Geschichte der Kirche
Das Wort der Weisheit


Das Wort der Weisheit

LuB 89

Wie viele andere Offenbarungen in der Anfangszeit der Kirche, war Abschnitt 89 – heute als Wort der Weisheit bekannt – die Antwort auf ein Problem. In Kirtland hatten viele Männer in der Kirche den Auftrag, in verschiedenen Gegenden der Vereinigten Staaten zu predigen. Sie sollten das Volk zur Umkehr rufen und die Auserwählten des Herrn sammeln. Um diese Neubekehrten auf ihre wichtige Arbeit vorzubereiten, richtete Joseph Smith eine Schule ein, die als Schule der Propheten bezeichnet wurde und im Januar 1833 in Kirtland im ersten Stockwerk des Gemischtwarenladens von Newel K. Whitney eröffnet wurde.1

Jeden Morgen nach dem Frühstück kamen die Männer in der Schule zusammen, um von Joseph Smith unterwiesen zu werden. Der Raum war sehr klein, aber über 25 Älteste drängten sich hinein.2 Als sie sich gesetzt hatten, „zündeten sie sich als Erstes ihre Pfeife an und fingen an, über die großen Dinge des Reiches zu reden und vor sich hin zu paffen“, berichtete Brigham Young. Der Rauch war so dicht, dass die Männer Joseph kaum durch den Dunstschleier sehen konnten. Nachdem der Pfeifentabak aufgeraucht war, „schoben sie sich auf einer oder auch auf beiden Seiten ein Stück Kautabak zwischen die Zähne, der anschließend über den ganzen Boden verteilt war“.3 In dieser schmutzigen Umgebung versuchte Joseph Smith nun, die Männer zu lehren, wie sie und ihre Bekehrten heilig werden konnten, „ohne Makel“ und der Gegenwart Gottes würdig.4

Tabak

Diese Episode in Whitneys Laden ereignete sich inmitten einer gewaltigen Umwälzung in der westlichen Kultur. Noch 1750 kümmerte man sich nur selten und willkürlich um persönliche Reinlichkeit und Hygiene; auf derlei achteten größtenteils lediglich die Reichen und Vornehmen. Bis 1900 war das regelmäßige Baden für den Großteil der Bevölkerung – vor allem für den Mittelstand, der anfing, großen Wert auf die gesellschaftliche Stellung zu legen, – jedoch zur Routine geworden.5 Das Tabakspucken – einst ein weithin verbreiteter Brauch unter den meisten Gesellschaftsschichten – wurde allmählich als schmutzige Gewohnheit angesehen, die unter der Würde der feinen Gesellschaft war. Inmitten dieses kulturellen Wandels, als der gewöhnliche Mensch anfing, sich Gedanken über die eigene Reinlichkeit und die körperliche Gesundheit zu machen, wurde das Wort der Weisheit gegeben, um den Weg zu erhellen.

Das Bild, das sich einem in der Schule der Propheten bot, hätte schon ausgereicht, um jemandem, der wie Joseph Smith keinen Tabak konsumierte, Anlass zur Sorge zu geben.6 Josephs Frau Emma sagte ihm, dass ihr der Versammlungsort Sorgen bereite. Er und Emma wohnten im Laden der Whitneys und die Aufgabe, den Speichel vom Holzboden zu schrubben, fiel auf ihre müden Schultern. Sie hätte sich darüber beklagen können, dass ihr diese undankbare Arbeit zufiel, aber es gab da noch eine praktischere Überlegung: „Sie schaffte es nicht, dass der Fußboden ordentlich aussah“, erinnerte sich Brigham Young.7 Es war unmöglich, die Flecken zu entfernen. Die gesamte Situation schien alles andere als ideal für diejenigen zu sein, die, wie diese Ältesten, von Gott berufen waren, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Raum mit dem schmutzigen Boden Josephs „Übersetzungszimmer“ war – derselbe Ort, an dem er Offenbarungen im Namen Gottes empfing. Joseph begann, den Herrn darüber zu befragen, was man da tun könne, und am 27. Februar – knapp einen Monat, nachdem die Schule begonnen hatte – empfing er die Offenbarung, die später als Lehre und Bündnisse 89 als heilige Schrift aufgenommen wurde. Die Antwort war eindeutig. „Tabak ist nicht für den Körper, auch nicht für den Bauch, und ist nicht gut für den Menschen.“8 (LuB 89:8.)

