Lehren der Präsidenten der Kirche
Jesus Christus, der göttliche Erlöser der Welt


Kapitel 3

Jesus Christus, der göttliche Erlöser der Welt

„Errettung kann der Welt nicht ohne die Vermittlung durch Jesus Christus zuteil werden.“

Aus dem Leben von Joseph Smith

Jahre vor Joseph Smiths Geburt spürte sein Großvater väterlicherseits durch Inspiration, dass etwas in seiner Familie geschehen werde, „was die Welt verändern wird“1. „Mein Großvater, Asael Smith, hat schon vor langer Zeit vorhergesagt, dass in seiner Familie ein Prophet heranwachsen werde, und meine Großmutter war voll und ganz überzeugt davon, dass sich das mit mir erfüllt hat. Mein Großvater Asael starb in East Stockholm, Kreis St. Lawrence, New York. Doch zuvor hatte er ein Buch Mormon erhalten und es fast ganz durchgelesen; er erklärte, dass ich genau der Prophet sei, von dem er schon so lange wusste, dass er in seine Familie kommen werde.“2

Eine der wichtigsten Aufgaben Joseph Smiths als Prophet der Wiederherstellung war es, von Jesus Christus Zeugnis zu geben. Es war ihm vergönnt, selbst zu erfahren, dass Jesus Christus ein Gott ist, und dessen Rolle als Erlöser der Welt zu begreifen. Diese Erkenntnis stellte sich mit der ersten Vision ein, bei der der junge Joseph den himmlischen Vater und Jesus Christus sah und hörte, wie der Vater verkündete: „Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17.) Bei diesem heiligen Erlebnis durfte Joseph sich vom Erretter der Welt persönlich unterweisen lassen.

Fast zwölf Jahre später, am 16. Februar 1832, arbeitete der Prophet im Haus von John Johnson in Hiram, Ohio, an seiner Bibelübersetzung, und Sidney Rigdon war dabei sein Schreiber. Nachdem der Prophet Johannes 5:29 übersetzt hatte, wo die Auferstehung der Guten und der Bösen beschrieben wird, hatten Joseph und Sidney eine Vision – sie sahen den Erretter und sprachen mit ihm:

„Durch die Macht des Geistes wurden unsere Augen aufgetan, und unser Verständnis wurde erleuchtet, sodass wir das, was von Gott ist, sehen und verstehen konnten – selbst das, was von Anfang an war, ehe die Welt war, das, was vom Vater durch seinen einziggezeugten Sohn verordnet wurde, der am Herzen des Vaters war, ja, von Anfang an; von ihm geben wir Zeugnis; und das Zeugnis, das wir geben, ist die Fülle des Evangeliums Jesu Christi, der der Sohn ist, den wir gesehen und mit dem wir in der himmlischen Vision geredet haben. …

Und wir erblickten die Herrlichkeit des Sohnes zur rechten Hand des Vaters und empfingen von seiner Fülle; und sahen die heiligen Engel und diejenigen, die geheiligt sind, vor seinem Thron, wie sie Gott und das Lamm anbeten und ihn anbeten für immer und immer.

Und nun, nach den vielen Zeugnissen, die von ihm gegeben worden sind, ist dies, als letztes von allen, das Zeugnis, das wir von ihm geben: Dass er lebt!

Denn wir haben ihn gesehen, ja, zur rechten Hand Gottes; und wir haben die Stimme Zeugnis geben hören, dass er der Einziggezeugte des Vaters ist – dass von ihm und durch ihn und aus ihm die Welten erschaffen werden und wurden, und deren Bewohner sind für Gott gezeugte Söhne und Töchter.“ (LuB 76:12-14,20-24.)

Joseph Smith sah den Erretter am 3. April 1836 ein weiteres Mal. Der Prophet und Oliver Cowdery hatten sich auf die westliche Kanzel im Kirtland-Tempel zurückgezogen. Sie neigten sich in ehrfürchtigem Gebet, woraufhin ihnen der Erretter erschien. Der Prophet erklärte:

„Der Schleier wurde von unserem Sinn weggenommen, und die Augen unseres Verständnisses wurden aufgetan. Wir sahen den Herrn auf der Brüstung der Kanzel vor uns stehen, und unter seinen Füßen war gepflasterte Arbeit aus lauterem Gold, in der Farbe wie Bernstein. Seine Augen waren wie eine Feuerflamme, sein Haupthaar war weiß wie reiner Schnee, sein Antlitz leuchtete heller als das Licht der Sonne, und seine Stimme tönte wie das Rauschen großer Gewässer, ja, die Stimme Jehovas, die sprach: Ich bin der Erste und der Letzte; ich bin der, der lebt, ich bin der, der getötet worden ist; ich bin euer Fürsprecher beim Vater.“ (LuB 110:1-4.)

