Lehren der Präsidenten der Kirche
Kapitel 5: Töchter Gottes


Kapitel 5

Töchter Gottes

Wunderbar ist die Macht einer gläubigen Frau.

Aus dem Leben von Gordon B. Hinckley

Sein ganzes Leben lang hat Gordon B. Hinckley seinen Dank für die Fähigkeiten und Leistungen von Frauen zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus bekundete er auch immer wieder sein starkes Zeugnis davon, welch hohen Stellenwert die Frauen in Gottes ewigem Plan haben. Er freute sich darüber, dass sich ihnen immer mehr Chancen boten, und auch über ihren Glauben an den Erretter und über ihr Engagement für ihre Familien und die Kirche.

Gordon B. Hinckleys Mutter Ada war intelligent und gebildet. Sie beschäftigte sich viel mit Literatur, Musik und Kunst. Mit 29 Jahren heiratete sie den Witwer Bryant Hinckley und übernahm damit die Verantwortung für acht Kinder, die um ihre verstorbene Mutter trauerten. Sie gab ihnen Liebe und die notwendige Unterstützung und lernte, einen großen Haushalt zu führen. Gordon war das erste Kind der fünf gemeinsamen Kinder von Ada und Bryant. Ada verstarb, als Gordon 20 Jahre alt war, doch ihr Beispiel und alles, was sie ihm beigebracht hatte, blieben eine positive Kraft in seinem Leben. Wann immer er über sie sprach, erwähnte er ihren nachhaltigen Einfluss auf ihn.

Gordon B. Hinckleys Frau Marjorie Pay hatte ebenfalls sehr großen Einfluss auf ihn. Sie war eine starke Frau, die sich dem Evangelium Jesu Christi verschrieben hatte. Sie hatte außerordentlichen Glauben, ein fröhliches Gemüt und war ein lebensbejahender Mensch. In einem liebevollen Brief an sie brachte Präsident Hinckley seine Liebe und seine Achtung zum Ausdruck:

„Wir sind zusammen viel gereist. Wir haben jeden Kontinent besucht. Wir haben in den großen Städten der Welt und in vielen kleineren Versammlungen abgehalten. … Wir haben zu Millionen Menschen gesprochen, die dich sehr geschätzt haben. Mit deinen ungezwungenen Worten hast du die Zuneigung deiner Zuhörer gewonnen. Mit deinem gesunden Menschenverstand, deinem sprühenden, erfrischenden Geist, deiner ruhigen, unerschöpflichen Weisheit und deinem tiefen, unerschütterlichen Glauben hast du das Herz all deiner Zuhörer gewonnen. … Deine unermüdliche Leselust und dein unablässiges Streben nach Wissen haben dich aufmerksam und munter durch ein langes und erfolgreiches Leben geführt.“1

Präsident Hinckley hat oft über das göttliche Wesen der Frauen gesprochen und hat sie angespornt, noch mehr zu erreichen und noch größeren Glauben zu erlangen. Zu den Jungen Damen sagte er: „Ihr seid buchstäblich Töchter des Allmächtigen. Eurem Potenzial sind keine Grenzen gesetzt. Wenn ihr euer Leben in die Hand nehmt, ist die Zukunft voller Gelegenheiten und Freude. Ihr könnt es euch nicht leisten, eure Talente oder eure Zeit zu vergeuden. Großartige Möglichkeiten liegen vor euch.“2 Ferner sagte er über die Frauen: „Die Welt braucht den Einfluss der Frauen, ihre Liebe, ihren Trost und ihre Stärke. Unser raues Umfeld braucht ihre ermutigende Stimme, ihre natürliche innere Schönheit und den ihnen innewohnenden Geist der Nächstenliebe.“3

Bei der ersten Generalkonferenz nach dem Tod seiner lieben Frau Marjorie beendete er eine seiner Ansprachen mit diesen tief empfundenen Dankesworten: „Wie dankbar bin ich und wie dankbar müssen wir alle sein für die Frauen in unserem Leben. Gott segne sie. Möge seine große Liebe auf sie herabträufeln und sie mit Glanz und Schönheit, Anmut und Glauben krönen.“4

mother, daughters

Jede von Ihnen ist eine Tochter Gottes. Denken Sie nur über die weitreichende, wunderbare Bedeutung dieser vorrangigen Tatsache nach.