Starkes Getränk

Tabak war aber nur eine von vielen Substanzen, die sich auf die körperliche Gesundheit und Reinlichkeit auswirkten und deren Vorzüge man zu dem Zeitpunkt, als das Wort der Weisheit gegeben wurde, auf beiden Seiten des Atlantiks heftig diskutierte. Es kamen so häufig Debatten darüber auf, weil der Missbrauch so weit verbreitet war. Die britische Romanschriftstellerin Frances Trollope berichtete 1832 verächtlich, dass sie auf all ihren Reisen, die sie in letzter Zeit in die Vereinigten Staaten unternommen hatte, nicht einen Mann getroffen hatte, der nicht entweder „Tabak kaute oder Whisky trank“.9

Das Trinken und das Tabakkauen waren eindeutig außer Kontrolle geraten. Jahrhundertelang hatten nahezu alle Amerikaner wie auch die Menschen in Europa große Mengen alkoholischer Getränke konsumiert. Die Puritaner bezeichneten Alkohol als die „gute Schöpfung Gottes“ – ein Segen vom Himmel, der in Maßen genossen werden sollte. Bei buchstäblich jeder Mahlzeit wurde Alkohol konsumiert, teilweise, weil das ungereinigte Wasser der damaligen Zeit so ungesund war. Selbstgebrautes Bier gehörte zu den Favoriten und nach 1700 tranken die britisch-amerikanischen Kolonisten vergorenen Pfirsichsaft, hochprozentigen Apfelwein und Rum, der entweder aus Westindien importiert oder aus dort hergestellter Melasse gebrannt wurde. Im Jahr 1770 belief sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an alkoholischen Getränken – ganz zu schweigen von Bier oder Apfelwein – auf 14 Liter pro Jahr.10

Die Amerikanische Revolution verstärkte diese Abhängigkeit von Alkohol nur noch. Nachdem der Import von Melasse unterbunden war, suchten die Amerikaner in Whisky einen Ersatz für Rum. Die Getreidebauern im Westen von Pennsylvania und Tennessee fanden es billiger, Whisky herzustellen, als nur begrenzt haltbares Getreide zu verschiffen und zu verkaufen. Infolgedessen stieg die Anzahl der Brennereien nach 1780 schnell an, noch verstärkt durch die Besiedlung des Maisgürtels in Kentucky und Ohio und der großen Entfernungen zu den Absatzmärkten im Osten. Zum Erstaunen einiger Beobachter wie Trollope tranken die Amerikaner – Männer, Frauen und Kinder – den ganzen Tag lang Whisky. Der Konsum von alkoholischen Getränken in den USA stieg zwischen 1790 und 1830 rasant von 9,5 auf 26,5 Liter pro Person an. Dies war die größte Menge, die je in der Geschichte Amerikas erreicht wurde und die dem Dreifachen des heutigen Konsums entspricht.11

Dieser hohe Alkoholkonsum widersprach dem religiösen Empfinden. Schon 1784 rieten sowohl die Quäker als auch die Methodisten ihren Mitgliedern, auf jeglichen hochprozentigen Alkohol zu verzichten und sich nicht an dessen Herstellung und Verkauf zu beteiligen.12 Unter den Kirchen in den frühen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts etablierte sich dann eine aggressivere Abstinenzbewegung. Alkohol wurde nach und nach eher als eine gefährliche Versuchung und nicht mehr als ein Geschenk Gottes angesehen. Im Jahr 1812 sprachen sich die Freikirchen und die Presbyterianer in Connecticut für strenge Lizenzgesetze zum eingeschränkten Vertrieb von Alkohol aus. Lyman Beecher, einer der Anführer in dieser Reformbewegung, befürwortete sogar noch drastischere Maßnahmen, indem er sich für eine vollkommene Abstinenz von alkoholischen Getränken aussprach. Dieser Gedanke wurde bald zum Kernelement der American Temperance Society, einem Abstinenzverein, der 1826 in Boston gegründet wurde. Die Leute wurden dazu angehalten, ein Temperenzversprechen zu unterzeichnen, dass sie ihren Alkoholkonsum nicht nur mäßigen, sondern sich ganz davon fernhalten würden. Neben die Namen derjenigen, die sich dazu bereiterklärten, wurde ein großes T geschrieben, wovon sich das Wort „Teetotaler“ (für Antialkoholiker) ableitete. Mitte der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts hatte dieser Verein weit über eine Millionen Mitglieder, von denen viele völlige Abstinenzler waren.13

