1990–1999
Mein Beten wurde erhört
April 1996


Mein Beten wurde erhört

Jeden Abend, ehe ich ins Bett ging, las ich in den heiligen Schriften. Ich sann darüber nach und betete. Ich wußte, daß mein Beten erhört wurde.

Ich weiß noch gut, wie ich einmal, als ich noch klein war, in das Zimmer meiner Mutter ging und sah, wie sie in einem Buch las und dabei weinte. Das war etwas ganz Neues für mich, und ich fragte sie, was sie denn lese. Sie antwortete, daß es in dem Buch um einen Mann namens Spencer W. Kimball ginge, einen Propheten Gottes. Dann erzählte sie mir viel Wunderbares über das, was er alles getan hatte. Weil meine Mutter so empfand, hatte ich von da an das Gefühl, ich könne einem Propheten bedingungslos vertrauen und ihn lieben. Als mich meine JD-Führerinnen dann vor kurzem aufforderten, in Präsident Gordon B. Hinckleys Ansprache eine Botschaft für mich persönlich zu entdecken, war ich mir deshalb ganz sicher, daß es eine solche Botschaft wirklich für mich gab.

Als ich mir die Ansprache des Propheten aufmerksam anhörte und sie später nachlas, wurde mir bewußt, worin die Botschaft für mich bestand: Ich mußte daran arbeiten, in der heiligen Schrift zu lesen, und darüber nachsinnen und beten.

Von da an las ich jeden Abend, ehe ich ins Bett ging, in der heiligen Schrift. Ich sann darüber nach und betete und fragte den himmlischen Vater, ob sie wahr sei. Wenn ich zu Ende gebetet hatte und ins Bett kletterte, hatte ich ein warmes, prickelndes Gefühl. Ich wußte, daß mein Beten erhört wurde. In der ganzen Woche fühlte ich mich wohler als sonst und war auch hilfsbereiter. Auch die Schule machte mir mehr Spaß. Ich hatte plötzlich genug Zeit zum Lernen, und es fiel mir auch nicht schwer, das Gelernte im Gedächtnis zu behalten. Normalerweise streite ich mich manchmal mit meiner Mutter, aber in dieser Woche brachte ich die Geduld auf, ihr zuzuhören und ihren Standpunkt zu verstehen, was mir eigentlich nicht leicht fällt. Auch mir selbst stand ich so positiv gegenüber wie schon lange nicht mehr. Darüber hinaus wurde mir bewußt, daß der Herr mir die Zeit schenkte, weiterhin in der heiligen Schrift zu lesen.

Mein Zeugnis festigte sich, und ich fühlte mich würdiger - und das alles, weil ich jeden Abend in der heiligen Schrift las, ehe ich zu Bett ging.

Dieses schöne Gefühl möchte ich mir mein Leben lang bewahren. Ich möchte auch weiterhin so viele Segnungen empfangen - Segnungen, die mir nur dadurch zuteil geworden sind, daß ich auf Präsident Hinckley gehört habe. Ich möchte, daß die wundervolle Wandlung in mir weitergeht und ich Jesus und dem himmlischen Vater immer so nahe sein kann wie dann, wenn ich in der heiligen Schrift lese.

Ihr Mädchen überall auf der Welt, ich fordere euch auf: Hört auf den Propheten und nehmt euch etwas vor, worin ihr besser werden könnt, damit euch die Segnungen zuteil werden können, die ihr empfangt, wenn ihr seine Ratschläge beherzigt. Ich weiß, daß es funktioniert. Und es ist jede Mühe wert, denn man erhält viel mehr zurück, als man einsetzt. Wir stehen immer in der Schuld des himmlischen Vaters. Ich weiß, daß ihr euch dem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus näher fühlt, wenn ihr auf die Worte des Propheten hört. Im Namen Jesu Christi. Amen.