Pornografie
Wie schütze ich mein Kind vor Pornografie?


„Wie schütze ich mein Kind vor Pornografie?“, Hilfen für Eltern, 2021

„Wie schütze ich mein Kind vor Pornografie?“, Hilfen für Eltern

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Ein Vater hält sein Kind an der Hand

Wie schütze ich mein Kind vor Pornografie?

Es trägt zum Schutz Ihrer Kinder vor Pornografie bei, wenn Sie in Ihrer Familie Regeln festlegen, wofür und wann digitale Geräte verwendet werden dürfen. Technik kann etwas Wunderbares sein und uns sehr helfen, wenn wir sie auf die richtige Weise nutzen. Lassen Sie Ihr Kind erst digitale Geräte, Apps und Medien nutzen, wenn es Ihrer Meinung nach reif genug ist, um verantwortungsvoll damit umzugehen. Sprechen Sie als Familie offen und oft darüber, was im Umgang mit Medien gesunde Gewohnheiten sind und wie man sie sich aneignen kann. Dabei könnten Sie über diese Themen sprechen:

  • welche Informationen und Inhalte man im Internet weitergeben oder ansehen kann

  • was man macht, wenn man etwas Unanständiges sieht

  • wo die Familie digitale Geräte benutzt; Sie können beispielsweise als Familie beschließen, dass es am besten ist, wenn digitale Geräte in gemeinsam genutzten Räumen im Haus benutzt werden; Sie können auch Bereiche im Haus festlegen, in denen keine digitalen Geräte genutzt werden

  • wie viel Zeit man höchstens mit digitalen Medien verbringen sollte, bevor es sich nachteilig auswirkt

  • wie man angemessene Beiträge für soziale Netzwerke schreibt

  • wie man auf Cybermobbing oder unangemessene Nachrichten reagiert

  • wie man außerhalb der Familie vernünftig mit digitalen Geräten umgeht, zum Beispiel in der Schule oder bei Freunden zuhause

Bei einem Gespräch über Pornografie könnte Ihr Kind sich schämen oder Angst bekommen, wenn es schon einmal pornografisches Material angeschaut hat. Bleiben Sie daher ruhig, wenn Sie dieses Thema ansprechen, damit Ihr Kind sich nicht unwohl fühlt. Als Eltern können Sie damit beginnen, sich selbstkritisch zu hinterfragen, wie Sie digitale Geräte nutzen. Sind Sie bereit, selbst zu tun, was Sie von Ihrem Kind verlangen? Wie können Sie Ihrer Familie zeigen, wie man mit den digitalen Medien angemessen umgeht, und ihr ein Vorbild sein? Wenn es angemessen erscheint, können Sie erzählen, wie Sie schon einmal unklug mit digitalen Medien umgegangen sind. Dadurch schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Ihr Kind das Gefühl hat, dass es offen mit Ihnen reden kann und Sie liebevoll reagieren werden.

Filter

Mentale Filter

Sie können Ihr Kind auch vor pornografischem Material schützen, indem Sie es ermuntern, auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu hören. Außerdem können Sie mit Ihrem Kind über Fragen wie diese sprechen, die es sich auch selbst immer wieder stellen kann:

  • Nutze ich das Internet oder das digitale Gerät für etwas, was mich aufbaut?

  • Überlege ich mir gut, was ich im Internet verbreite?

  • Fällt es mir leicht, mit meinen Eltern über etwas zu sprechen, was mich im Internet neugierig gemacht oder verwirrt hat?

  • Nutze ich digitale Geräte, damit ich mich nicht mit anderen Leuten oder mit meinen Gedanken und Gefühlen abgeben muss?

  • Schütze ich meine privaten Daten und die meiner Familie?

  • Wie wende ich mich ab, wenn ich versehentlich auf pornografische Inhalte stoße?

  • Weiß ich, wen ich um Hilfe bitten kann, wenn ich Fehler mache?

Technische Filter

Mit Filterprogrammen lässt sich der Zugriff auf anstößige Inhalte einschränken. Und es gibt weitere technische Hilfsmittel, die helfen können.

  • Einstellungen und Apps zur Kindersicherung. Mit Add-on-Anwendungen können Sie sichere Inhalte für Ihr Kind auswählen, überprüfen und festlegen, wie viel Zeit es mit verschiedenen Aktivitäten verbringt, und Beschränkungen einstellen, damit es keine anstößigen Inhalte sieht.

  • Geeignete Einstellungen auf Plattformen wählen. Bei Suchmaschinen und Streamingdiensten kann man einstellen, dass unangemessene Inhalte gefiltert werden.

  • Inhaltsfilter für das Internet. Mit Filtern kann man verhindern, dass Kinder bestimmte schädliche Inhalte sehen. Es gibt Filterprogramme, Hardware-Filter und Proxy-Filter.

Wenn es Ihrer Familiensituation angemessen ist, können Sie selbst als Filter agieren und das Handy sowie die digitalen Konten Ihrer Kinder überprüfen. Wenn Sie öfter feststellen, dass der Suchverlauf Ihres Kindes leer ist oder nur Suchen der letzten Tage enthält, wird er möglicherweise von Ihrem Kind gelöscht.

Weitere Anregungen

Lassen Sie jeden in der Familie erzählen, welche Art Medien ihn inspirieren und aufbauen. Bitten Sie anschließend alle, einige Beispiele herauszusuchen und den anderen zu zeigen.

Nutzen Sie Augenblicke, die sich dazu eignen, Ihrem Kind etwas beizubringen. Das könnten beispielsweise Situationen sein, in denen Sie mit Ihrem Kind etwas erleben, was zu dem Thema passt, über das Sie sprechen möchten – in diesem Fall zum Beispiel wenn Sie in Werbung, Filmen, Videospielen, Musik oder in Nachrichten auf sexuelle Inhalte stoßen.

Sprechen Sie mit Ihrer Familie darüber, wie man seinen Sinn auf positive Gedanken und gute Erinnerungen richten kann. Sie können damit beginnen, dass jeder aus der Familie von einer schönen Erinnerung erzählt, sie aufmalt oder aufschreibt, oder etwas nennt, was er an sich selbst oder einem anderen in der Familie mag.

Sehen Sie das Video „Trauen Sie sich, allein dazustehen“ an. Überlegen Sie mit Ihren Kindern, wie sie in der Schule oder bei einem Freund vielleicht einmal Pornografie ausgesetzt sein könnten. Sprechen Sie darüber, wie sie in der jeweiligen Situation reagieren können.

Fragen Sie Ihre Kinder, was sie in letzter Zeit angeschaut, angehört oder gelesen haben. Was haben sie darüber gedacht? Wie haben sie sich dabei gefühlt? Was war gut, was war schlecht? (Ziehen Sie diese Vorschläge in Erwägung.1) Sie können auch darüber sprechen, was Sie von dem gehalten haben, was Sie in letzter Zeit angeschaut, angehört oder gelesen haben.

Hilfen von der Kirche und von öffentlichen Einrichtungen

Einige der untenstehenden Links führen zu Seiten, die nicht von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eingerichtet worden sind; sie werden weder von ihr unterhalten noch unterliegen sie ihrer Aufsicht. Dieses Material soll als zusätzliche Hilfestellung dienen; die Kirche befürwortet jedoch keine Inhalte, die mit ihren Lehren nicht übereinstimmen.

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