2023
Mit Liebe überflutet
Mai 2023


„Mit Liebe überflutet“, Unser Freund, Mai 2023, Seite 26f.

Mit Liebe überflutet

„Können wir Jose und seiner Familie auch helfen?“, fragte Marius.

Diese Geschichte spielt in den Philippinen.

Kinder winken

Als Marius nach Hause kam, hörte er, wie drinnen geredet wurde. Er spähte durchs Fenster.

Wer wohl zu Besuch ist?, fragte er sich. Seine Mutter arbeitete im Ausland, also war er normalerweise mit Lola (seiner Oma) allein.

Er öffnete die Tür. Alle seine Freunde waren da!

„Überraschung!“, riefen sie.

„Wir wollen mit dir feiern, weil du beim Taekwondo eine Medaille gewonnen hast!“, erklärte Jose, Marius’ bester Freund.

„Ich bin ja so stolz auf dich!“ Lola drückte Marius ganz fest. „Deine Mutter ist am Telefon! Bestimmt will sie alles über deine Medaille erfahren.“

Nachdem Marius mit seiner Mutter telefoniert hatte, feierte er mit seinen Freunden. Sie unterhielten sich und aßen Lolas leckeres Essen.

„Wollen wir morgen bowlen?“, fragte Jose, bevor er sich auf den Weg machte.

„Klar!“, rief Marius.

Am Abend vor dem Schlafengehen sprach Marius ein Gebet. „Lieber Vater im Himmel, danke, dass du mir so tolle Freunde und so eine tolle Familie gegeben hast. Mama ist weit weg, bitte segne sie. Und bitte segne mich, dass Jose und ich morgen viel Spaß beim Bowling haben.“

Allerdings wurde am nächsten Tag nichts aus den Bowlingplänen. Ein heftiger Regensturm zog auf, und alle mussten zuhause bleiben. Daheim hörte Marius den Regen aufs Dach trommeln. Wenn er sich doch mit Jose treffen könnte!

Es regnete drei Tage lang. Die Straßen waren überflutet. Auch einige Häuser in der Nachbarschaft standen unter Wasser.

Marius gesellte sich zu Lola in die Küche. Sie kochte, und es duftete köstlich!

„Was machst du?“, fragte er.

„Ich koche für ein paar Familien aus der Gemeinde“, erklärte sie. „Ihre Häuser stehen unter Wasser, und der Bischof hat mich um Hilfe gebeten.“

Marius dachte an Jose. „Können wir für Jose und seine Familie etwas kochen? Vielleicht brauchen sie auch Hilfe.“

„Gute Idee!“, sagte Lola.

Marius kochte für Joses Familie Reis und machte Spiegeleier. Dann half er Lola, das Essen einzupacken.

Endlich hörte es auf zu regnen. Marius und Lola wateten durch die Straßen und verteilten das Essen. Das Wasser ging ihm bis zu den Knien!

Ein Junge und seine Großmutter waten durch eine überflutete Straße

Jose und seine Familie standen vor ihrem Haus. Jose weinte.

Marius umarmte seinen Freund. „Es tut mir so leid, dass euer Haus überschwemmt wurde“, sagte er. „Jesus hat dich lieb. Und wir haben dich auch lieb!“

Gemeinsam halfen Marius und Jose, im Haus den Schlamm zu entfernen. Bei der Arbeit sang Marius „Ich bin ein Kind von Gott“ vor sich hin. Als sie Pause machten, gab Marius Jose das Essen, das er für ihn zubereitet hatte.

„Danke, dass du meiner Familie hilfst!“, sagte Jose. „Und danke für das Essen! Ist echt lecker.“

„Gerne doch“, erwiderte Marius.

„Vielleicht kannst du mir mehr über Jesus erzählen?“, schlug Jose vor. „Und über das Lied, das du gesungen hast?“

„Klar!“, rief Marius. „Möchtest du vielleicht am Sonntag zur Kirche mitkommen? Dort lerne ich immer etwas über Jesus. Und dort können wir auch gemeinsam Lieder singen.“

„Ja, okay“, erwiderte Jose.

Marius wurde es warm ums Herz. Er war froh, dass er Jose und seiner Familie helfen konnte. Und er freute sich, dass er vom Evangelium erzählen konnte!

Geschichte (PDF)

Illustrationen von Jamie Bauza