Durch solche Erfahrungen erlangte der Prophet Erkenntnis aus erster Hand und wurde ein besonderer Zeuge für die Göttlichkeit des Erretters.

Lehren von Joseph Smith

In allen Evangeliumszeiten hat das Volk Gottes auf das Sühnopfer Christi zur Vergebung der Sünden vertraut

„Errettung kann der Welt nicht ohne die Vermittlung durch Jesus Christus zuteil werden.“3

„Gott … [hatte] ein Opfer vorgesehen, und zwar indem er seinen eigenen Sohn hingab, der zur rechten Zeit gesandt werden sollte, um einen Weg zu bereiten oder ein Tor zu öffnen, durch das der Mensch in die Gegenwart des Herrn gelangen konnte, aus der er wegen seines Ungehorsams verstoßen worden war. Von Zeit zu Zeit erklang diese frohe Botschaft in den Ohren der Menschen zu verschiedenen Zeitaltern der Welt bis zum Kommen des Messias.

Im Glauben an diese Versöhnung oder diesen Plan der Erlösung brachte Abel Gott ein Opfer dar, das angenommen wurde; es bestand aus den Erstlingen der Herde. Kain opferte die Frucht des Ackers und fand keine Annahme, denn er konnte es nicht im Glauben tun, und er konnte nicht einen Glauben haben oder Glauben ausüben, der dem Plan des Himmels zuwiderlief. Das Blut des Einziggezeugten musste vergossen werden, um für die Menschen zu sühnen, denn das war der Plan der Erlösung, und ohne Blutvergießen gab es keine Vergebung. Und weil das Blutopfer als Sinnbild eingeführt wurde, mit dessen Hilfe der Mensch das große Opfer erkennen konnte, das Gott bereitet hatte, konnte für ein Opfer, das dem zuwiderlief, kein Glaube ausgeübt werden, denn die Erlösung ließ sich nicht auf diese Weise erkaufen, auch nicht die Macht der Sühne, die nach dieser Ordnung zustande gebracht wurde. Darum konnte Kain keinen Glauben haben, und was nicht aus Glauben heraus geschieht, das ist Sünde. Abel hingegen brachte ein annehmbares Opfer dar, und dadurch empfing er das Zeugnis, dass er gerecht war, denn Gott selbst bezeugte es bei seiner Opfergabe [siehe Hebräer 11:4].

Gewiss konnte es keinem Menschen nützen, wenn das Blut eines Tieres vergossen wurde, außer es geschah in Nachahmung oder als Sinnbild oder zur Erklärung dessen, was durch die Hingabe Gottes selbst geopfert werden sollte, und zwar mit glaubensvollem Vorausblick auf die Kraft dieses großen Opfers zur Vergebung der Sünden. …

Wir können nicht glauben, die Altvorderen seien, was das Gefüge des Himmels betrifft, so unwissend gewesen, wie viele meinen; denn alle, die je errettet worden sind, sind durch die Macht dieses großen Plans der Erlösung errettet worden, vor dem Kommen Christi ebenso wie nachher. Wenn dem nicht so wäre, hätte Gott verschiedene Pläne ins Werk gesetzt (wenn wir es so nennen dürfen), um die Menschen zurückzuführen, damit sie wieder bei ihm wohnen können. Das können wir nicht glauben, denn es hat in der Verfassung des Menschen seit seinem Fall keine Veränderung gegeben, und die Verordnung oder Einrichtung des Blutopfers war nur vorgesehen, bis Christus dargebracht wurde und sein Blut vergoss, damit – wie bereits gesagt – der Mensch glaubensvoll auf diese Zeit vorausblicken würde. …

Dass das Darbringen von Opfern lediglich den Sinn nach vorn, auf Christus, lenken sollte, leiten wir aus den folgenden bemerkenswerten Worten Jesu an die Juden ab: ‚Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.‘[Johannes 8:56.] Dass die Alten Opfer dargebracht haben, hat sie demnach nicht daran gehindert, das Evangelium zu hören; es diente wie gesagt dazu, ihnen die Augen zu öffnen und es ihnen zu ermöglichen, auf das Kommen des Erretters vorauszublicken und sich über die Erlösung durch ihn zu freuen. … Daraus schließen wir: Wann auch immer der Herr sich den Menschen in alter Zeit offenbarte und ihnen gebot, ihm Opfer darzubringen, so geschah dies, damit sie glaubensvoll auf die Zeit seines Kommens vorausblicken und auf die Macht dieser Versöhnung zur Vergebung ihrer Sünden vertrauen. Und das haben sie getan, Tausende, die uns vorausgegangen sind, deren Kleider unbefleckt sind und die, wie Ijob, mit der gleichen Gewissheit wie dieser darauf warten, ihn am letzten Tag auf der Erde zu sehen, nämlich in ihrem Fleisch [siehe King-James-Übersetzung von Ijob 19:25,26].

Wir können daraus schließen, dass es zwar verschiedene Evangeliumszeiten gegeben hat, dennoch aber alles, was Gott seinem Volk mitgeteilt hat, darauf ausgerichtet war, den Sinn der Menschen auf das große Ziel zu lenken und sie zu lehren, sich allein auf Gott als den Urheber ihrer Errettung zu verlassen, wie es in seinem Gesetz vorgesehen ist.“4

Weil Jesus Christus sich von den Toten erhoben hat, wird die ganze Menschheit auferstehen

„Die wesentlichen Grundsätze unserer Religion sind das Zeugnis der Apostel und Propheten über Jesus Christus, dass er gestorben ist, begraben wurde und am dritten Tag wieder auferstanden und dann in den Himmel aufgefahren ist; und alles andere, was mit unserer Religion zu tun hat, ist nur eine Beigabe dazu. Im Zusammenhang damit glauben wir aber auch an die Gabe des Heiligen Geistes, die Macht des Glaubens, daran, sich an den geistigen Gaben nach dem Willen Gottes zu erfreuen, die Wiederherstellung des Hauses Israel und am Ende den Sieg der Wahrheit.“5

„‚Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden‘ – alle werden von den Toten auferstehen [1 Korinther 15:22]. Das Lamm Gottes hat die Auferstehung zustande gebracht, sodass sich alle von den Toten erheben werden.“6

„Gott hat einen Tag bestimmt, an dem er die Welt richten wird, und das hat er zugesichert, indem er seinen Sohn Jesus Christus von den Toten erweckt hat – das war der Moment, auf dem die Hoffnung aller, die dem inspirierten Bericht glaubten, beruht, denn davon hängen ihr zukünftiges Glück und ihre Freude ab. ,Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist‘, schrieb Paulus den Korinthern, ‚dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren‘ [1 Korinther 15:17,18]. …

Christus selbst ist ganz gewiss von den Toten auferstanden; und wenn er von den Toten auferstanden ist, wird er durch seine Macht alle Menschen dazu bringen, vor ihm zu stehen; denn wenn er von den Toten auferstanden ist, sind die Bande des zeitlichen Todes zerrissen, damit das Grab nicht siegt. Wenn aber das Grab nicht siegt, dann haben diejenigen, die sich an die Worte Jesu halten und seinen Lehren gehorchen, nicht nur die Verheißung auf eine Auferstehung von den Toten, sondern die Zusicherung, in sein herrliches Reich eingelassen zu werden; denn er selbst sagt: ‚Wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.‘ [Johannes 12:26.]“7

„Wer in Jesus Christus gestorben ist, darf erwarten, bei der Auferstehung in den vollen Genuss der Freude zu kommen, die er hier gehabt oder ersehnt hat. … Ich freue mich, dass ich euch einiges nennen kann, was euch – wenn ihr daran festhaltet – eine Hilfe sein wird, wenn die Erde bebt, die Wolken sich auftürmen, die Blitze zucken und die Stürme auf euch niederfahren wie Donnerschläge. Haltet daran fest und lasst die Knie und Gelenke nicht zittern, auch euer Herz darf nicht verzagen – was können dann noch Erdbeben, Kriege und Wirbelstürme ausrichten? Nichts. All euer Verlust wird euch in der Auferstehung wettgemacht werden, sofern ihr treu bleibt. Das habe ich durch die Vision des Allmächtigen gesehen. …

