2023
Gaben des Evangeliums in Guam
Januar 2023


„Gaben des Evangeliums in Guam“, Für eine starke Jugend, Januar 2023

Gaben des Evangeliums in Guam

Franchesca findet durch das Evangelium Freundschaft und Trost

Eine Jugendliche

Fotos von Cody Bell

Mit ihren Stränden, dem ruhigen Meer und uralten Höhlen klingt die Insel Guam doch so richtig nach einem Traumurlaubsziel, aber für die 15-jährige Franchesca N. ist sie Alltag. Sie mag die herrlichen Strände. „Es macht Spaß, die Natur zu erkunden.“

Sie kam in Guam zur Welt und ist dort aufgewachsen. Sie ist gern draußen an der frischen Luft. „Ich bin gern in der freien Natur und halte mich nicht gern drinnen auf“, sagt sie. Sie ist gern mit ihrem Paddleboard draußen auf dem Meer, schnorchelt oder unternimmt mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern eine Wanderung. Besonders gern wandern sie zu einem Ort mit uralten Höhlen.

Eine Jugendliche und ihre Familie in Guam

„Meine Schwestern und ich stehen uns sehr nahe. Sie sind meine besten Freundinnen“, sagt sie. Ihre ältere Schwester studiert in Hawaii. „Wir können jetzt vor allem nur über soziale Medien miteinander kommunizieren“, erklärt Franchesca. Doch sie möchte ihrer Schwester nahe bleiben.

Anderen ein Vorbild sein

Franchesca besucht an einer katholischen Mädchenschule die 10. Klasse. Dort ist sie das einzige Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Dies machte ihr anfangs ein wenig Angst, aber sie ist es gewohnt, ein wenig aus dem Rahmen zu fallen. Ihre Mitschülerinnen finden es zudem irgendwie toll, dass sie einer anderen Religion angehört.

Beispielsweise tranken ihre Freundinnen einmal beim Mittagessen Kaffee, und Franchesca konnte ihnen das Wort der Weisheit erklären.

Außerdem will Franchesca nicht fluchen, auch wenn das so manche ihrer Mitschülerinnen tun. Sie sagt: „Ich war auch schon oft versucht, solche Ausdrücke zu gebrauchen, aber meine Beziehung zum Vater im Himmel durch das Gebet hilft mir, stark zu bleiben.“ Sie fügt hinzu: „Ich soll so etwas nicht tun, weil es ja falsch ist und weil ich den Vater im Himmel und Jesus Christus liebe.“

Freunde finden

Manchmal fühlt man sich einsam, wenn man an seiner Schule das einzige Mitglied der Kirche ist. Im ersten Jahr an ihrer Schule fühlte sich Franchesca während der Pandemie ziemlich allein und hatte nicht viele Freundinnen. Sie traute sich anfangs auch nicht so recht, mit ihren Eltern darüber zu sprechen, aber als sie betete, hatte sie den Eindruck, sie solle ihnen sagen, wie es ihr ging.

Ein Vater mit seinen Töchtern

Gemeinsam wollte die Familie darum beten, dass sie Freundinnen finden möge, die ihr eine Stütze sind. Erstaunlicherweise klopfte gleich nach dem Gebet jemand an die Tür. Es war eine Freundin aus einer anderen Gemeinde, und sie brachte Kekse vorbei. Franchesca wusste, dass der himmlische Vater ihr Gebet erhört hatte.

Zu Franchescas Pfahl gehören Mitglieder aus Guam und von mehreren anderen Inseln. In ihrer Gemeinde gibt es nur wenige Jugendliche, aber ihre Gemeinde ist wie eine Familie. Die Mitglieder stehen einander nahe, und das spornt sie an, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. Die Mitglieder spielen in ihrem Leben eine große Rolle und sind für sie ein Vorbild.

Franchesca schöpft auch aus dem Seminar Kraft. „Das Seminar ist für mich jede Woche einer der Höhepunkte“, sagt sie. „Wenn ich am Seminar teilnehme, kommt es mir so vor, als lösen sich alle meine Sorgen in Luft auf.“

Sie besucht gern das Seminar, sei es online oder im Präsenzunterricht, und verpasst es nur, wenn es gar nicht anders geht. Sie sagt, ihre Woche verlaufe viel besser, weil sie das Seminar besuche. Nach einer anstrengenden Woche geht sie unbedingt zum Seminar, weil sie dort Frieden verspürt.

Die Jugendlichen haben auch zwei- bis dreimal im Monat eine Aktivität. Franchesca hat sogar schon mal eine Aktivität selbst geplant – einen Spieleabend mit unterhaltsamen Brettspielen und einem Quiz zu den heiligen Schriften. Während der Pandemie konnten sie sich ja nicht so oft treffen, daher genießen sie jedes Zusammensein.

Jugendliche bei Aktivitäten

Die Jungen Damen haben sogar ein Musikvideo gedreht, in dem sie das für die Jugendlichen der Kirche herausgebrachte Lied „Good Day“ Playback sangen, und haben es veröffentlicht, um Freude zu verbreiten und andere aufzurichten. „Die sozialen Medien können wirklich alle zusammenbringen, vor allem dann, wenn man sich nicht treffen kann.“

Vorfreude auf den Tempel

Bei der Herbst-Generalkonferenz 2018 wurde der Yigo-Tempel in Guam angekündigt. Franchesca sagt: „Die Jugendlichen waren begeistert – wir alle haben darum gebetet.“ Dann verfolgte sie gespannt den Bau mit und wartete darauf, dass der Tempel auf ihrer Insel fertig wurde. Im Mai 2022 war es dann soweit.

Eine Jugendliche und ihre Familie beim Tempel in Guam

In der Vergangenheit mussten sie zum Tempel immer auf die Philippinen reisen. Das Geld dafür haben sie mit Kuchenverkauf und Autowaschen verdient. Da es eine lange Reise war, fuhren sie dann immer gleich für eine Woche hin. Franchesca freut sich, dass sie jetzt öfter in den Tempel gehen und die Segnungen genießen kann, die mit der Taufe für die Vorfahren einhergehen.

Trost durch das Gebet

Franchesca sagt, dass sie sich oft Sorgen macht, aber das Beten helfe ihr. „Ein Gebet kann viel bewirken. Es tröstet mich sehr, einfach mit dem Vater im Himmel zu sprechen. Er hört zu und kann mir helfen.“

„Wenn ich bete, erhalte ich nicht immer gleich eine Antwort“, sagt sie. „Ich spüre einfach, dass Gott mich führt, dass er da ist und dass er mich liebt. Das tröstet mich und ich fühle mich dadurch gleich besser.“

Ihr Rat an andere Jugendliche lautet: „Betet zum Vater im Himmel. Sprecht mit ihm. Das tut echt gut.“

Eine Jugendliche betet

Sie sagt, dass auch ihre Mutter sich viele Sorgen macht, dass sie ihr aber auch eine große Stütze ist. „Meine Mutter ist ein Segen vom Vater im Himmel und eine Art Wegweiser für mich.“

„Die Familie ist ein großer Segen“, sagt sie. „Es ist wichtig, sich seiner Familie oder einer Freundin anzuvertrauen, wenn man eine schwere Zeit durchlebt.“

Franchesca möchte, dass jeder die alltäglichen Segnungen des Herrn sieht. „Die Segnungen, die wir Tag für Tag empfangen, können etwas ganz Einfaches sein. Zur Schule zu gehen ist etwa ein großer Segen. Es gibt so viele coole Wunder, wenn wir uns die Zeit nehmen, sie zu bemerken. Ich bin sehr dankbar, dass ich das Evangelium habe.“