„Liebe kann man auf vielerlei Weise zeigen“, Unser Freund, September 2023, Seite 36f.
Liebe kann man auf vielerlei Weise zeigen
Wie konnte Trina ihrem Bruder helfen?
Diese Geschichte spielt in den USA.
„Beginnen wir den Familienrat mit einem Gebet“, sagte Trinas Vater.
Trina kniete sich neben ihre Geschwister. Ihr Bruder Taylor sprach das Gebet. Dann setzten sich alle wieder hin.
„Mama und ich wollen über Adam sprechen“, erklärte Papa. Trinas Bruder Adam war seit drei Monaten auf Mission. Trina vermisste ihn schrecklich.
„Er kommt diese Woche nach Hause“, sagte Mama.
Trina schnappte nach Luft. Geht es ihm gut?, dachte sie.
„Was? Aber wieso?“, fragte Taylor.
„Er hat Angstzustände und Depressionen“, erklärte Mama. „Das bedeutet, dass er sich große Sorgen macht und traurig ist. Und das geht nicht von alleine wieder weg. Er kann hier aber zum Arzt gehen! Wenn er sich das Bein bricht oder hohes Fieber bekommt, würde er ja auch zum Arzt gehen.“
Trina wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste von Geschwistern von Freunden, die früher von ihrer Mission zurückgekommen waren, weil sie ärztliche Hilfe brauchten. Wie es Adam wohl ging?
„Wir wollen Adam so gut wir können helfen“, sagte Papa. „Würdet ihr bitte beten und herausfinden, wie ihr für euren Bruder da sein könnt?“
Trina und ihre Geschwister nickten.
„Ihr könnt uns jederzeit Fragen stellen und sagen, wie es euch geht“, sagte Mama. „Wir haben euch sehr lieb.“ Trina schlang ihre Arme um sie, und auch die anderen kamen dazu und umarmten die beiden.
In den nächsten Tagen dachte Trina immer wieder an Adam. Sie betete und fragte, was sie für ihn tun könne. Sie dachte an Situationen, als sie traurig oder besorgt gewesen war und wie sehr ihre Familie ihr geholfen hatte. Angstzustände und Depressionen mussten wirklich schlimm sein!
„Wie kann ich Adam nur helfen?“, fragte Trina Mama.
„Wir können nicht ändern, wie es Adam geht“, sagte Mama. „Aber wir können ihn unterstützen und ihm zeigen, dass er uns wichtig ist.“
„Und wir können ihn liebhaben!“, rief Trina.
Mama lächelte und umarmte sie. „Das ist sowieso das Beste.“
Trina wusste, dass man seine Liebe auf vielerlei Weise zeigen kann, auch ohne Worte. Wenn ihre Familie etwas Nettes für sie tat oder sie umarmte, fühlte sie sich geliebt. Das konnte Trina auch für Adam tun.
Trina beschloss, dass sie Adam jetzt schon zeigen konnte, dass sie ihn liebhatte. Mit Kreide schrieb sie ihm nette Worte auf den Gehweg. Im Haus versteckte sie ein paar nette Briefchen. Gemeinsam mit ihren Geschwistern bastelte sie ein großes Schild: „Willkommen zuhause, Elder Dawson! Wir haben dich lieb!“
Am nächsten Tag fuhr Trinas Familie zum Flughafen. Tina und ihre Geschwister hielten gemeinsam das Schild hoch. Als Adam herauskam, liefen Trina und ihre Familie auf ihn zu und umarmten ihn.
„Ich hab dich lieb, Adam“, rief Trina.
Daheim nahm Trina Adam an der Hand und zeigte ihm, was sie auf den Gehweg geschrieben hatte.
„Wir sind stolz auf dich, Elder Dawson“, las Adam. Er schaute auf zu seinen Eltern und seinen Geschwistern. „Danke euch allen.“ Er drückte Trinas Hand.
Dann brachte Adam seinen Koffer aufs Zimmer. Als er zurückkam, lächelte er. „Ich glaube, wir haben eine gute Fee in der Familie. Auf meinem Kissen war ein nettes kleines Briefchen.“ Er zwinkerte Trina zu.
Trina grinste. Sie konnte es kaum erwarten, sich noch mehr einfallen zu lassen, wie sie ihm zeigen konnte, dass sie ihn liebhatte.