalten“ (siehe Jesaja 56:4-7).

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Jesaja 51 und 52.Während Sie über die Aufforderungen des Herrn in diesen Kapiteln sprechen, könnten Sie Ihre Kinder diese Aufforderungen nachmachen lassen. Zum Beispiel „erhebt eure Augen zum Himmel“, „raff dich auf“ oder „schüttle den Staub von dir ab“ – wie lässt sich das darstellen? (Jesaja 51:6,17; 52:2.) Was lernen wir aus diesen Aufforderungen darüber, was es bedeutet, Jesus Christus nachzufolgen?

Jesaja 52:9.Nachdem Sie mit Ihrer Familie diesen Vers gelesen haben, könnten Sie gemeinsam ein Lied aus dem Gesangbuch oder aus dem Liederbuch für Kinder singen, das alle freudig stimmt. Welche Verheißungen in Jesaja 52 lassen uns in Jubel ausbrechen?

Jesaja 52:11; 55:7.Diese Verse können zu einem Gespräch darüber führen, was der Ausdruck „haltet euch rein“ umfassen kann. In diesem Gespräch könnten Sie Themen aus dem Heft Für eine starke Jugend ansprechen oder Schriftstellen über die Segnungen geistiger Reinheit nachlesen (siehe 3 Nephi 12:8; Lehre und Bündnisse 121:45,46).

Jesaja 53.Als Einleitung zu Jesajas Beschreibung des Erretters könnten Sie mit Ihrer Familie besprechen, wie Helden, die andere retten, in Geschichten, Filmen und sonstigen Medien meist dargestellt werden. Sie könnten diese Darstellungen der Beschreibung des Erretters gegenüberstellen, die Sie in Jesaja 53 finden. Sie könnten auch das Video „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt“ (ChurchofJesusChrist.org) anschauen und darüber sprechen, wie sich die Prophezeiungen in Jesaja 53 erfüllt haben. Welche Krankheiten, Schmerzen und Bedrängnisse nimmt der Erretter zum Beispiel für uns auf sich?

Jesaja 55:8,9.Inwiefern sieht manches anders aus, wenn man von weit oben herabblickt? Was heißt es für Sie, dass Gottes Wege und Gedanken über unsere hoch erhaben sind?

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Erstaunt und bewundernd“, Gesangbuch, Nr. 118

Das persönliche Studium verbessern

Greifen Sie auf Musik zurück. Lieder aus dem Gesangbuch vermitteln Grundsätze des Evangeliums auf eindringliche Weise. Sie könnten ein Abendmahlslied anhören oder den Text durchlesen, um das Sühnopfer Jesu Christi, wie es in Jesaja 53 beschrieben wird, besser zu verstehen (siehe Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 22).

Sein Licht, Gemälde von Michael T. Malm