“62. Kapitel: Die Pioniere kommen in das Salzseetal: Juni 1846 bis Juli 1847,” Geschichten aus dem Buch ,Lehre und Bündnisse’ (2002), 224–29 “62. Kapitel,” Geschichten aus dem Buch ,Lehre und Bündnisse’, 224–29 62. Kapitel Die Pioniere kommen in das Salzseetal (Juni 1846 bis Juli 1847) Die Pioniere waren immer noch in Council Bluffs. Sie brauchten starke Männer, die ihnen halfen. Die meisten jungen Männer waren beim Mormonenbataillon. Deshalb beschlossen die Heiligen, erst im Frühjahr in die Rocky Mountains zu ziehen. Die Indianer überließen den Heiligen etwas Land auf der anderen Flußseite. Dort bauten sie eine Stadt, die sie Winter Quarters (Winterquartier) nannten. Sie legten Straßen an und bauten Häuser. Manche Häuser waren aus Holz. Auch die Höhlen im Berg dienten als Unterkunft, Die Pioniere bestellten ihre Felder. Brigham Young teilte die Stadt in Gemeinden ein. Er machte Männer zu Bischöfen. Die Indianer machten den Pionieren manchmal Schwierigkeiten. Deshalb bauten sie eine Mauer um die Stadt, damit die Indianer nicht hereinkonnten. Als die Pioniere in Winter Quarters waren, hatte Brigham Young eine Offenbarung. Der Herr sagte ihm, wie die Leute sich auf den Weiterzug vorbereiten sollten. Er sagte zu Brigham Young auch manches darüber, wie sie sich während des langen Marsches verhalten sollten. Der Herr sagte, die Leute sollten sich in kleine Gruppen aufteilen. Jede Gruppe sollte einen Führer haben. Die Leute sollten ihren Führern gehorchen und einander helfen. Sie sollten für die Familien sorgen, in denen Vater oder Mutter fehlten. (LuB 136:1–8.) Jede Gruppe sollte ihren eigenen Wagen und ihre eigenen Nahrungsmittel haben. In jeder Gruppe sollten auch Leute sein, die wußten, wie man einen Wagen repariert, Feldfrüchte anbaut sowie Häuser und Brücken baut. (LuB 136:7.) Der Herr sagte den Heiligen noch anderes, was sie tun sollten. Sie sollten seine Gebote halten. Sie sollten einhalten, was sie versprechen. Sie sollten ehrlich sein und nicht schlecht übereinander reden. Sie sollten alles zurückgeben, was sie sich ausliehen oder fanden. (LuB 136:23–27.) Der Herr wollte, daß die Pioniere glücklich waren. Er sagte ihnen, sie sollten gemeinsam singen und tanzen. Sie sollten keine Angst haben, denn er würde ihnen helfen. Er sagte ihnen, daß es noch mehr Schwierigkeiten geben würde. Aber dadurch würden sie nur bessere Menschen und gesegnet werden. (LuB 136:28–31.) Brigham Young tat, was der Herr ihm gesagt hatte. Er teilte die Leute in Gruppen ein. Jede Gruppe hatte alles, was sie brauchte, um eine Stadt in den Bergen bauen zu können. Die Heiligen hielten eine Konferenz ab. Dann bestimmte Brigham Young, welche Gruppe zuerst weiterziehen sollte. Das waren 143 Männer, drei Frauen und zwei Kinder. Am nächsten Tag verließ die erste Gruppe das Winterquartier. Unterwegs hatten alle etwas zu tun. Die Frauen achteten auf die Kinder. Sie kochten das Essen. Jeder Mann hatte ein Gewehr, um die Leute und die Tiere zu verteidigen. Die Pioniere waren den ganzen Tag unterwegs. In der Nacht schlugen sie ein Lager auf. Dazu stellten sie ihre Wagen im Kreis auf und übernachteten innerhalb des Kreises. Dort waren auch die Tiere. Die Pioniere machten Feuer und kochten sich das Essen. Sie tanzten und sangen. Ein Lied hieß: „Kommt, Heil’ge, kommt1”. Es gab den Leuten ein gutes Gefühl. Wenn es Zeit war, ins Bett zu gehen, blies ein Mann auf der Trompete. Dann sprachen die Pioniere ihr Gebet und gingen schlafen. Sie mußten weit über die Prärie ziehen, die Reise dauerte vier Monate. Unterwegs begegneten sie anderen Leuten, beispielsweise Trappern. Sie sagten Brigham Young, er solle nicht in die Rocky Mountains ziehen. Dort würde kein Getreide wachsen. Andere Leute schlugen vor, Brigham Young solle die Heiligen nach Kalifornien bringen. Aber Brigham Young sagte, der Herr habe ihm gezeigt, wo die Heiligen hinziehen sollten. Er wollte dem Herrn gehorchen. Schließlich kamen die Heiligen am Gebirge an. Dort war das Weiterziehen schwierig. Brigham Young wurde krank. Er konnte nur langsam weiterziehen, Deshalb suchte er Männer aus, die vorausgehen sollten. Er sagte ihnen, sie sollten zum Salzseetal ziehen. Dort sollten sie anfangen, Getreide zu säen. Die Manner brachten ihre Wagen über das Gebirge. Sie kamen in ein Tal und lagerten bei einem Fluß. Sie beteten zum Herrn und baten ihn, den Samen zu segnen, den sie pflanzen wollten. Dann pflanzten sie. Am nächsten Tag kamen die Pioniere und Brigham Young in das Tal. Brigham Young sah vom Wagen aus auf das Tat. Er wußte: Das war der Platz, wo die Heiligen wohnen sollten. Brigham Young sagte: „Dies ist der richtige Platz. Fahrt nur zu.” Die Heiligen fuhren ihre Wagen in das Tal. Es war der 24. Juli 1847.