Von dieser Organisation angespornt, schossen tausende Abstinenzvereine überall in den ländlichen Gegenden in den Vereinigten Staaten aus dem Boden. Kirtland hatte seinen eigenen Abstinenzverein, ebenso wie viele andere Kleinstädte.14 Da die Alkoholreform so häufig diskutiert und debattiert wurde und offenbar jeder etwas dazu zu sagen hatte, mussten die Mitglieder der Kirche beurteilen können, wer Recht hatte. Das Wort der Weisheit lehnte nicht nur den Gebrauch von Tabak ab, sondern sprach sich auch gegen alkoholische Getränke aus: „Insofern irgendjemand unter euch Wein oder starkes Getränk trinkt, siehe, so ist das nicht gut und in den Augen eures Vaters auch nicht recht.“ (LuB 89:5.)15

Dennoch erforderte es Zeit, Bräuchen zu entsagen, die so tief in der Familientradition und in der Kultur verwurzelt waren, zumal vergorene Getränke aller Art häufig für medizinische Zwecke verwendet wurden. Der Begriff „starkes Getränk“ umfasste mit Sicherheit gebrannte Spirituosen, die die Heiligen der Letzten Tage von da an generell mieden. An mildere alkoholische Getränke wie Bier und „reine[n] Wein aus den Trauben des Weinstocks, von euch selbst erzeugt“, gingen sie gemäßigter heran (siehe LuB 89:6). In den nächsten zwei Generationen lehrten die Führungsbeamten der Kirche das Wort der Weisheit als ein Gebot Gottes, sie tolerierten jedoch unterschiedliche Standpunkte dazu, wie streng das Gebot befolgt werden sollte. Diese Zeitspanne ließ den Mitgliedern Zeit, ihre eigene Tradition der Enthaltsamkeit von süchtig machenden Substanzen zu entwickeln. Anfang des 20. Jahrhunderts, als chemisch hergestellte Medikamente auch auf breiter Ebene erhältlich waren und der Tempelbesuch ein fester Bestandteil der Gottesverehrung der Heiligen der Letzten Tage wurde, war die Kirche bereit, einen anspruchsvolleren Maßstab für die Befolgung dieses Gebots anzunehmen, was unter den Gehorsamen Probleme wie Alkoholismus beseitigen würde. Im Jahr 1921 inspirierte der Herr Präsident Heber J. Grant, alle Mitglieder dazu aufzurufen, das Wort der Weisheit buchstabengetreu zu befolgen und sich von jeglichem Alkohol, Kaffee, Tee und Tabak fernzuhalten. Heute wird von den Mitgliedern der Kirche erwartet, dass sie sich an diesen höheren Maßstab halten.16

Heiße Getränke

Die Reformatoren der amerikanischen Abstinenzbewegung hatten in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts größtenteils Erfolg, indem sie einen Ersatz für Alkohol ausfindig machten – Kaffee. Im 18. Jahrhundert wurde Kaffee als Luxusware angesehen und der in England hergestellte Tee bei weitem bevorzugt. Nach der Amerikanischen Revolution wurde das Teetrinken als unpatriotisch angesehen und verlor weitestgehend an Beliebtheit. Der Weg für ein rivalisierendes Aufputschmittel war frei. 1830 brachten die Reformatoren den US-Kongress dazu, den Importzoll auf Kaffee aufzuheben. Diese Strategie ging auf. Kaffee kostete so nur noch 10 Cent pro Pfund, womit eine Tasse Kaffee genauso viel kostete wie Whisky. Von da an ging der Konsum von Whisky zurück. 1833 wurde in fast jeder Familie – ob arm oder reich – täglich Kaffee getrunken. Die Zeitung Baltimore American führte ihn unter den „lebensnotwendigen Waren“ auf.17 Obwohl sich Kaffee Mitte der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts allgemeiner Akzeptanz erfreute – auch in medizinischen Kreisen –, predigten einige radikale Reformatoren wie Sylvester Graham und William A. Alcott, man solle Anregungsmittel jeglicher Art gar nicht zu sich nehmen – Kaffee und Tee eingeschlossen.18

