Eigenständigkeit
Lernen


Lernen – Maximale Dauer: 45 Minuten

Lesen Sie:Beim letzten Gruppentreffen ging es darum, auf Kurs zu bleiben und die Aus- oder Weiterbildung abzuschließen. Denken Sie aber auch nach Abschluss Ihrer Ausbildung daran, dass sie ja dem Zweck dient, dass Sie eine bessere Arbeitsstelle bekommen. Bereiten Sie sich darauf vor, eine Anstellung in dem von Ihnen gewählten Beruf zu finden. Beachten Sie Folgendes:

  1. Bereiten Sie sich frühzeitig vor, um bei einer Bewerbung der richtige Kandidat zu sein

  2. Stellen Sie Unterlagen zusammen

  3. Bauen Sie ein Netzwerk auf

  4. Zahlen Sie Ihren Bildungskredit zurück

  5. Hören Sie nicht auf zu lernen

  6. Betreuen Sie andere als Mentor

1. Bereiten Sie sich frühzeitig vor, um bei einer Bewerbung der richtige Kandidat zu sein

Besprechen Sie:Wenn Sie die Einstellungsentscheidung treffen müssten, welchen dieser drei Bewerber würden Sie einstellen? Warum?

Jessica

Anthony

Camille

  • Vier Jahre Fachschule

  • Keine Berufserfahrung

  • Zwei Jahre Fachschule

  • Zwei Jahre Berufserfahrung in einer anderen Branche

  • Zwei Jahre Fachschule

  • Zwei Jahre Berufserfahrung in Ihrer Firma und berufsbegleitend Besuch der Fachschule

Lesen Sie:Je besser Sie sich auf den Beruf vorbereiten, den Sie später ausüben wollen, desto besser werden Ihre Chancen, ihn auch zu bekommen. Schon während der Aus- oder Weiterbildung können Sie einschlägige Berufserfahrung in der entsprechenden Branche sammeln.

Arlene hat jahrelang im Gesundheitswesen gearbeitet. Deshalb ist sie eine gute Kandidatin für eine Stelle im Gesundheitsmanagement. Rachel hat zwar keine Berufserfahrung als Rechtsanwaltsgehilfin, aber sie hat sich über Jahre in anderen Branchen als engagierte Mitarbeiterin erwiesen.

Besprechen Sie:Welche Berufserfahrung können Sie schon während der Aus- oder Weiterbildung sammeln?

Lesen Sie:Der Zweck Ihrer Ausbildung besteht darin, dass Sie eine bessere Arbeitsstelle bekommen. Befassen Sie sich gleich von Anfang an mit entsprechenden Stellenangeboten, um herauszufinden, wonach Arbeitgeber suchen. Planen Sie dann Ihre Aus- oder Weiterbildung dementsprechend.

Juan beispielsweise schaute sich Stellenbeschreibungen im Internet an und unterhielt sich mit mehreren Leuten. Dann machte er sich eine Liste von Fertigkeiten und Kenntnissen, die er als Schweißer auf einer Bohrinsel braucht. So sah seine Liste aus:

Benötigte Kenntnisse und Fähigkeiten:

  1. Baupläne lesen und verstehen

  2. Fachausdrücke kennen

  3. Verschiedene Schweißverfahren beherrschen

  4. Unter schwierigen Bedingungen schweißen können

Juan wurde sich bewusst, dass er zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln sollte, um sich aus der Masse der Bewerber hervorzuheben. So sah seine zweite Liste aus:

Zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten:

  • Unterwasserschweißen

  • Automatisches Schweißen

Lesen Sie:Überprüfen Sie gelegentlich die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie sich erarbeiten, und vergleichen Sie sie mit den Erwartungen von Arbeitgebern.

2. Stellen Sie Unterlagen zusammen

Lesen Sie:Bei Bewerbungen für Arbeitsstellen oder Praktika benötigen Sie Unterlagen, die Ihre Qualifikation, Ihre Leistungen und Ihre Ausbildung belegen.

Bewahren Sie alle Zeugnisse, die Ihren beruflichen und schulischen Werdegang sowie alle Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen belegen, sicher auf. Sammeln Sie auch Nachweise über Leistungen, Projekte, Auszeichnungen und Ähnliches, alles, was Ihre Eignung für den von Ihnen gewählten Beruf bestätigt.

Es kommt vor, dass ein Arbeitgeber etwas sehen möchte, was Sie geschrieben, gestaltet oder geleistet haben. Eine Sammelmappe mit entsprechenden Beispielen ist dann von Vorteil.

Manchmal schauen sich Arbeitgeber Ihre Mitwirkung auf bestimmten Websites oder in Foren an, um zu sehen, wie gut Sie mit anderen zusammenarbeiten und wie wertvoll Ihre Beiträge zu Diskussionen sind.

Besprechen Sie:Wie kann man Beispiele eigener Arbeiten aufbewahren, damit man entsprechende Fertigkeiten und Erfahrungen nachweisen kann?

3. Bauen Sie ein Netzwerk auf

Lesen Sie:Viele suchen nur in Stellenanzeigen nach einer neuen Arbeit, aber den meisten Erfolg hat man, wenn man ein Netzwerk aufbaut, also mit Leuten redet, die einem helfen können, ein passendes Unternehmen zu finden.

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Grafik: Netzwerk

Lesen Sie:Bauen Sie Ihr Netzwerk bereits während der Ausbildung und auch danach ständig aus. Lernen Sie Ihre Lehrer oder Dozenten, Klassenkameraden und Fachleute aus dem Berufszweig kennen. Sie können nie wissen, wer Ihnen später dabei helfen könnte, die richtige Arbeitsstelle zu finden. Bei der Vernetzung geht es um Beziehungen. Suchen und knüpfen Sie solche Beziehungen.

Lesen Sie:Wenn Sie soziale Netzwerke nutzen, suchen Sie in der kommenden Woche nach Verbindungen zu den Unternehmen, die Sie interessieren. Es gibt berufliche soziale Netzwerke mit dem Zweck, solche Kontakte zu erleichtern.

Es ist möglich, dass Sie noch keine persönlichen Kontakte zu den für Sie interessanten Unternehmen gefunden haben, auch wenn Sie diese Aufgabe abgeschlossen haben. Das ist in Ordnung. Fangen Sie gleich am Anfang Ihrer Aus- oder Weiterbildung damit an, so viele Leute wie möglich kennenzulernen, damit sich Ihr Netzwerk erweitert und Ihnen mehr Gelegenheiten bietet.

4. Zahlen Sie Ihren Bildungskredit zurück

Lesen Sie:Wenn Sie für Ihre Aus- oder Weiterbildung einen Kredit aufnehmen, ist es Ihre Pflicht, das Geld auch wieder zurückzuzahlen. Präsident Hinckley sagte: „[Der Darlehensnehmer] zahlt das Geld später zurück, und dadurch genießt er ein wunderbares Gefühl der Freiheit, denn er hat sein Leben … bereichert. … Er kann also unabhängig das Haupt erheben.“ („Der Ständige Ausbildungsfonds“, Liahona, Juli 2001, Seite 67.)

Einen Kredit nicht zurückzuzahlen ist Diebstahl, auch wenn manch einer sich dafür rechtfertigt:

  • Man denkt, man hat einen Anspruch auf das Geld und braucht es nicht zurückzuzahlen.

  • Man hat keine Arbeitsstelle oder man verdient nicht genug.

  • Man gibt sein Geld für anderes aus, statt seiner Verpflichtung nachzukommen, die Darlehensraten zu zahlen.

Es kann manchmal schwierig sein, den Kredit abzubezahlen.