Lehren von Gordon B. Hinckley

1

Die Frauen nehmen im ewigen Plan Gottes eine hohe und heilige Stellung ein

Jede von Ihnen ist eine Tochter Gottes. Denken Sie nur über die weitreichende, wunderbare Bedeutung dieser vorrangigen Tatsache nach. …

Ich erinnere Sie an die Worte, die der Prophet Joseph Smith im April 1842 an die Frauen der Frauenhilfsvereinigung richtete. Er sagte: „Wenn ihr so lebt, wie es euer verbürgtes Recht ist, wird nichts die Engel daran hindern können, sich zu euch zu gesellen.“ [Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 504.] In Ihnen schlummert ein wundervolles Potenzial.5

Sie sind höchst kostbar, jede von Ihnen. … Sie nehmen im ewigen Plan Gottes, unseres Vaters im Himmel, eine hohe und heilige Stellung ein. Sie sind seine Töchter; Sie sind ihm kostbar, er liebt Sie und Sie sind ihm sehr wichtig. Seine großen Absichten können ohne Sie nicht verwirklicht werden.6

Als Erstes möchte ich Ihnen, den Schwestern, sagen: Sie nehmen im Plan unseres Vaters für das ewige Glücklichsein und Wohlergehen seiner Kinder nicht den zweiten Platz ein. Sie spielen in diesem Plan eine absolut wesentliche Rolle. Ohne Sie könnte der Plan nicht funktionieren. Ohne Sie wäre das ganze Programm zum Scheitern verurteilt.7

Etwas Schönes, Heiliges und Göttliches ist Ihnen als Geburtsrecht mitgegeben. Vergessen Sie das nie. Ihr ewiger Vater ist der große Herr des Universums. Er herrscht über alles, und doch hört er die Gebete seiner Töchter und hört Ihnen zu, wenn Sie mit ihm sprechen. Er erhört Ihre Gebete. Er lässt Sie nicht allein.8

2

Der Rat des Herrn an Emma Smith gilt für alle

Abschnitt 25 des Buches Lehre und Bündnisse … ist eine Offenbarung, die durch den Propheten Joseph Smith an seine Frau Emma gegeben wurde. … Der Herr sagt zu Emma und zu uns allen:

„Eine Offenbarung gebe ich dir in Bezug auf meinen Willen; und wenn du treu bist und auf den Pfaden der Tugend vor mir wandelst, werde ich dein Leben bewahren, und du wirst ein Erbteil in Zion empfangen.“ [LuB 25:2; siehe auch Vers 16.] …

In hohem Maß hat es jeder von uns selbst in der Hand, inwieweit der Allmächtige ihn segnet. Wenn wir die Segnung haben wollen, müssen wir den Preis dafür zahlen, und das schließt mit ein, dass wir treu sind. Wem oder was treu? Uns selbst treu, dem Besten in uns. Keine Frau kann es sich leisten, sich herabzuwürdigen, sich schlecht zu machen, ihre Fähigkeiten abzuwerten. Jede muss den großen, gottgegebenen Eigenschaften, die sie hat, treu sein. Seien Sie dem Evangelium treu. Seien Sie der Kirche treu. Rings um uns sind Menschen, die die Kirche untergraben wollen, die nach Schwächen der Führer der Kirche aus ihrer Anfangszeit suchen, die an den Programmen herumnörgeln, die die Kirche kritisieren. Ich bezeuge Ihnen, dass dies das Werk Gottes ist. Wer sich dagegen ausspricht, spricht sich gegen ihn aus.

Seien Sie ihm treu. Er ist die wahre Quelle Ihrer Kraft. Er ist Ihr Vater im Himmel. Er lebt. Er hört und erhört Gebete. Seien Sie Gott treu.

Der Herr sagt weiter zu Emma Smith: „Wenn du … auf den Pfaden der Tugend … wandelst.“

Ich glaube, jede Frau … weiß, was damit gemeint ist. Diese Worte wurden Emma Smith und damit uns allen wohl als Bedingung genannt, die wir beachten müssen, wenn wir ein Erbteil im Reich Gottes erlangen wollen. Wo keine Tugend ist, gibt es auch keinen Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes. Es gibt nichts Schöneres als Tugend. Es gibt keine Kraft, die größer wäre als die Kraft der Tugend. Es gibt keinen Adel, der dem Adel der Tugend gleichkommt. Keine Eigenschaft ist so ansprechend, kein Schmuck so schön. …

