„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 15 – Der Plan des himmlischen Vaters und unser göttliches Potenzial“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer, 2019
„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 15“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer
Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 15
Der Plan des himmlischen Vaters und unser göttliches Potenzial
Der Prophet Joseph Smith hat gesagt: „Der große Erlösungsplan ist ein Thema, das unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt; wir müssen ihn als eines der schönsten Geschenke des Himmels an die Menschheit betrachten.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 229.) Durch Offenbarung und Visionen erlangte Joseph Smith eine solche Kenntnis von Gottes Plan für seine Kinder, dass dies das Leben von Millionen Menschen in aller Welt verändert hat. In dieser Lektion erfährst du mehr darüber, wer du bist und welches göttliche Potenzial in dir steckt.
Abschnitt 1
Welchen Einfluss haben die wiederhergestellten Wahrheiten über Gottes Erlösungsplan auf mein Leben?
Stell dir vor, du würdest zur Zeit von Joseph Smith leben und hättest dich erst vor kurzem der Kirche des Herrn angeschlossen. Dein Wissen vom Plan des himmlischen Vaters wäre damals unvollständig gewesen. Wenn du als Christ aufgewachsen wärst, hättest du wahrscheinlich etwas Ähnliches wie das geglaubt: 1) Gott, Jesus und der Heilige Geist sind ein Gott, ohne Leib, Glieder oder Regungen, 2) die Menschen haben vor diesem Leben nicht existiert, sie wurden von Gott aus dem Nichts erschaffen, und 3) Gott ist unerkennbar und unbegreiflich. Dass die Menschen seine Kinder sind, ist nur eine Metapher.
Durch Offenbarung erfuhren Joseph Smith und die Heiligen in der Anfangszeit der Kirche mehr vom Wesen des himmlischen Vaters und von seinem Erlösungsplan. Stell dir vor, wie es gewesen sein muss, erstmals einige dieser wiederhergestellten Grundsätze zu erfahren, die wir heute am Erlösungsplan so schätzen.
Joseph Smith gewann viele seiner Erkenntnisse über den Erlösungsplan aus seiner Arbeit am Buch Mormon und der inspirierten Übersetzung des Alten und des Neuen Testaments. Als der Prophet 1830 das Buch Genesis übersetzte, erfuhr er, dass Mose zu einem hohen Berg gebracht worden war, wo ihm die unendliche Weite von Gottes Schöpfungen vor Augen geführt wurde. Diese Offenbarung stellt heute das erste Kapitel im Buch Mose in der Köstlichen Perle dar. Der Herr hat Mose gesagt, dass er ein Sohn Gottes ist. Wir finden in Mose 1 außerdem eine wichtige Aussage Gottes über Ziel und Zweck seines Werkes.
Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über die Unsterblichkeit und das ewige Leben Folgendes gesagt:
Die Gabe ewigen Lebens ist jede Anstrengung wert, den Erlösungsplan kennenzulernen, zu verstehen und danach zu leben. Alle Menschen werden auferstehen und Unsterblichkeit empfangen. Aber um ewiges Leben zu erlangen – das Leben, das Gott führt –, lohnt es sich, mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft nach dem Erlösungsplan zu leben. (Robert D. Hales, „Der Erlösungsplan: Ein heiliger Schatz an richtungsweisender Erkenntnis“, Liahona, Oktober 2015, Seite 33.)
Elder Hales hat ewiges Leben als „das Leben, das Gott führt“, definiert. Was bedeutet es dir, dass das Werk des himmlischen Vaters darin besteht, dich in seine Gegenwart zurückzubringen, damit du Unsterblichkeit und ewiges Leben erlangen kannst?
Am 6. Mai 1833 empfing Joseph Smith eine Offenbarung. Darin hielt er fest: „Der Mensch war auch im Anfang bei Gott.“ (Lehre und Bündnisse 93:29.) Joseph Smiths Übersetzung des Buches Abraham, die 1842 veröffentlicht wurde, gibt weitere Einsichten in unser vorirdisches Leben und in unsere Möglichkeiten im Jenseits.
Abschnitt 2
Welche Lehren über die Natur Gottes wurden dem Propheten Joseph Smith offenbart?
1844, nur wenige Monate vor seinem Tod, sprach Joseph Smith bei einer Konferenz, die seine letzte sein sollte. Sein Freund King Follett war vor kurzem bei einem Unfall verstorben, und die Familie hatte ihn gebeten, bei der Beerdigung zu sprechen. Joseph Smith sprach unmissverständlich über das Wesen Gottes und unser Potenzial, wie Gott werden zu können. In dieser Rede, die als King-Follett-Rede bekannt wurde, sagte er:
Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt, die das Wesen Gottes richtig verstehen. … Wenn der Mensch das Wesen Gottes nicht begreift, dann begreift er auch sich selbst nicht. …
Gott selbst war einst so, wie wir jetzt sind, und ist ein erhöhter Mensch; er thront oben in den Himmeln! … Wenn ihr ihn heute sehen würdet, so würdet ihr ihn in menschlicher Gestalt erblicken … so wie ihr. …
Wenn wir das Wesen Gottes begreifen und wissen, wie wir zu ihm kommen können, breitet er die Himmel vor uns aus und erklärt uns alles darüber. …
Gott, der ja intelligenter war als alle, sah sich inmitten von Geistern und Herrlichkeit und hielt es für richtig, Gesetze wirksam werden zu lassen, die den übrigen einen ebensolchen Fortschritt ermöglichen konnten. Unsere Beziehung zu Gott versetzt uns in die Lage, an Erkenntnis zuzunehmen. …
Das ist also das ewige Leben: den einzigen weisen und wahren Gott zu erkennen; und ihr müsst nun lernen, selbst Gott zu werden – König und Priester [und Königinnen und Priesterinnen] vor Gott zu sein, … und zwar indem ihr von einem niederen Grad zum nächsten, von einer geringeren Fähigkeit zur größeren schreitet – von Gnade zu Gnade, von Erhöhung zu Erhöhung. (Lehren: Joseph Smith, Seite 44f., 231, 243f.)
Hinweis: Die gesamte King-Follett-Rede im englischen Original kannst du hier nachlesen: „Classics in Mormon Thought: The King Follett Sermon“, Ensign, April 1971, Seite 12–17.
Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
[Es] ist Gottes Absicht, dass wir, seine Kinder, einmal vollkommene Freude erfahren, ewiglich bei ihm sein und so werden können, wie er ist. (D. Todd Christofferson, „Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht“, Liahona, Mai 2011, Seite 97)
Abschnitt 3
Wie kann ich ewiges Leben im celestialen Reich erlangen?
Stell dir noch einmal vor, du wärst in der Anfangszeit der Kirche ein Neubekehrter. Wie die meisten Christen der damaligen Zeit hättest du höchstwahrscheinlich geglaubt, dass der Mensch nach dem Tod entweder in den Himmel oder in die Hölle kommt. Zu Lebzeiten von Joseph Smith bezeichneten sich viele Menschen entweder als Kongregationalisten oder als Universalisten. Als Kongregationalist wärst du der Ansicht gewesen, dass nur eine geringe Anzahl an Menschen in den Himmel kommt. Als Universalist hättest du geglaubt, dass Gott den Sündern zwar irgendeine Strafe auferlegt, dass aber letztendlich alle Menschen in den Himmel kommen.
Im Februar 1832 hatten Joseph Smith und Sidney Rigdon eine Vision, die uns das Leben nach dem Tod besser verständlich macht. Die beiden Männer waren im Obergeschoss des Hauses von John Johnson mit der Arbeit an der Übersetzung des Neuen Testaments beschäftigt und dachten gerade über Johannes 5:29 nach. Dort geht es um die Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten. Es waren mehrere Männer mit Joseph Smith und Sidney Rigdon im Raum, als die beiden die Vision hatten. Sie schilderten, was sie sahen. Die Vision wurde als Lehre und Bündnisse 76 niedergeschrieben und macht uns den Plan des himmlischen Vaters besser begreiflich. Du kannst dir in diesen Versen markieren, welche Stellen uns mehr über das Leben nach dem Tod vermitteln und zeigen, dass der Vater im Himmel alle seine Kinder segnen möchte.