Gott hat seinen Sohn vom Himmel her offenbart, ebenso die Lehre von der Auferstehung. Wir wissen, dass Gott diejenigen, die wir hier ins Grab legen, wieder auferwecken wird, bekleidet mit einem Körper und lebendig gemacht vom Geist des großen Gottes; was macht es also aus, ob wir sie ins Grab legen oder ob wir uns mit ihnen niederlegen, wenn wir sie nicht länger bei uns behalten können? Möge uns diese Wahrheit ins Herz dringen, damit wir schon hier beginnen, uns dessen zu erfreuen, was wir nachher in seiner Fülle genießen werden.“8

Dank des Sühnopfers Christi und durch Gehorsam gegenüber dem Evangelium können wir Miterben Jesu Christi werden

„Ich glaube an die Göttlichkeit Jesu Christi und dass er für die Sünden aller Menschen gestorben ist, die durch Adam gefallen sind.“9

3. Glaubensartikel: „Wir glauben, dass durch das Sühnopfer Christi alle Menschen errettet werden können, indem sie die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen.“

„Nachdem Gott Himmel und Erde erschaffen hatte, kam er herab und sagte am sechsten Tag: ‚Lasst uns Menschen machen in unserem Abbild.‘ In wessen Abbild? Im Abbild der Götter erschufen sie sie, Mann und Frau, unschuldig, harmlos und unbefleckt, sie hatten das gleiche Wesen und das gleiche Aussehen wie die Götter [siehe Genesis 1:26,27]. Und als der Mensch fiel, verlor er nicht seine Gestalt, sondern sein Wesen behielt die Gestalt seines Schöpfers. Christus, der das Abbild des Menschen ist, ist auch das genaue Abbild seines Vaters [siehe Hebräer 1:3]. … Dank des Sühnopfers Christi, der Auferstehung und dadurch, dass wir nach dem Evangelium leben, werden wir wieder dem Abbild seines Sohnes, Jesus Christus, angepasst [siehe Römer 8:29]; dann werden wir das Abbild, die Herrlichkeit und das Wesen Gottes erlangt haben.“11

„Der Vater unseres Geistes hat ein Opfer für seine Geschöpfe vorgesehen, einen Plan der Erlösung, eine versöhnende Macht, ein Modell der Errettung, dessen großes Ziel darin besteht, die Menschen in die Gegenwart des Königs des Himmels zurückzubringen, sie mit celestialer Herrlichkeit zu krönen und sie mit dem Sohn zu Erben zu machen, erben dessen, was nicht zerstört werden kann, unbesudelt ist und nicht schwindet.“12

„In der Schrift heißt es, dass diejenigen, die den Geboten gehorchen, Erben Gottes und Miterben Jesu Christi sein werden. … ‚So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.‘ [Römer 8:16,17].“13

„Welch ein Trost ist es doch für die Trauernden zu wissen, dass sie zwar jetzt an der Reihe sind, sich vom Ehemann, der Ehefrau, dem Vater, der Mutter, einem Kind oder lieben Verwandten zu trennen und dass deren irdische Hülle niedergelegt wird und verwest, doch dass sie wieder auferstehen werden, um in der ewigen Glut unsterblicher Herrlichkeit zu verbleiben, ohne Sorgen, Leiden oder je wieder zu sterben – sie werden Erben Gottes und Miterben Jesu Christi sein.“14

Jesus Christus ist vollkommen, rein und heilig, und er hat uns aufgefordert, wie er zu sein

„Wer von allen Heiligen in diesen Letzten Tagen könnte sich für so gut halten wie den Herrn? Wer ist so vollkommen? Wer ist so rein? Wer ist so heilig, wie er es war? Kann man so jemand finden? Er übertrat niemals, brach nie ein Gebot oder Gesetz des Himmels – keine Arglist war in seinem Mund, und Falschheit war in seinem Herzen nicht zu finden. … Wo ist einer wie Christus? Auf Erden wird man keinen finden.“15

„Das Geschöpf wurde der Vergänglichkeit unterworfen, und das ohne seinen Willen. Christus aber gab ihm Hoffnung [siehe Römer 8:20]. Alle sind der Vergänglichkeit unterworfen, solange sie auf verworrenen Pfaden die Schwierigkeiten um sie herum durchwandern. Wo ist der Mensch, der frei ist von Vergänglichkeit? Niemand außer Jesus war jemals vollkommen; und warum war er vollkommen? Weil er der Sohn Gottes war und eine Fülle des Geistes hatte und größere Macht als jeder Mensch.“16