Als Stefano vor Jahren sein Studium abbrach, musste er damit anfangen, seine Studienbeihilfe zurückzuzahlen, 100 pro Monat. Er hatte nicht genug Geld, die volle Zahlung zu leisten. Er bat darum, die Hälfte davon zahlen zu dürfen, bis er eine Arbeitsstelle hatte. Das wurde genehmigt. So zahlte er einige Monate nur 50, und als er eine Arbeit hatte, zahlte er wieder 100.

Besprechen Sie:Wie können Sie Ihr Darlehen auch in finanziell schwierigen Zeiten zurückzahlen?

5. Hören Sie nicht auf zu lernen

Lesen Sie:Erfolgreiche Menschen streben immerzu nach Wissen. Der Arbeitsmarkt verändert sich schnell. Um eigenständig zu werden, müssen Sie sich ständig auf bessere Beschäftigungsmöglichkeiten vorbereiten. Das bedeutet, dass man viele Male im Leben etwas Neues lernen, also von Neuem die Brücke überqueren muss, um Wissenslücken zu schließen.

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Weg mit drei Brücken

Präsident James E. Faust hat geraten: „Seien Sie flexibel bei der Arbeit. … Wir müssen bereit sein, Neues zu lernen, nämlich das, was am Arbeitsmarkt gefragt ist. Es gibt sehr viele [Menschen], die Freude und Erfüllung in einer zweiten beruflichen Laufbahn gefunden haben, die gar nichts mit dem Beruf zu tun hat, für den sie ursprünglich ausgebildet wurden. … Wenn man flexibel an die beruflichen Möglichkeiten herangeht, kann man sich finanziell immer über Wasser halten.“ („The Blessings We Receive as We Meet the Challenges of Economic Stress“, Ensign, November 1982, Seite 90.)

Besprechen Sie:Wie können Sie sich auf den sich verändernden Arbeitsmarkt vorbereiten und sich entsprechend anpassen?

Lesen Sie:Wenn Ihre Aus- oder Weiterbildung dem Ende zugeht, schließen Sie sich einer Gesprächsgruppe für Eigenständigkeitsförderung zum Thema „Eine bessere Anstellung“ an. Dort werden Sie auf der Suche nach der von Ihnen gewünschten Arbeitsstelle unterstützt.

6. Betreuen Sie andere als Mentor

Lesen Sie:Sie können anderen über die Brücke helfen, indem sie sie als Mentor begleiten. So können Sie als Mentor anderen helfen:

  1. Haben Sie sie gern. Hören Sie ihren Plänen zu. Haben Sie Geduld, wenn sie nur langsam Fortschritt machen oder Misserfolge erleben.

  2. Stellen Sie Fragen. Fragen können der Anstoß sein, dass der andere über seine Zukunft nachdenkt, Schwierigkeiten besser erkennt und selbst Lösungen findet.

  3. Machen Sie ihnen Mut. Auch wenn es schwierig ist: Machen Sie ihnen Mut, Glauben auszuüben und weiterzumachen. Schenken Sie ihnen Zeit, treffen Sie sich mit ihnen und hören Sie zu, wenn sie von ihrem Fortschritt berichten.

  4. Erzählen Sie anderen von den Grundsätzen und Strategien der Eigenständigkeit: Ihren Freunden, Ihren Kindern und anderen Mitgliedern der Kirche.

Präsident Thomas S. Monson hat gesagt:

„Wir haben die Pflicht …, uns all der herrlichen Segnungen würdig zu erweisen, die der Vater im Himmel für uns bereithält – und durch uns für andere. …

Denken Sie daran, wer Sie sind und wie Gott Sie haben möchte. Sie sind ein Kind der Verheißung.“ („Eine heilige Verantwortung“, Liahona, Mai 2016, Seite 85.)

Besprechen Sie:Was ist für Sie mit das Wichtigste, was Sie beim heutigen Gruppentreffen gelernt haben?

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