Das Wort der Weisheit lehnte den Gedanken an einen Ersatz für Alkohol ab. „Heißes Getränk“, worunter die Heiligen der Letzten Tage Kaffee und schwarzen Tee 19 verstehen, „ist weder für den Körper noch für den Bauch“, wird in der Offenbarung erklärt (siehe LuB 89:9).20 Stattdessen werden in der Offenbarung die Grundnahrungsmittel empfohlen, die schon seit Jahrtausenden das Leben erhalten haben. Es wird darin „alles bekömmliche Kraut“ gelobt. „Alle Körnerfrucht ist für den Gebrauch des Menschen und der Tiere verordnet, dass sie die Stütze des Lebens sei, … wie auch die Frucht des Weinstocks und das, was Frucht bringt, sei es im Boden oder über dem Boden.“ In Verbindung mit einer früheren Offenbarung, worin der Verzehr von Fleisch gebilligt wird, erinnert das Wort der Weisheit die Mitglieder daran, dass das Fleisch von Tieren und von den Vögeln der Luft gegeben wurde, „dass der Mensch es mit Danksagung gebrauche“. Doch es wird die Warnung hinzugefügt, dass Fleisch „sparsam gebraucht“ werden soll und nicht im Übermaß (siehe LuB 89:10-12).21

„Ich [gieße] meinen Geist [aus] über alles Fleisch“

Mitglieder der Kirche, die von den amerikanischen Gesundheitsreformen der zwanziger und dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts hören, sind anfangs manchmal verwirrt. In welchem Zusammenhang stehen diese Bewegungen mit dem Wort der Weisheit? Hatte Joseph Smith sich einfach auf Ideen gestützt, die in seinem Umfeld bereits existierten, und sie als Offenbarung vorgelegt?

Solche Bedenken sind unberechtigt. Wir täten gut daran, uns daran zu erinnern, dass viele der frühen Mitglieder, die Abstinenzvereinen angehörten, das Wort der Weisheit als inspirierten Rat ansahen, „angepasst der Fähigkeit der Schwachen und der Schwächsten unter allen Heiligen, die Heilige sind oder so genannt werden können“.22 Außerdem findet sich zu der Offenbarung kein exaktes Gegenstück in der Literatur jener Zeit. Die Abstinenzreformatoren versuchten häufig, ihre Zuhörer einzuschüchtern, indem sie den Alkoholgenuss mit einer Vielzahl von schrecklichen Krankheiten oder sozialen Missständen in Verbindung brachten.23 Das Wort der Weisheit bot keine derartige Begründung. Starkes Getränk ist „nicht gut“, heißt es in der Offenbarung schlicht. Ähnlich sparsame Erklärungen werden hinsichtlich des Gebrauchs von Tabak und heißem Getränk genannt.24 Die Offenbarung ist in der kulturellen Debatte mehr als Erklärung zu verstehen, was richtig ist, und nicht nur als eine weitere Meinungsäußerung.

Statt von einem Standpunkt der Furcht aus zu argumentieren, wird im Wort der Weisheit von einem Standpunkt der festen Überzeugung und des Vertrauens aus argumentiert. In der Offenbarung wird der Zuhörer eingeladen, auf einen Gott zu vertrauen, der die Macht hat, für den Gehorsam gegenüber diesem göttlichen Gebot sowohl in geistiger als auch in körperlicher Hinsicht großen Lohn zu gewähren. Diejenigen, die sich an das Wort der Weisheit halten, werden „Gesundheit empfangen in ihrem Nabel und Mark für ihre Knochen und werden Weisheit und große Schätze der Erkenntnis finden“.25 In diesen Zeilen wird eine Verbindung zwischen Körper und Geist gezogen und die Sorgfalt, die auf den Körper angewandt wird, auf die Ebene eines religiösen Grundsatzes gehoben.26

Letztendlich ist eine gewisse Überlappung zwischen dem Wort der Weisheit und der Gesundheitsreform im 19. Jahrhundert zu erwarten. Es war eine Zeit „des Aufatmens“ (Apostelgeschichte 3:19), ein Augenblick in der Geschichte, in dem Licht und Erkenntnis vom Himmel herabgeschüttet wurden. In der Nacht, als Joseph Smith im Herbst 1823 zum ersten Mal mit dem Engel Moroni sprach, zitierte dieser eine Zeile aus dem Buch Joël und sagte, dies wäre im Begriff, sich zu erfüllen: „Ich [gieße] meinen Geist [aus] über alles Fleisch“, heißt es in der Schriftstelle (Joël 3:1; Hervorhebung hinzugefügt). Insofern die Abstinenzreform bewirkt hatte, dass die Menschen weniger von süchtig machenden Substanzen abhängig wurden, und zu Demut und rechtschaffenem Handeln aufrief, war die Bewegung sicherlich von Gott inspiriert. „Das, was von Gott ist, lädt ein und lockt, beständig Gutes zu tun“, heißt es im Buch Mormon (Moroni 7:13).27 Statt sich von einer kulturellen Überlappung beunruhigen zu lassen, können die Heiligen der Letzten Tage sich freuen, wenn sie daran denken, wie der Geist Gottes so viele auf so breiter Ebene und so eindringlich beeinflusst hat.

Kurz nachdem Joseph Smith das Wort der Weisheit empfangen hatte, trat er vor die Ältesten in der Schule der Propheten und las ihnen die Offenbarung vor. Man musste den Brüdern nicht sagen, was die Worte bedeuteten. Sie „warfen ihre Tabakpfeifen sofort ins Feuer“, erinnerte sich einer der Teilnehmer.28 Seit jener Zeit hat sich im Leben der Mitglieder viele Male gezeigt, dass das Wort der Weisheit mit dessen Macht und göttlichem Ursprung, wie es sich im Laufe der Jahre herausgestellt hat, inspiriert war. In mancher Hinsicht ist die amerikanische Gesundheitsreform von der Bildfläche verschwunden. Das Wort der Weisheit bleibt, um uns den Weg zu erhellen.

  1. Milton V. Backman, „School of the Prophets and School of the Elders“, aus: Joseph: Exploring the Life and Ministry of the Prophet, Hg. Susan Easton Black und Andrew C. Skinner, Deseret Book, Salt Lake City, 2005, Seite 165 bis 175

  2. Orson Hyde war in jenem ersten Semester derjenige, der den größten Teil der Unterweisungen übernahm, doch Joseph Smith war wohl regelmäßig anwesend. Steven R. Sorensen, „School of the Prophets“, Encyclopedia of Mormonism, 4 Bände, Hg. Daniel H. Ludlow, Macmillan, New York, 1992, 3:1269; Lyndon W. Cook, The Revelations of the Prophet Joseph Smith: A Historical and Biographical Commentary of the Doctrine and Covenants, Deseret Book, Salt Lake City, 1985, Seite 191

  3. Rede von Brigham Young vom 2. Dezember 1867; 8. Februar 1868, Schriften von George D. Watt, Kurzschrift übertragen von LaJean Purcell Carruth, Historisches Archiv der Kirche. Die einstige Rede wurde nicht veröffentlicht. Eine veröffentlichte Fassung der späteren Predigt befindet sich in: Brigham Young, Journal of Discourses, 26 Bände, F. D. Richards, Liverpool, 1855–1886, 12:157f.

  4. Revelation, January 2, 1831, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen; siehe LuB 38:31

  5. Der „Zivilisierungsprozess“ hatte sich über Jahrhunderte erstreckt, nahm aber im 19. Jahrhundert in verschiedenen Gesellschaftsschichten Fahrt auf. Norbert Elias, The History of Manners, übertragen von Edmunds Jephcott, New York, 1978; Georges Vigarello, Concepts of Cleanliness: Changing Attitudes in France since the Middle Ages, übertragen von Jean Birrell, Cambridge University Press, Cambridge, 1988, und Editions de la Maison des Sciences de lʼHomme, 1988; Richard L. Bushman und Claudia L. Bushman, „The Early History of Cleanliness in America“, Journal of American History 74 (März 1988): Seite 1213 bis 1238; Richard L. Bushman, The Refinement of America: Persons, Houses, Cities, Knopf, New York, 1992; Dana C. Elder, „A Rhetoric of Etiquette for the ‚True Man‘ of the Gilded Age“, Rhetoric Review 21, Nr. 2 (2002): Seite 155, 159

  6. Der Hinweis, dass Joseph Smith keinen Tabak zu sich nahm, findet sich in Brigham Youngs Rede vom 8. Februar 1868.

  7. Brigham Young, Rede vom 8. Februar 1868, Schriften von George D. Watt, übertragen von LaJean Purcell Carruth, Historisches Archiv der Kirche. In der veröffentlichten Version wurde der Wortlaut dahingehend geändert, dass mehr die Klage als Fassungslosigkeit zum Ausdruck kommt: „Die Klagen seiner Frau, dass sie einen so schmutzigen Boden reinigen müsse.“ Brigham Young, Journal of Discourses, 12:158

  8. Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen

  9. Frances Trollope, Domestic Manners of the Americans, 2 Bände (Boston, 1832), 1:101. Im Jahr 1800 war Tabak als Heilmittel für vielerlei Beschwerden bekannt: Unterleibsschmerzen, Schlangenbisse, Skorbut, Hämorriden, „Wahnsinn“ und dutzende weitere Krankheiten. Doch die sich ausbreitende Vornehmheit in der mittleren Gesellschaftsschicht in den frühen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts brachte eine neue Welle der öffentlichen Kritik mit sich. Tabak wurde als „schmutziges Kraut“ angesehen und immer häufiger wurden Wörter wie „ekelhaft“ und „unangenehm“ damit in Verbindung gebracht. Lester Bush Jr., „The Word of Wisdom in Nineteenth-Century Perspective“, Dialogue 14 (Herbst 1981): Seite 56; „For the Evening Post“, New York Evening Post, 27. Juni 1829, Seite 2

  10. W. J. Rorabaugh, The Alcoholic Republic: An American Tradition, Oxford University Press, New York, 1979, Seite 25 bis 57; W. J. Rorabaugh, „Alcohol in America“, OAH Magazine of History 6 (Herbst 1991): Seite 17ff.; Peter C. Mancall, „‚The Art of Getting Drunk‘ in Colonial Massachusetts“, Reviews in American History 24 (Sept. 1996): Seite 383

  11. Gordon Wood, Empire of Liberty: A History of the Early Republic, 1789–1815, Oxford University Press, New York, 2009, Seite 339; Joseph F. Kett, „Temperance and Intemperance as Historical Problems“, Journal of American History 67 (März 1981): Seite 881; Rorabaugh, „Alcohol in America“, Seite 17

  12. Mark Edward Lender und James Kirby Martin, Drinking in America: A History, überarbeitete und erweiterte Ausgabe, Free Press, New York, 1987, Seite 35

  13. Ian R. Tyrrell, Sobering Up: From Temperance to Prohibition in Antebellum America, 1800–1860, Greenwood Press, Westport, Connecticut, 1979; James R. Rohrer, „The Origins of the Temperance Movement: A Reinterpretation“, Journal of American Studies 24 (August 1990): Seite 230f.; Lyman Beecher, Six Sermons on the Nature, Occasions, Signs, Evils, and Remedy of Intemperance (1825; American Tract Society, New York, 1827), Seite 194; Daniel Walker Howe, What Hath God Wrought: The Transformation of America, 1815–1848, Oxford University Press, New York, 2007, Seite 167f. Die American Temperance Society führte 1831 ein formelles Abstinenzversprechen in Bezug auf alle alkoholischen Getränke ein. Robert H. Abzug, Cosmos Crumbling: American Reform and Religious Imagination, Oxford University Press, New York, 1994, Seite 98

  14. Christopher G. Crary, Pioneer and personal Reminiscences, Marshall Printing, Marshalltown, Iowa, 1893, Seite 25. Ich bin Andy Hedges sehr zu Dank verpflichtet, dass er mich auf diese Quelle aufmerksam gemacht hat.

  15. Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen. Der Begriff „starkes Getränk“ ist ein biblischer Ausdruck, der sich auf Wein bezieht, doch die Reformatoren der Abstinenzbewegung gaben dem Begriff oft eine erweiterte Bedeutung, die auch gebrannten Alkohol umfasste. Addison Parker, Ansprache vor dem Abstinenzverein in Southbridge am Abend des 1. Dezember 1830, Josiah Snow, Southbridge, 1830, Seite 7f; Fünfter Bericht der American Temperance Society, vorgelegt bei der Versammlung in Boston, Mai 1832, Aaron Russell, Boston, 1832, Seite 47, 95, 112

  16. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts legte man sich zu buchstäblich allen Verboten im Wort der Weisheit nur Mäßigung auf, statt sich der Substanzen völlig zu enthalten. Zur strengeren Befolgung des Wortes der Weisheit siehe Thomas G. Alexander, Mormonism in Transition: A History of the Latter-day Saints, 1890–1930, University of Illinois Press, Urbana, 1986, Seite 258 bis 272, und Paul H. Peterson und Ronald W. Walker, „Brigham Young’s Word of Wisdom Legacy“, BYU Studies 42, Nr. 3 und 4, 2003, Seite 29 bis 64

  17. Rorabaugh, Alcoholic Republic, Seite 99f.

  18. Bush, „The Word of Wisdom in Nineteenth-Century Perspective“, Seite 52

  19. Paul H. Peterson, „An Historical Analysis of the Word of Wisdom“, Magisterarbeit, Brigham-Young-Universität, 1972, Seite 32f.; „The Word of Wisdom“, Times and Seasons 3 (1. Juni 1842): Seite 800

  20. Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen; „City Marshall’s Department“, City Gazette and Commercial, Charleston, South Carolina, 18. April 1823, Seite 3; „Gaming“, Berks and Schuylkill Journal, Reading, Pennsylvania, 8. Januar 1825, Seite 3

  21. Revelation, May 7, 1831, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen; Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen

  22. Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen

  23. Um es mit den Worten eines Fachmanns zu sagen: Alkohol „betäubt die Gefühle und das sittliche Feingefühl, er schwächt die Verdauung und führt zu Verdauungsstörungen – es gibt kaum eine schrecklichere Krankheit [als Alkoholismus], von der die Menschheit heimgesucht werden kann“. „On Drunkenness“, Connecticut Herald, 21. Februar 1826, Seite 1. Ähnliche Argumente siehe „Twenty Dollars Reward“, Daily National Intelligencer, 23. September 1823, Seite 4, „Rev. Isaac McCoy“, New Hampshire Repository 6 (3. Mai 1824): Seite 70, und „From the Times and Advertiser“, Times and Hartford Advertiser, 3. Januar 1826, Seite 4

  24. Das soll nicht heißen, dass alle Gesundheitsempfehlungen jener Zeit sich auf eine ausgeklügelte Argumentation stützten. Siehe beispielsweise Samuel Underhills Aussagen in: Mark Lyman Staker, Hearken, O Ye People: The Historical Setting for Joseph Smith’s Ohio Revelations, Greg Kofford Books, Salt Lake City, 2009, Seite 110. Weitere Aussagen dazu, wie das Wort der Weisheit noch von anerkannten Erkenntnissen ausgegangen sein könnte, findet man in: Steven C. Harper, Making Sense of the Doctrine & Covenants: A Guided Tour through Modern Revelations, Deseret Book, Salt Lake City, 2008, Seite 332f. Im 20. Jahrhundert haben einige Mitglieder der Kirche versucht, die schädlichen Chemikalien in den im Wort der Weisheit verbotenen Substanzen zu isolieren, doch eine derartige Analyse wurde nie als Lehre der Kirche akzeptiert und ging über die Begründung in dieser Offenbarung hinaus. John A. Widtsoe und Leah D. Widtsoe, The Word of Wisdom: A Modern Interpretation, Deseret Book, Salt Lake City, 1937.

  25. Revelation, February 27, 1833, Joseph Smith Papers, Offenbarungen und Übersetzungen

  26. Harper, Making Sense of the Doctrine & Covenants, Seite 328

  27. Moroni 7:13. Bis 1840 war der Pro-Kopf-Verbrauch in Amerika auf gut 11 Liter gefallen – der stärkste Rückgang innerhalb von zehn Jahren in der Geschichte Amerikas. Lender und Martin, Drinking in America, Seite 71f.; Tyrrell, Sobering Up, Seite 225 bis 251

  28. Erinnerung von Zebedee Coltrin, Salt Lake School of the Prophets, Protokoll vom 3. Oktober 1883, Historisches Archiv der Kirche