„Schon als [Jesus Christus] noch ein Knabe war, besaß er alle Intelligenz, die ihn befähigt hätte, das Reich der Juden als Herrscher zu regieren, und er konnte schon damals mit den weisesten und scharfsinnigsten Gesetzeslehrern und Theologen vernünftig diskutieren und ihre Theorien und Gebräuche im Vergleich zu seiner eigenen Weisheit als etwas Törichtes hinstellen.“17

„Wir hoffen, die Gebote unseres Herrn kreisen euch ständig im Herzen und lehren euch nicht nur seinen Willen hinsichtlich der Verkündigung seines Evangeliums, sondern auch seine Sanftmut und seinen vollkommenen Umgang mit allen Menschen – auch in Zeiten schlimmster Verfolgung und Misshandlung, mit der ihn eine schlechte und ehebrecherische Generation überhäufte. Denkt daran, Brüder: Er hat euch aufgefordert, heilig zu sein. Und muss man es noch sagen, dass wir so rein sein sollen wie er? Wie weise, wie heilig, wie keusch, wie vollkommen solltet ihr euch dann in seinen Augen verhalten, und bedenkt auch, dass seine Augen beständig auf euch gerichtet sind.“18

„Wenn wir über die Heiligkeit und Vollkommenheit unseres großen Meisters nachdenken, der uns den Weg eröffnet hat, auf dem wir zu ihm kommen können, indem er sich selbst geopfert hat, schmilzt uns das Herz wegen seiner Herablassung. Und wenn wir auch darüber nachdenken, dass er uns aufgerufen hat, in allem vollkommen zu sein, damit wir vorbereitet sein mögen, ihm voll Friede zu begegnen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und all die heiligen Engel mit ihm, dann müssen wir unsere Brüder unerschrocken ermahnen, demütig und gebeterfüllt zu sein, wirklich als Kinder des Lichts und des Tages zu wandeln, damit sie die Gunst haben können, jeder Versuchung zu widerstehen, und alles Böse im würdigen Namen unseres Herrn Jesus Christus zu überwinden. Denn seid versichert, Brüder, dass der Tag wirklich nah ist, an dem der Herr des Hauses sich erhebt und die Tür schließt, und niemandem, der kein Hochzeitsgewand trägt, wird es erlaubt sein, einen Platz an der Hochzeitstafel einzunehmen! [Siehe Matthäus 22:1-14.]“19

Anregungen für Studium und Unterricht

Beachten Sie diese Anregungen, wenn Sie sich mit dem Kapitel befassen oder sich auf den Unterricht vorbereiten. Weitere Anregungen siehe Seite VII–XIII.

  • Lesen Sie noch einmal die Schilderungen der Visionen, die Joseph Smith vom Erretter hatte (Seite 51ff.). Was denken und empfinden Sie, wenn Sie über diese Erlebnisse nachdenken?

  • Früher halfen Tieropfer dem Volk des Herrn, „die Augen zu öffnen und … auf das Kommen des Erretters vorauszublicken und sich über die Erlösung durch ihn zu freuen“ (Seite 54). Was hilft es Ihnen heute, Ihren Blick auf den Erretter zu richten?

  • Lesen Sie den Absatz, der auf Seite 55 beginnt. Beachten Sie in dieser Aussage, dass eine Beigabe etwas ist, was mit etwas von größerer Bedeutung verbunden ist, etwa ein Zweig, der mit dem Stamm eines Baumes verbunden ist. Warum, denken Sie, sind die Zeugnisse der Apostel und Propheten über das Sühnopfer und die Auferstehung des Erretters die „wesentlichen Grundsätze unserer Religion“? Wie gehen Sie an Ihren Dienst zu Hause und in der Kirche heran, wenn Ihnen bewusst ist, dass alles andere Beigaben zu diesen Grundsätzen sind?

  • Lesen Sie noch einmal die Lehren des Propheten Joseph über die Auferstehung (Seite 55ff.). Wie tröstet Sie das Wissen, dass „all euer Verlust … euch in der Auferstehung wettgemacht [wird], sofern ihr treu bleibt“? Wie kann das Wissen über die Auferstehung uns helfen, dass wir „anfangen, uns dessen … zu erfreuen, was wir nachher in seiner Fülle genießen werden“?

  • Lesen Sie noch einmal Seite 57f. und denken Sie dabei darüber nach, was der Erretter getan hat, damit wir seine Miterben werden können. Überlegen Sie, wie Sie ihm ihre Dankbarkeit für sein Sühnopfer zeigen können.

  • Auf Seite 59f. nennt der Prophet Joseph Smith viele Eigenschaften des Erretters. Welche anderen Eigenschaften fallen Ihnen ein, wenn Sie über das Leben und die Mission des Erretters nachdenken? Überlegen Sie, was Sie tun können, um ihm ähnlicher zu werden.

Einschlägige Schriftstellen: Jesaja 53:1-12; 2 Nephi 9:5-26; LuB 20:21-29

Anmerkungen

  1. Bericht von George A. Smith, Deseret News, 12. August 1857, Seite 183

  2. History of the Church, 2:443; aus „History of the Church“ (Manuskript), Band B-1, Nachträge, Seite 5, Archiv der Kirche

  3. History of the Church, 5:555; aus einer Rede von Joseph Smith am 27. August 1843 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Willard Richards und William Clayton

  4. History of the Church, 2:15-17; Absatzeinteilung geändert; aus „The Elders of the Church in Kirtland, to Their Brethren Abroad“, 22. Januar 1834, veröffentlicht im Evening and Morning Star, März 1834, Seite 143

  5. History of the Church, 3.30; aus einem Leitartikel, veröffentlicht in Elder’s Journal, Juli 1838, Seite 44; Joseph Smith war der Herausgeber dieser Zeitschrift

  6. History of the Church, 6:366; aus einer Ansprache von Joseph Smith vom 12. Mai 1844, Nauvoo, Illinois; berichtet von Thomas Bullock

  7. History of the Church, 2:18-19; Absatzeinteilung geändert; aus „The Elders of the Church in Kirtland, to Their Brethren Abroad“, 22. Januar 1834, veröffentlicht im Evening and Morning Star, März 1834, Seite 144

  8. History of the Church, 5:361f.; Absatzeinteilung geändert; aus einer Rede von Joseph Smith am 16. April 1843 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Wilford Woodruff und Willard Richards

  9. History of the Church, 4:78; aus einem Brief von Matthew L. Davis an Mary Davis, 6. Februar 1840, Washington, D.C., in dem über eine Rede von Joseph Smith am 5. Februar 1840 in Washington, D.C., berichtet wird

  10. 3. Glaubensartikel

  11. Zitiert von James Burgess in einer Sammlung von Auszügen aus Anspra- chen von Joseph Smith; James Burgess, Tagebücher, 1841--48, Band 2, Archiv der Kirche

  12. History of the Church, 2:5; aus „The Elders of the Church in Kirtland, to Their Brethren Abroad“, 22. Januar 1834, veröffentlicht in Evening and Morning Star, Februar 1834, Seite 135

  13. Zitiert von George Laub in einer Sammlung von Zitaten aus Joseph Smiths Reden, ca. 1845; George Laub, Reminiscences and Journal, Januar 1845–April 1857; Seite 31, Archiv der Kirche

  14. History of the Church, 6:306; aus einer Rede von Joseph Smith am 7. April 1844 in Nauvoo, Illinois; aufgezeichnet von Wilford Woodruff, Willard Richards, Thomas Bullock und William Clayton

  15. History of the Church, 2:23; aus „The Elders of the Church in Kirtland, to Their Brethren Abroad“, 22. Januar 1834, veröffentlicht in Evening and Morning Star, April 1834, Seite 152

  16. History of the Church, 4:358; aus einer Rede von Joseph Smith am 16. Mai 1841 in Nauvoo, Illinois; Bericht in Times and Seasons, 1. Juni 1841, Seite 429f.

  17. History of the Church, 6:608; aus einer Unterweisung, die Joseph Smith am 27. Juni 1844 im Gefängnis von Carthage, Illinois, gegeben hat; aufgezeichnet von Cyrus H. Wheelock

  18. History of the Church, 2:13; aus „The Elders of the Church in Kirtland, to Their Brethren Abroad“, 22. Januar 1834, veröffentlicht im Evening and Morning Star, März 1834, Seite 142

  19. Brief von Joseph Smith und Hohen Priestern an die Brüder in Geneseo, New York, 23. November 1833, Kirtland, Ohio, Archiv der Kirche