Emma Smith wurde „eine auserwählte Frau“ [LuB 25:3] genannt. Das heißt, um eine andere Schriftstelle anzuführen, sie war ein erwähltes Gefäß des Herrn (siehe Moroni 7:31). Jede von Ihnen ist eine auserwählte Frau. Sie haben die Welt hinter sich gelassen, um am wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi teilzuhaben. Sie haben Ihre Wahl getroffen und sind auserwählt, und wenn Sie dessen würdig bleiben, wird der Herr Sie darin ehren und Sie groß machen. …

Emma Smith sollte unter der Hand ihres Mannes ordiniert9 werden, „Schriften zu erläutern und die Kirche zu ermahnen, gemäß dem, wie es dir durch meinen Geist eingegeben werden wird“ [LuB 25:7].

Sie sollte Lehrerin sein und Rechtschaffenheit und Wahrheit lehren. Über diese Berufung sagte der Herr zu ihr: „Du wirst den Heiligen Geist empfangen, und deine Zeit soll darauf verwendet werden, zu schreiben und viel zu lernen.“ [LuB 25:8.]

Sie sollte sich eingehend mit dem Evangelium befassen. Darüber hinaus sollte sie sich Wissen über die Welt, in der sie lebte, aneignen. Das geht aus nachfolgenden Offenbarungen hervor, die auch für jeden von uns gelten. Sie sollte ihre Zeit darauf verwenden, „viel zu lernen“. Sie sollte schreiben und ihren Gedanken Ausdruck verleihen.

Ihnen, den Frauen von heute, ob jung oder alt, möchte ich ans Herz legen, zu schreiben, ein Tagebuch zu führen, Ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Schreiben ist ein großartiges Fach. Schreiben bildet. Es hilft Ihnen auf vielfache Weise, und Sie können dadurch vielen Menschen helfen. …

In den Worten dieser Offenbarung war es [Emma Smiths] Aufgabe, „Schriften zu erläutern und die Kirche zu ermahnen, gemäß dem, wie es dir durch meinen Geist eingegeben werden wird“.

Welch ein bedeutsamer Auftrag an sie und alle Frauen in dieser Kirche. Dazu sind Lernen und Vorbereitung nötig, Gedanken müssen geordnet werden, heilige Schrift muss erläutert werden, zu guten Werken muss ermahnt werden, wie der Heilige Geist es eingibt.

Der Herr fährt fort: „Ich sage dir: Du sollst die Dinge dieser Welt ablegen und nach den Dingen einer besseren trachten.“ [LuB 25:10.]

Ich meine, er hat Emma Smith damit nicht gesagt, sie solle sich nicht um Obdach, Nahrung und Kleidung kümmern. Vielmehr sagt er ihr, sie solle sich nicht völlig davon vereinnahmen lassen, wie es heute bei so vielen von uns der Fall ist. Er sagt ihr, sie solle ihr Denken den höheren Belangen des Lebens zuwenden, der Rechtschaffenheit und Güte, der Nächstenliebe, dem, was die Ewigkeit betrifft. …

Dann sagt der Herr weiter: „Darum hebe dein Herz empor und freue dich, und halte an den Bündnissen fest, die du gemacht hast.“ [LuB 25:13.]

Ich glaube, er will uns allen sagen: Freut euch! Das Evangelium macht froh; es ist ein Grund zur Freude. Natürlich gibt es sorgenvolle Zeiten. Natürlich gibt es kummervolle, angsterfüllte Stunden. Wir alle sorgen uns. Aber der Herr sagt uns, wir sollen das Herz emporheben und uns freuen.10

woman, mother, grandmother in Thailand

Gott segne Sie, die Mütter! … Sie werden da sein, Sie müssen da sein, als Kraft für eine neue Generation.

3

Mütter haben die heilige Berufung, ihre Kinder in Rechtschaffenheit und Wahrheit aufzuziehen

Die wahre Kraft eines Volkes, einer Gesellschaft oder Familie gründet in den Eigenschaften, die sich zum größten Teil ein Kind angeeignet hat, das von seiner Mutter jeden Tag auf ruhige und einfache Weise belehrt wurde.11

Es ist das Zuhause, wo neue Generationen heranwachsen und gefördert werden. Ich hoffe, dass Sie als Mütter erkennen, dass Sie letzten Endes keine dringendere Aufgabe haben – auch keine, die größeren Lohn mit sich bringt – als die Erziehung, die Sie Ihren Kindern in einer sicheren, friedvollen, liebevollen Umgebung angedeihen lassen, wo sie begleitet und angespornt werden, sich zu entwickeln und ihre Sache gut zu machen.12

Ich erinnere alle Mütter daran, dass Ihre Berufung heilig ist. Niemand anderes kann Ihren Platz einnehmen. Keine Verantwortung ist größer, keine Verpflichtung verbindlicher als die, dass Sie die Kinder, die Sie auf die Welt gebracht haben, in Liebe, Frieden und Redlichkeit großziehen.13

Ziehen Sie Ihre Kinder in Licht und Wahrheit auf. Lehren Sie sie, zu beten, wenn sie noch jung sind. Lesen Sie ihnen aus den heiligen Schriften vor, auch wenn sie nicht alles verstehen, was Sie ihnen vorlesen. Bringen Sie ihnen bei, von dem ersten Geld, das sie erhalten, ihren Zehnten und ihre Opfergaben zu zahlen. Sorgen Sie dafür, dass dies zu einer Gewohnheit wird. Lehren Sie Ihre Söhne, die Frauen zu ehren. Lehren Sie Ihre Töchter, tugendhaft zu leben. Übernehmen Sie Aufgaben in der Kirche und vertrauen Sie darauf, dass der Herr Ihnen hilft, jegliche Berufung, die Sie erhalten, zu erfüllen. Mit Ihrem Beispiel geben Sie Ihren Kindern ein Muster vor.14

Gott segne Sie, die Mütter! Wenn alle Siege und Niederlagen menschlicher Mühen aufgerechnet sind, wenn sich der Staub der Kämpfe des Lebens legt, wenn alles, wofür wir in dieser Welt der Eroberungen so hart arbeiten, vor unseren Augen verblasst, dann werden Sie da sein, müssen Sie da sein, als Kraft für eine neue Generation – die sich stets verbessernde Vorwärtsbewegung der Menschheit. Wie gut sie wird, hängt von Ihnen ab.15

4

Den Frauen kommen im Erlösungswerk große Aufgaben zu

Die Frauen dieser Kirche [sind] stark … und [besitzen] große Fähigkeiten. Sie haben Führungsqualitäten und wissen, in welche Richtung sie gehen wollen, sie haben eine gewisse Unabhängigkeit und sind dabei auch sehr zufrieden damit, dass sie ein Teil des Reiches des Herrn sind und mit [Priestertumsträgern] Hand in Hand arbeiten, um es voranzubringen.16

Gott hat den Frauen dieser Kirche eine Aufgabe beim Aufbau seines Reiches übertragen. Das bezieht sich auf alle Aspekte unserer drei Aufgabenbereiche: erstens, der Welt das Evangelium zu verkünden; zweitens, den Glauben der Mitglieder der Kirche zu stärken und sie glücklicher zu machen, und drittens, das großartige Werk der Erlösung der Toten voranzubringen.17

Bei der Arbeit in diesem gewaltigen Werk des Herrn stehen die Frauen in der Kirche an der Seite der Brüder. … Den Frauen sind Aufgaben von großer Tragweite übertragen, und sie sind dafür verantwortlich, dass sie diese Aufgaben erfüllen. Sie führen ihre Organisationen selbst. Diese Organisationen sind stark und nützlich und sind eine bedeutende Kraft für das Gute in der Welt. Sie sind dem Priestertum an die Seite gestellt, damit alle einträchtig am Aufbau des Gottesreiches auf Erden mitwirken. Wir ehren und achten Sie Ihrer Fähigkeiten wegen. Wenn Sie die Organisationen leiten, für die Sie verantwortlich sind, erwarten wir von Ihnen Führung und Stärke und eindrucksvolle Ergebnisse. Wir anerkennen Sie als Töchter Gottes, dem Sie in einer wunderbaren Partnerschaft behilflich sind, die Unsterblichkeit und das ewige Leben aller Söhne und Töchter Gottes zustande zu bringen.18

young women in front of temple

Ich möchte die Frauen überall auffordern, das große Potenzial zu entfalten, das sie in sich tragen.

