Seminar
Einheit 27, Tag 3: Lehre und Bündnisse 127; 128:1-11


Einheit 27, Tag 3

Lehre und Bündnisse 127; 128:1-11

Einleitung

Lehre und Bündnisse 127 enthält einen vom 1. September 1842 datierten Brief von Joseph Smith, in dem die Mitglieder angewiesen werden, Aufzeichnungen über die Taufen zu führen, die sie für die Verstorbenen vollziehen. Ungefähr eine Woche später schreibt Joseph einen weiteren Brief über die Taufe für die Verstorbenen. Lehre und Bündnisse 128 enthält diesen zweiten Brief, in dem dargelegt wird, warum wir Aufzeichnungen führen über die errettenden heiligen Handlungen, die wir vollziehen.

Lehre und Bündnisse 127:1-4

Joseph Smith rühmt sich der Verfolgung und der Drangsal

Lies Lehre und Bündnisse 127:1 und finde heraus, mit welchen Schwierigkeiten der Prophet Joseph Smith 1842 in Nauvoo in Illinois zu kämpfen hatte.

Im Mai 1842 war Lilburn W. Boggs, der ehemalige Gouverneur von Missouri, der den Ausrottungsbefehl gegen die Mitglieder erlassen hatte, von einem unbekannten Attentäter verwundet worden. Die Behörden von Missouri bezichtigten den Propheten Joseph Smith, Boggsʼ Ermordung in Auftrag gegeben zu haben, und man versuchte, den Propheten nach Missouri zu holen und dort vor Gericht zu stellen. Joseph Smith hatte Missouri Jahre zuvor verlassen und lebte damals in der Gegend von Nauvoo. Der Prophet wusste, dass man ihn umbringen würde, falls er nach Missouri zurückkehrte. Deshalb entzog er sich den Behörden von Missouri für eine Weile, damit sie ihn nicht zu Unrecht verhaften konnten. Im Januar 1843 wurde entschieden, dass das Verfahren zur Verhaftung und Auslieferung von Joseph Smith nach Missouri rechtswidrig sei.

Lehre und Bündnisse 127 ist ein vom 1. September 1842 datierter Brief, den der Prophet Joseph Smith an die Kirche geschrieben hat. Er hielt sich damals, um der unrechtmäßigen Verhaftung durch die Behörden in Missouri zu entgehen, nicht an seinem Wohnsitz auf. Dieser Brief wurde den Mitgliedern in Nauvoo ein paar Tage später vorgelesen.

Lies Lehre und Bündnisse 127:2 und achte darauf, wie Joseph Smith auf Schwierigkeiten reagierte. Das Wort Drangsal bedeutet so viel wie Probleme, Bedrängnisse oder Kummer.

  1. journal iconBeantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Was war Joseph Smiths Einstellung gegenüber Drangsal?

    2. Inwiefern ist er uns darin ein Vorbild?

Aus dem, was der Prophet an die Mitglieder geschrieben hat, können wir lernen: Wenn wir auf den Vater im Himmel vertrauen, können wir Bedrängnisse besser überstehen. Du kannst dir Lehre und Bündnisse 127:2 noch einmal anschauen und die Stellen markieren, aus denen dieser Grundsatz hervorgeht.

  1. journal iconNotiere in deinem Studientagebuch den Namen eines Menschen, den du kennst (oder von dem du gelesen hast), der in der Lage war, Drangsal zu erdulden, weil er dem Vater im Himmel vertraut hat. Wie konnte der Betreffende durch seinen Glauben an Gott schwere Zeiten besser überstehen?

Ein Mädchen betet

Der Prophet Joseph Smith versicherte den Heiligen, dass sie sich freuen können, denn „Israels Gott ist ihr Gott“ (LuB 127:3). Lies Lehre und Bündnisse 127:4 und finde heraus, was der Herr denjenigen verheißt, die verfolgt wurden.

Denk an den Glauben derer, die weiter am Nauvoo-Tempel bauten, auch wenn sie angefeindet wurden. Wie hilft dir ihr Beispiel, wenn du vor Herausforderungen stehst?

