„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 12 – Die Sache Zions festigen“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer, 2019
„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 12“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer
Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 12
Die Sache Zions festigen
Der Prophet Joseph Smith hat gesagt: „Wir müssen die Errichtung Zions als unser wichtigstes Ziel ansehen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 204.) Achte beim Durcharbeiten dieses Materials darauf, was Zion ist, warum wir Zion aufbauen sollen und was du tun kannst, um daran mitzuwirken.
Abschnitt 1
Was ist damit gemeint, dass wir Zion festigen sollen?
Als Joseph Smith an der Übersetzung der Bibel arbeitete, offenbarte der Herr im Dezember 1830, dass Henoch, ein Prophet aus dem Alten Testament, eine Stadt namens Zion errichtet hatte. Das steht in Mose 7.
Schau dir das Video „Lehren von Joseph Smith: Vorbereitung auf Zion“ (1:42) an oder lies diese Aussage des Propheten Joseph Smith.
Der Prophet Joseph Smith hat verkündet:
Die Errichtung Zions ist eine Sache, die dem Gottesvolk zu allen Zeiten am Herzen gelegen hat. … Sie haben mit freudiger Erwartung nach dem Tag Ausschau gehalten, nämlich der Zeit, in der wir leben; angefeuert von himmlischer Vorfreude, haben sie unseren Tag besungen und beschrieben und davon prophezeit. … Wir sind das begnadete Volk, das Gott sich erwählt hat, um die Herrlichkeit der Letzten Tage zuwege zu bringen: Wir dürfen sie erblicken, daran teilhaben und sie herbeiführen helfen.
Jeder Ort, an dem die Heiligen sich sammeln, ist Zion, welches jeder rechtschaffene Mensch als Ort der Sicherheit für seine Kinder aufbauen wird. …
Die Zeit wird bald kommen, da man nur in Zion und seinen Pfählen Frieden haben wird. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 203f.)
In einer Offenbarung an den Propheten Joseph Smith hat der Herr verkündet, dass mit Zion auch „die im Herzen Reinen“ (Lehre und Bündnisse 97:21) gemeint sind.
Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
Zion ist sowohl ein Ort als auch ein Volk. …
Erst durch den Charakter, die Eigenschaften und die Treue seiner Bewohner wird Zion zu Zion. … Wenn wir Zion in unseren Familien, Zweigen, Gemeinden und Pfählen aufrichten wollen, müssen … wir … 1.) einig werden – eines Herzens und eines Sinnes – und 2.) ein heiliges Volk – jeder für sich und alle gemeinsam – und 3.) so gut für die Armen und Bedürftigen sorgen, dass wir die Armut unter uns ausmerzen. Wir können damit nicht warten, bis Zion kommt, denn Zion kommt erst, wenn dies alles geschieht. …
Wir werden eines Herzens und eines Sinnes, wenn jeder für sich den Erretter in den Mittelpunkt seines Lebens stellt und denen folgt, die er bevollmächtigt hat, uns zu führen. (D. Todd Christofferson, „Kommt nach Zion!“, Liahona, November 2008, Seite 37f.)
Eine ausführliche Beschreibung der Eigenschaften eines Volkes, das nach den Maßstäben Zions lebt, findest du in 4 Nephi 1:1-4,15-18.
Abschnitt 2
Was hat sich unter den Heiligen in Missouri zugetragen, die Zion aufbauen wollten?
Ein Jahr nach der Gründung der Kirche bestimmte der Herr den Ort Independence im Kreis Jackson in Missouri als „Zentrum“ Zions (Lehre und Bündnisse 57:3). Dort sollten sich die Heiligen sammeln und die heilige Stadt Zion aufbauen, die auch als Neues Jerusalem bezeichnet wird (siehe Lehre und Bündnisse 45:64-66; 57:1-3).
Auf Weisung des Propheten versuchten die Mitglieder der Kirche damals, im Kreis Jackson die Stadt Zion zu errichten. Sie hatten jedoch Schwierigkeiten, zu den dort ansässigen Bewohnern ein gutes Verhältnis aufzubauen. Es gab unterschiedliche Meinungen, was Religion, Politik, die Sklavenfrage und den vermehrten Zuzug von Heiligen anging. Darum forderten viele Bewohner Jacksons die Vertreibung der Heiligen aus ihrem Landkreis.
Am 20. Juli 1833 verlangte ein Pöbel aus Ortsansässigen vor Gericht von den Führern der Kirche, dass die Heiligen ihre Druckerei und ihren Laden schließen und den Kreis verlassen müssten. Die Führer der Kirche verweigerten dies, woraufhin ein Pöbel die Druckerei der Kirche zerstörte und Bischof Edward Partridge sowie ein weiteres Mitglied der Kirche namens Charles Allen teerte und federte. Drei Tage später drohte der Pöbel mit weiteren Ausschreitungen. Unter Zwang erklärten sich die örtlichen Führer der Kirche bereit, den Landkreis bis zum nächsten Frühjahr zu verlassen. Im Herbst 1833 beschlossen die Führer der Kirche und die Mitglieder allerdings, zu bleiben und für ihre Rechte zu kämpfen. Daraufhin kam es wieder zu Gewalttaten durch den Pöbel.