5

Die Frauenhilfsvereinigung ist eine Quelle unermesslicher Segnungen

Die Frauen, die zur FHV gehören, sind wirklich auf ewig umschlossen von den Armen unseres Herrn. Meiner Meinung nach ist dies die bedeutendste Frauenorganisation auf der Welt. Sie wurde von Gott ins Leben gerufen. Joseph Smith sprach und handelte als Prophet, als er 1842 die Frauenhilfsvereinigung gründete.19

Es ist ungemein wichtig, dass die Frauen in der Kirche fest und unerschütterlich für das eintreten, was nach dem Plan des Herrn richtig und angemessen ist. Ich bin mir gewiss, dass es nirgends eine Organisation gibt, die der Frauenhilfsvereinigung dieser Kirche gleichkommt. … Wenn [ihre Mitglieder] vereint sind und mit einer Stimme sprechen, üben sie eine unermessliche Kraft aus.20

Ich nahm an einer Pfahlkonferenz teil, bei der die FHV-Leiterin einer Gemeinde für Alleinstehende – eine junge Frau – über die wunderbaren Gelegenheiten sprach, die die jungen Frauen in ihrer Gemeinde haben, anderen zu dienen. Sie haben das alles. Sie haben Ihre eigene Organisation. Sie haben fähige Führungsbeamte, die Ihnen Rat geben. Sie haben Menschen um sich, die auf Sie zugehen, um Ihnen in Zeiten der Sorge und Not zu helfen.21

Wer kann schon ermessen, wie wunderbar sich das auf das Leben der Millionen von Frauen ausgewirkt hat, deren Wissen vermehrt, deren Einblick vertieft, deren Leben erweitert und deren Erkenntnis von den Dingen Gottes dank der zahllosen Lektionen, die in den Versammlungen der Frauenhilfsvereinigung so gut gestaltet werden, bereichert worden ist?

Wer kann die Freude ermessen, die diese Frauen erleben, wenn sie zusammenkommen, in der Gemeinde oder im Zweig Umgang pflegen und einander durch die angenehme Gesellschaft, die sie so schätzen, bereichern?

Wer kann – auch unter Aufbietung aller Fantasie – ergründen, wie oft Nächstenliebe erwiesen, wie oft eine Mahlzeit auf einen leeren Tisch gestellt, wie sehr der Glaube in verzweifelten Stunden der Krankheit genährt, wie oft Wunden versorgt, wie oft Schmerzen durch liebevolle Hände und leise, tröstende Worte gelindert und wie oft Trost in Zeiten des Todes und der sich daraus ergebenden Einsamkeit gespendet wurden? …

Niemand kann wohl die Anzahl der Projekte ermitteln, die von den Frauenhilfsvereinigungen vor Ort auf die Beine gestellt und durchgeführt worden sind. Niemand kann wohl einschätzen, wie viel Gutes den Frauen, die diesen Organisationen angehören, getan wurde und wie viel Gutes denjenigen widerfahren ist, denen sie mit ihren guten Werken geholfen haben …

Gott segne die Frauenhilfsvereinigung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Möge die Liebe, die ihre Mitglieder antreibt, … weiterhin wachsen und auf der ganzen Welt zu spüren sein. Möge die Nächstenliebe, wo auch immer sie ihren Ausdruck findet, das Leben zahlloser Menschen zum Guten wenden. Mögen dank dieser einzigartigen, von Gott eingerichteten Vereinigung Licht und Einsicht, Wissen und Erkenntnis sowie die ewige Wahrheit auch kommende Generationen von Frauen in allen Völkern der Erde auszeichnen.22

6

Entwickeln Sie Ihr göttliches Wesen zu seiner vollen Größe

Sie sind die große Schar der Frauen in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. … Niemand kann kalkulieren, zu was für einer gewaltigen Macht für das Gute Sie werden können . … Ich fordere Sie auf: Stehen Sie aufrecht da und verteidigen Sie vehement jene großen Tugenden, die das Rückgrat des Fortschritts unserer Gesellschaft bilden. Wenn Sie vereint sind, ist Ihre Macht grenzenlos. Sie können alles erreichen, was Sie wollen. Ach, wie sehr braucht die Welt, in der die Werte verfallen und wo der Widersacher so viel in der Hand zu haben scheint, Sie.23

