2021
Vaha’i Tonga
Juli 2021


Pioniere aus aller Welt

Vaha’i Tonga

Vorbild in Tonga

Die Verfasserinnen leben in Waikato, Neuseeland, und in Utah.

Vaha’i betete weiter – und eines Tages wurde alles anders.

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A group of Tongan Young Men

Vaha’i kniete an seinem Bett, um zu beten. Es war seine erste Nacht auf dem Internat, und er teilte sein Zimmer mit etlichen anderen Jungen. Keiner von ihnen gehörte so wie er der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an.

Lieber Vater im Himmel …, betete Vaha’i innerlich. Es war jedoch nicht leicht. Die anderen Jungen plauderten und lachten laut.

„Schau mal!“, rief Akau, der ebenfalls dort schlief. „Der betet ja!“

Vaha’i verkrampfte sich. Er wusste, dass sich Akau über ihn lustig machte. Er tat einfach so, als ob er ihn nicht hörte. Er betete einfach weiter.

Als Vaha’i das erste Mal vom Evangelium gehört hatte, waren seine Großeltern von der Kirche ebenfalls nicht begeistert gewesen. Vaha’i hatte mit seinem Onkel oder seinen Freunden die PV besucht.

Mit 12 hatte er beschlossen, sich taufen zu lassen. Auch darüber hatten seine Großeltern sich zunächst nicht gefreut. Dann aber hatte seine Oma gesagt: „Du gehörst jetzt dieser Kirche an. Dann solltest du ihr auch treu sein.“

Jetzt war Vaha’i auf dem Internat, und er wollte sich unbedingt treu verhalten. Also betete er weiter. Auch wenn sich die anderen über ihn lustig machten.

Als sich Vaha’i eines Abends niederkniete, geschah plötzlich etwas Seltsames.

„Psst, seid leise! Vaha’i betet!“, sagte jemand.

Vaha’i beendete sein Gebet und öffnete die Augen.

Akau saß auf seinem Bett. „Das ist dir wirklich wichtig, oder?“

Vaha’i nickte. „Ja, das stimmt.“

Von da an waren die anderen Jungen immer leise, wenn Vaha’i betete. Bald schon kniete sich Akau sogar zu ihm. Auch andere gesellten sich dazu. Schließlich beteten alle Jungen im Zimmer jeden Abend mit Vaha’i.

Vaha’i war glücklich. Daheim hatte er nie eine Familie gehabt, die mit ihm betete. Nun aber hatte er ein Familiengebet mit seinen Schulkameraden.

Eines Tages hatte Vaha’i eine Idee. Bald fand eine Konferenz in der Kirche statt. Er konnte doch seine Freunde einladen!

Nach dem Gebet berichtete Vaha’i allen davon. „Es ist eine Distriktskonferenz“, erklärte er. „Die Leute kommen und lernen von Jesus. Ihr könnt auch alle dabei sein, wenn ihr möchtet!“

Da sie für die Konferenz das Schulgelände verlassen würden, musste sich jeder Junge auf eine Liste eintragen, um sich die Genehmigung einzuholen. Vaha’i konnte es nicht glauben, als er die Liste sah: Darauf standen 77 Namen!

Ihm wurde ganz warm ums Herz, als er und seine Klassenkameraden etliche Reihen füllten und die Ansprachen bei der Konferenz anhörten. Akau und einige andere mussten etwas Ähnliches verspüren. Nach der Konferenz wollten sich nämlich sieben seiner Freunde taufen lassen.

Als Vaha’i am Abend mit seinen Freunden gebetet hatte, sprach er noch ein persönliches Gebet. Danke, dass du mich mit guten Freunden gesegnet hast, sagte er dem Vater im Himmel. Und danke, dass du mir hilfst, ein gutes Vorbild zu sein.

Tonga besteht aus über 170 Inseln im Pazifik.

Sechs von zehn Einwohnern Tongas gehören der Kirche an.

Die Tonga-Inseln werden auch Freundschaftsinseln genannt.

Vaha’i und seine Frau waren das erste Ehepaar, das im Hamilton-Tempel in Neuseeland gesiegelt wurde.

Er war Präsident des Nuku’alofa-Tempels in Tonga.

Er unterrichtete am Liahona College, einer Schule der Kirche in Tonga.

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Friend, July 2021

Illustrationen von Susan Keeter

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