Parley P. Pratt hat dies folgendermaßen geschildert:
Scharen von Grobianen durchzogen den Kreis in jeder Richtung. Sie stürmten furchtlos in Häuser, … machten Frauen und Kindern Angst und drohten, sie umzubringen, wenn sie nicht sofort die Flucht ergriffen. …
Die Frauen und Kinder flohen in jede Richtung. Eine Gruppe von etwa 150 flüchtete in die Prärie, wo sie tagelang umherwanderte. Sie hatte kaum etwas zu essen und musste unter freiem Himmel schlafen. Andere Gruppen flüchteten zum Missouri. Während die Frauen und Kinder vertrieben wurden, wurden die Männer von Gruppen gejagt, die manchmal auf sie schossen, einige fesselten und auspeitschten und andere meilenweit verfolgten. …
Das Ufer [des Missouris] war bald auf beiden Seiten der Fähre mit Männern, Frauen und Kindern, Gütern, Wagen, Kisten, Vorräten und so weiter gesäumt, während die Fähre pausenlos unterwegs war. … In jeder Richtung waren hunderte Menschen zu sehen – einige in Zelten, andere saßen im Freien um ein Feuer herum, während der Regen in Strömen auf sie herabprasselte. Männer suchten nach ihrer Frau, Frauen nach ihrem Mann; Eltern riefen nach ihren Kindern, Kinder nach ihren Eltern. Einige hatten das Glück, mit ihrer Familie, ihrem Haushalt und einigen Vorräten zu entkommen, während andere nichts vom Schicksal ihrer Freunde wussten und ihr gesamtes Hab und Gut verloren hatten. …
Jedes einzelne Mitglied [unserer] Gemeinschaft wurde aus dem Landkreis vertrieben, Maisfelder wurden niedergetrampelt und verwüstet, Weizenspeicher niedergebrannt, die Haushalte geplündert und Anbauten und jede Art von Eigentum zerstört. (Autobiography of Parley Parker Pratt, Hg. Parley P. Pratt Jr., 1938, Seite 101ff.)
Über 1000 Heilige wurden aus dem Kreis Jackson vertrieben und mehr als 200 Häuser wurden niedergebrannt.
Abschnitt 3
Was hat die Heiligen davon abgehalten, im Kreis Jackson in Missouri Zion aufzubauen?
In den Monaten nach der gewaltsamen Vertreibung der Heiligen aus dem Kreis Jackson offenbarte der Herr dem Propheten Joseph Smith, wieso er es zugelassen hatte, dass die Heiligen verfolgt und von ihrem Grundbesitz und aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Lies die unten angegeben Schriftstellen aus Lehre und Bündnisse 101 und 105 und achte dabei darauf, welche Verhaltensweisen und welche Einstellung die Heiligen davon abgehalten haben, im Kreis Jackson in Missouri Zion aufzubauen.
Abschnitt 4
Wie sieht die Zukunft von Zion aus?
Elder Christofferson hat erklärt, dass wir dadurch, dass wir Zion aufbauen, uns selbst und die Welt darauf vorbereiten, den Erretter bei seinem Zweiten Kommen zu empfangen:
Zunächst – und das ist von entscheidender Bedeutung für die Wiederkehr des Herrn – muss es auf der Erde ein Volk geben, das bereit ist, ihn bei seinem Kommen zu empfangen. …
In alter Zeit hat Gott die rechtschaffene Stadt Zion zu sich genommen. Im Gegensatz dazu wird in den Letzten Tagen ein neues Zion den Herrn bei seiner Wiederkehr empfangen. …
Auch wenn wir uns eifrig bemühen, Zion aufzubauen, und dabei unseren Teil zur Sammlung der Auserwählten des Herrn und zur Erlösung der Verstorbenen beisteuern, sollten wir innehalten und daran denken, dass es das Werk des Herrn ist und dass er es vollbringt. …
Diese große und letzte Evangeliumszeit strebt beständig ihrem Höhepunkt entgegen, nämlich Zion auf Erden, das bei der herrlichen Wiederkehr des Erretters mit Zion aus der Höhe verbunden wird. … Widmen wir uns dem Aufbau Zions, damit dieser Tag schneller anbricht. (D. Todd Christofferson, „Vorbereitung auf die Wiederkehr des Herrn“, Liahona, Mai 2019, Seite 82ff.)