Ich möchte die Frauen überall auffordern, das große Potenzial zu entfalten, das sie in sich tragen. Ich verlange nicht, dass Sie mehr tun, als Sie können. Ich hoffe, dass Sie sich nicht ständig mit Gedanken an Fehlschläge herumplagen. Ich hoffe, Sie setzen sich keine Ziele, die weit jenseits Ihrer Möglichkeiten liegen. Ich hoffe, Sie tun einfach, was Sie können, und dies, so gut Sie es verstehen. Dann werden Sie erleben, dass Wunder geschehen.24

Ich [möchte] den treuen Frauen der Kirche, deren Zahl nun in die Millionen geht und die überall in der Welt zu finden sind, meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Ihre Macht, Gutes zu bewirken, ist groß. Ihre Talente und Ihre Hingabe sind wunderbar. Ihr Glaube und Ihre Liebe zum Herrn, zu seinem Werk und zu seinen Söhnen und Töchtern sind enorm. Leben Sie weiterhin das Evangelium. Machen Sie es groß vor allen, mit denen Sie Umgang haben. Ihre guten Werke haben mehr Gewicht als alles, was Sie sagen. Wandeln Sie in Tugendhaftigkeit und Wahrheit, treu und voll Glauben. Sie sind Teil eines ewigen Plans, eines Plans, den Gott, unser ewiger Vater, entworfen hat. Jeder Tag ist ein Teil der Ewigkeit.

Ich weiß, dass viele von Ihnen schrecklich schwere Lasten tragen. Mögen Ihre Weggefährten in der Kirche – Ihre Brüder und Schwestern – Sie ihnen leicht machen. Mögen Ihre Gebete zu ihm aufsteigen, der allmächtig ist, der Sie liebt und der Kräfte und Faktoren wirken lassen kann, die Ihnen helfen können. Dies ist ein Werk der Wunder. Sie wissen es, und ich weiß es. Ich kann natürlich leicht sagen, Sie sollen sich bitte nicht entmutigen lassen, aber ich sage es trotzdem und fordere Sie auf, im Glauben voranzugehen.25

Wunderbar ist die Macht einer gläubigen Frau. Dies hat sich in der Geschichte dieser Kirche immer und immer wieder kundgetan und tut es heute unter uns noch immer. Ich glaube, diese Macht ist ein Teil der Göttlichkeit, die Ihnen innewohnt.

Schwestern, entwickeln Sie dieses göttliche Wesen zu seiner vollen Größe. Machen Sie dabei die Welt, in der Sie leben, zu einem besseren Ort für sich selbst und für alle, die nach Ihnen kommen.26

Dank sei Gott für die wunderbaren Frauen in dieser Kirche! Möge er einen gewissen Stolz auf Ihre Fähigkeiten in Ihr Herz pflanzen sowie eine Überzeugung von der Wahrheit, die Sie wie ein Ruder sicher durch jeden Sturm bringt.27

Anregungen für Studium und Unterricht

Fragen

  • Was erfahren wir von Präsident Hinckley darüber, was dem Vater im Himmel seine Töchter bedeuten? (Siehe Abschnitt 1.) Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass die Frauen in Gottes ewigem Plan eine hohe und heilige Stellung einnehmen?

  • Welche Aspekte der Worte des Herrn an Emma Smith finden Sie besonders hilfreich? (Siehe Abschnitt 2.) Was erfahren wir aus Abschnitt 2 darüber, was es heißt, treu zu sein? Was erfahren wir darüber, was es bedeutet, eine auserwählte Frau zu sein? Was erfahren wir darüber, wie man die heiligen Schriften auf sich bezieht?

  • Welche Eindrücke kommen Ihnen, wenn Sie Präsident Hinckleys Rat an die Mütter lesen? (Siehe Abschnitt 3.) Wie sind Sie schon durch den Einfluss einer Mutter gesegnet worden? Warum gibt es für Eltern keine verbindlichere Verpflichtung als ihre Kinder in Liebe, Frieden und Redlichkeit großzuziehen?

  • Können Sie Beispiele dafür nennen, wie stark und wie fähig die Frauen in der Kirche sind? (Siehe Abschnitt 4.) Wie können Frauen dabei helfen, die Unsterblichkeit und das ewige Leben aller Söhne und Töchter Gottes zustande zu bringen? Warum ist es wichtig, dass Männer und Frauen zusammenarbeiten, um das Werk des Herrn voranzubringen? Können Sie Beispiele dafür nennen?

  • Gehen Sie die Segnungen der Frauenhilfsvereinigung durch, die Präsident Hinckley in Abschnitt 5 beschreibt. Wie sind Sie schon durch die Bemühungen von FHV-Schwestern gesegnet worden, auch derer, die bei den Jungen Damen und in der Primarvereinigung tätig sind? Wie können Sie die Frauenhilfsvereinigung in Ihrer Gemeinde stärken? Wie kann die Frauenhilfsvereinigung den Frauen helfen, ihren guten Einfluss zu vergrößern?

  • Denken Sie über Präsident Hinckleys Aufforderung nach, „das große Potenzial zu entfalten, das Sie in sich tragen“ (Abschnitt 6). Wie können wir besser erkennen, welches Potenzial Gott in uns sieht? Wie schaffen wir es, unser Potenzial zu entfalten? Haben Sie schon einmal die wunderbare Macht einer gläubigen Frau erlebt?

Einschlägige Schriftstellen

Sprichwörter 31:10-31; Lukas 10:38-42; Apostelgeschichte 9:36-40; Römer 16:1,2; 2 Timotheus 1:1-5; Alma 56:41-48

Unterrichtshilfe

„Beten Sie vor dem Unterricht darum, dass der Geist Sie wissen lässt, wann Sie Ihre heiligsten Gefühle mitteilen sollen. Vielleicht werden Sie dazu gedrängt, auch zwischendurch mehrmals Zeugnis zu geben und nicht nur am Ende des Unterrichts.“ (Lehren, die größte Berufung, Seite 44.)

Anmerkungen

  1. Aus: Glimpses into the Life and Heart of Marjorie Pay Hinckley, Hg. Virginia H. Pearce, 1999, Seite 194f.

  2. „Lasst Tugend immerfort eure Gedanken zieren“, Liahona, Mai 2007, Seite 115

  3. Discourses of President Gordon B. Hinckley, Volume 2: 2000–2004, 2005, Seite 509f.

  4. „Die Frauen in unserem Leben“, Liahona, November 2004, Seite 85

  5. „Stand Strong against the Wiles of the World“, Ensign, November 1995, Seite 98

  6. „Daughters of God“, Ensign, November 1991, Seite 97

  7. „Women of the Church“, Ensign, November 1996, Seite 67

  8. „Stay on the High Road“, Ensign, Mai 2004, Seite 112

  9. Präsident Hinckley verwendet hier den Begriff ordiniert so, wie er in Lehre und Bündnisse 25:7 verwendet wird. In diesem Satz zitiert er einen Teil dieser Schriftstelle. In der englischsprachigen Ausgabe der heiligen Schriften verweist die Fußnote neben dem Wort ordained (ordiniert) in diesem Vers auf „or set apart“ (oder eingesetzt). In der Anfangszeit der Wiederherstellung wurden die Begriffe ordiniert und eingesetzt oft synonym verwendet. Mit dem Begriff ordiniert wurde also nicht nur Bezug auf ein Amt im Priestertum genommen (siehe beispielsweise LuB 63:45).

  10. „If Thou Art Faithful“, Ensign, November 1984, Seite 90ff.

  11. Motherhood: A Heritage of Faith, Broschüre, 1995, Seite 6

  12. „Stand Strong against the Wiles of the World“, Seite 99

  13. „Bring Up a Child in the Way He Should Go“, Ensign, November 1993, Seite 60

  14. „Stand Strong against the Wiles of the World“, Seite 99

  15. Motherhood: A Heritage of Faith, Seite 13

  16. „Women of the Church“, Seite 68

  17. „Live Up to Your Inheritance“, Ensign, November 1983, Seite 84

  18. „If Thou Art Faithful“, Seite 89

  19. „Umschlossen von den Armen seiner Liebe“, Liahona, November 2006, Seite 115

  20. „Ein fester und unerschütterlicher Stand“, Weltweite Führerschaftsschulung vom 10. Januar 2004, Seite 20

  21. „The BYU Experience“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, am 4. November 1997, Seite 2; speeches.byu.edu

  22. „Ambitious to Do Good“, Ensign, März 1992, Seite 4ff.

  23. „Your Greatest Challenge, Mother“, Ensign, November 2000, Seite 97

  24. Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 696

  25. „Daughters of God“, Seite 100

  26. „Rise to the Stature of the Divine within You“, Ensign, November 1989, Seite 97f.

  27. „Live Up to Your Inheritance“, Seite 84