„Ein Rundgang durch den Tempel“, Unser Freund, Mai 2023, Seite 16f.
Ein Rundgang durch den Tempel
Svetan freute sich: Er durfte mit in den Tempel hinein!
Diese Geschichte spielt in den USA.
Svetan war ganz aufgeregt. Seine Familie zog von Argentinien in die Vereinigten Staaten. Endlich war es so weit: Alle stiegen in ein großes Flugzeug.
Als das Flugzeug abhob, schaute Svetan aus dem Fenster. Wie sein neues Zuhause wohl sein würde? Alles würde anders sein. Ein neues Haus. Ein neues Zimmer. Neue Nachbarn. Und auch neue Freunde! Svetan war schon ganz gespannt.
Außerdem wusste Svetan: Sein neues Zuhause war ganz nah bei einem Tempel, der gerade gebaut worden war. In Argentinien war der nächste Tempel weit weg. Er hatte ihn nur auf Bildern gesehen.
Svetan wandte sich Mutti zu. „Meinst du, dass wir den Tempel vom Flugzeug aus sehen können?“
Mutti lächelte. „Das glaube ich nicht. Aber wir werden ihn bald sehen!“
Auch Svetan lächelte. Mutti und Vati hatten ihm schon erklärt, dass der Tempel noch nicht geöffnet hatte. Bald sollte es aber Tage der offenen Tür geben. Das bedeutete, dass man vor der Weihung hineingehen konnte. Und Svetans Familie würde auch zu den Tagen der offenen Tür gehen! Er konnte es kaum erwarten, den Tempel mit eigenen Augen zu sehen.
Ein paar Stunden später erreichten Svetan und seine Familie ihr neues Zuhause. Es gab viel zu tun! Svetan half, die Kartons auszupacken und das Haus schön einzurichten.
Am Tag vor den Tagen der offenen Tür setzte sich die Familie zu einem Gespräch ins Wohnzimmer.
„Der Tempel ist das Haus des Herrn“, sagte Mutti. „Wenn wir hineingehen, müssen wir andächtig sein. Weißt du, was das bedeutet?“
„Leise reden, damit wir den Heiligen Geist besser hören können?“, fragte Svetan.
„Genau!“, erwiderte Mutti. „Im Tempel können wir viel lernen.“
Svetan nickte. Er wollte andächtig sein, damit er im Tempel den Heiligen Geist verspüren konnte.
Am nächsten Morgen stand Svetan früh auf. Er zog sich seine Sonntagskleidung an. Bald darauf fuhren sie los.
Kurze Zeit später kam Svetans Familie beim Tempel an. Nette Leute halfen ihnen, Plastiküberzüge über die Schuhe zu streifen.
„Mutti, warum müssen wir denn Plastiktüten über den Schuhen tragen?“, fragte Svetan.
„Weil im Tempel alles ganz neu und sauber ist. Deshalb wollen wir nichts schmutzig machen.“
Eine Frau begrüßte sie. Sie las die Worte über dem Eingang des Tempels vor: „Heilig dem Herrn – das Haus des Herrn“.
Svetan hielt Muttis Hand. Sie betraten den Tempel. Alles war so schön! Ob man sich wohl so im Himmel fühlte?
„Schau mal!“, flüsterte Svetan. Er zeigte auf ein Gemälde. „Das ist Jesus!“
Nach dem Rundgang war Svetan glücklich. Er war dankbar, dass er in den Tempel gehen konnte. Wenn er älter war, wollte er wieder hineingehen.