Lehre und Bündnisse 127:5-12

Der Prophet Joseph Smith weist die Mitglieder an, Bericht über die Taufen zu führen, die sie für die Verstorbenen vollziehen

Denk daran, dass der Herr den Mitgliedern schon etwa anderthalb Jahre bevor Joseph Smith den in Lehre und Bündnisse 127 aufgezeichneten Brief geschrieben hat, gesagt hatte, dass die heilige Handlung der Taufe für die Verstorbenen in den Tempel gehört (siehe LuB 124:30). Der Herr gestattete den Mitgliedern jedoch, Taufen für die Verstorbenen im Mississippi und in nahe gelegenen Flüssen und Bächen durchzuführen, solange das Taufbecken im Tempel noch nicht fertiggestellt war. Sobald das Taufbecken fertiggestellt war, sollte die heilige Handlung der Taufe für die Verstorbenen für Gott nur noch innerhalb des Tempels annehmbar sein. Im November 1841 begann man damit, Taufen für Verstorbene im Nauvoo-Tempel zu vollziehen.

Namenskarten für den Tempel

Hattest du schon einmal die Gelegenheit, in den Tempel zu gehen und Taufen für Verstorbene zu vollziehen? Wenn ja, ist dir aufgefallen, dass jemand neben dem Taufbecken gesessen hat?

Lies Lehre und Bündnisse 127:5-9 und finde heraus, wer anwesend sein muss, wenn Taufen für die Verstorbenen vollzogen werden.

Warum ist es laut Vers 7 wichtig, dass ein Berichtführer als Augenzeuge bei der Taufe dabei ist?

Außer der Tatsache, dass ein Berichtführer notwendig ist, können wir aus Vers 7 noch lernen: Heilige Handlungen des Tempels, die auf der Erde vollzogen werden, sind auch im Himmel bindend. Du kannst die Stellen, die diesen Grundsatz enthalten, markieren. Im Himmel gebunden sein bedeutet, dass die heilige Handlung in den Augen des himmlischen Vaters gültig ist.

  1. journal iconBeantworte diese Frage in deinem Studientagebuch: Was bedeutet dir diese Lehre, wenn du an heiligen Handlungen für Verstorbene teilnimmst?

Aus Lehre und Bündnisse 127:10-12 erfahren wir, dass Joseph Smith den Mitgliedern mehr über die Taufe für die Verstorbenen sagen wollte, dies aber nicht tun konnte, da er sich versteckt halten musste. Er versprach, er werde weitere Briefe über die Taufe für die Verstorbenen und andere wichtige Themen schreiben.

Lehre und Bündnisse 128:1-11

Joseph Smith erklärt, warum wir über die heiligen Handlungen der Errettung Bericht führen

Ungefähr eine Woche, nachdem Joseph Smith den Brief geschrieben hatte, der in Lehre und Bündnisse 127 steht, schrieb der Prophet einen weiteren Brief über die Taufe für die Verstorbenen. Den Inhalt dieses Briefes findest du in Lehre und Bündnisse 128.

In Lehre und Bündnisse 128:1-5 schreibt Joseph Smith, dass vor Ort ein Berichtführer bestimmt werden soll, der die heilige Handlung der Taufe für die Verstorbenen bezeugt und aufzeichnet. Er erklärte auch, dass außerdem ein allgemeiner Berichtführer bestimmt werden solle, dessen Aufgabe es sei, die einzelnen Berichte im allgemeinen Buch der Kirche zu sammeln.

Hast du schon einmal einen Reisepass gesehen? Welche Rechte hat der Inhaber eines Reisepasses? Warum befugt dich der Reisepass eines anderen nicht dazu, ins Ausland zu reisen? Was könnte passieren, wenn du in ein anderes Land einreisen willst, die Angaben in deinem Pass aber nicht vollständig wären?

Lies Lehre und Bündnisse 128:6,7 und finde heraus, welche Aufzeichnungen herangezogen werden, um festzustellen, ob wir in die Gegenwart des Herrn aufgenommen werden. Beachte, dass sowohl der Apostel Johannes als auch der Prophet Joseph Smith mehrere Aufzeichnungen erwähnten. Sie sagten, „Bücher wurden aufgeschlagen; und noch ein Buch wurde aufgeschlagen, das ist das Buch des Lebens“ (LuB 128:6; siehe auch Offenbarung 20:12). Die ersten Bücher, von denen Johannes gesprochen hat, sind die Aufzeichnungen, die auf der Erde geführt werden. Das Buch des Lebens sind die Aufzeichnungen, die im Himmel geführt werden. Diese Bücher enthalten einen Bericht über unsere Werke.

So wie jemand, der in ein anderes Land reisen möchte, bestimmte Angaben in seinem Reisepass braucht, so brauchen auch wir bestimmte Angaben in diesen Büchern, um in Gottes Gegenwart eingelassen zu werden.

Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Präsident Boyd K. Packer

„Welche Staatsbürgerschaft wir auch haben, zu welcher Rasse wir auch gehören, ob Mann oder Frau, was für einen Beruf und was für eine Ausbildung wir auch haben, zu welcher Generation wir auch gehören – das Leben ist für uns alle eine Heimreise, zurück in die Gegenwart Gottes in sein celestiales Reich.

Heilige Handlungen und Bündnisse werden unser Ausweis für den Eintritt in seine Gegenwart. Sie würdig zu empfangen, ist eine Aufgabe für das ganze Leben; uns immer daran zu halten, ist die große Herausforderung des Erdenlebens.“ („Covenants“, Ensign, Mai 1987, Seite 24.)

Du kannst den Satz „was auch immer ihr auf Erden bindet, im Himmel gebunden sein wird“ in Lehre und Bündnisse 128:8 markieren. Dann lies Lehre und Bündnisse 128:8 noch einmal und such nach der „Übersetzung von einer anderen Seite betrachtet“, die Joseph Smith von dieser Aussage gab. Du kannst diese Stelle ebenfalls markieren.

Beim Lesen von Vers 8 solltest du dir vor Augen halten, dass mit propria persona gemeint ist, dass jemand für sich selbst handelt. Dieser Ausdruck bezieht sich auf Menschen, die sich für sich selbst taufen lassen. Der Ausdruck „mit Hilfe ihrer eigenen Beauftragten“ bezieht sich auf diejenigen, die nicht in der Lage waren, die errettende heilige Handlung der Taufe in diesem Leben zu empfangen und deshalb Beauftragte, also andere Menschen, brauchen, die sich stellvertretend für sie taufen lassen.

Welche zwei Bedingungen müssen laut Lehre und Bündnisse 128:8 erfüllt sein, damit eine heilige Handlung sowohl auf der Erde als auch im Himmel gültig ist? Beantworte diese Frage, indem du die Lücken dieser Aussage ergänzt: Wenn eine heilige Handlung durch vollzogen und ein ordnungsgemäßer geführt wird, ist die Verordnung auf der Erde und im Himmel bindend.

  1. journal iconBeantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Was bedeutet es, dass eine heilige Handlung im Himmel bindend ist?

    2. Was empfindest du, wenn du darüber nachdenkst, dass deine Teilnahme an den heiligen Handlungen Taufe und Konfirmierung für die Verstorbenen im Tempel jemandem in der Geisterwelt Segnungen bringt?

Lies Lehre und Bündnisse 128:9 und achte darauf, was Joseph Smith über diesen Grundsatz gesagt hat.

Vers 9 können wir unter anderem entnehmen: Der Herr bevollmächtigt in jeder Evangeliumszeit des Priestertums zumindest einen seiner Knechte, die Siegelungsschlüssel des Priestertums innezuhaben und anzuwenden.

Junge Familie vor dem Provo-Utah-Tempel

Lies Lehre und Bündnisse 128:10,11 und achte darauf, was der Erlöser Petrus gegeben hat.

Genauso, wie der Erretter Petrus die Siegelungsschlüssel des Priestertums gegeben hat, gibt es diese Schlüssel auch heute.

  1. journal iconBeantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Warum ist es wichtig, dass heilige Handlungen wie die Taufe für die Verstorbenen mit der richtigen Vollmacht vollzogen werden?

    2. Was wirst du aufgrund dessen, was du heute gelernt hast, in Zukunft tun?

  2. journal iconSchreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lehre und Bündnisse 127 und 128:1-11 durchgearbeitet und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: