In Wort und Tat für Jesus Christus Zeugnis ablegen
Wenn wir bestrebt sind, unser Leben im Einklang mit dem Evangelium Jesu Christi zu führen, ist unser Verhalten ein lebendiges Zeugnis für unseren Erlöser.
Mit der Taufe versprechen wir unter anderem, dass wir willens sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen. Heute möchte ich uns daran erinnern, wie wir Gott zeigen können, dass wir den Namen seines Sohnes auf uns nehmen: indem wir so oft wir können in Wort und Tat Zeugnis dafür ablegen, dass Jesus der Messias ist.
Als der Erretter nach seiner Auferstehung den Menschen auf dem amerikanischen Kontinent geistlich diente und zu ihnen sprach, fragte er:
„Hat [das Volk] nicht die Schriften gelesen, die da sagen, ihr müsst den Namen Christi auf euch nehmen, nämlich meinen Namen? Denn mit diesem Namen werdet ihr am letzten Tag gerufen werden;
und wer meinen Namen auf sich nimmt und bis ans Ende ausharrt, der wird am letzten Tag errettet werden.“1
Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Den Namen des Erretters auf uns nehmen umfasst, dass wir anderen – durch unsere Taten und unsere Worte – kundtun und ihnen bezeugen, dass Jesus der Messias ist.“2
Als Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage genießen wir den Segen und Vorzug, als Zeugen für den Herrn und seinen Namen aufzutreten, wo wir auch sind.3 Wenn wir bestrebt sind, unser Leben im Einklang mit dem Evangelium Jesu Christi zu führen, ist unser Verhalten ein lebendiges Zeugnis für unseren Erlöser und seinen Namen. Zudem bezeugen wir Christus durch Worte, wenn wir anderen erzählen, dass wir an Jesus Christus glauben, was wir für ihn empfinden und was wir über ihn wissen.
Wenn wir durch unsere Worte und Taten demütig Zeugnis für den Herrn ablegen, bestätigt der Heilige Geist4 all denen mit aufrichtiger Absicht, einem offenen Herzen und einem willigen Sinn, dass Jesus tatsächlich der Messias ist5.
Ich möchte Ihnen gerne von zwei inspirierenden Beispielen aus jüngerer Zeit berichten, wie Mitglieder Gott gezeigt haben, dass sie den Namen Jesu Christi auf sich nehmen, indem sie von ihm sprechen und in den Versammlungen der Kirche reines Zeugnis für den Herrn ablegen.
Erstes Beispiel: Als meine Frau Elaine und ich 2022 nach Spanien reisten, nahmen wir an den Sonntagsversammlungen eines kleinen Zweiges der Kirche teil. Als ich auf dem Podium saß, bemerkte ich, dass meine Frau, die unter den Anwesenden Platz genommen hatte, neben einer älteren Frau saß. Als die Abendmahlsversammlung zu Ende war, ging ich auf Elaine zu und bat sie, mir ihre neue Bekannte vorzustellen. Das tat sie und teilte mir mit, dass diese Frau, die nicht der Kirche angehörte, schon seit etwa zwei Jahren die Kirche besuchte. Als ich das hörte, fragte ich die gottesfürchtige Frau, was sie in dieser langen Zeit dazu veranlasst hatte, immer wieder unsere Gottesdienste zu besuchen. Die Frau antwortete freundlich: „Ich komme gerne hierher, weil Sie in Ihren Gottesdiensten über Jesus Christus sprechen.“
Offensichtlich sprachen die Mitglieder in diesem Zweig in Spanien in ihren Versammlungen von Christus, verkündeten und bezeugten Christus.
Zweites Beispiel: Nach Beendigung unseres Dienstes im Gebiet Brasilien erhielt ich eine neue Aufgabe am Hauptsitz der Kirche. Als wir Ende Juli dieses Jahres nach Salt Lake City zogen, besuchten wir die Sonntagsversammlungen in unserer neuen, wunderbaren Gemeinde. Eine dieser Versammlungen war eine Fast- und Zeugnisversammlung. Nachdem die Mitglieder ehrfürchtig vom Abendmahl genommen hatten, stand einer nach dem anderen auf und legte aufrichtig Zeugnis für den Erretter ab. Die Versammlung drehte sich um Jesus Christus, und der Heilige Geist war greifbar zu spüren. Wir wurden erbaut, und unser Glaube wurde gestärkt. Wenn Freunde der Kirche, die ernsthaft nach der Wahrheit suchen, bei diesem Gottesdienst dabei gewesen wären, hätten sie erkannt, dass dies die Kirche Jesu Christi ist.
Wie schön ist es doch, mitzuerleben, dass unsere Gottesdienste dazu genutzt werden, für Christus Zeugnis abzulegen und Gott zu bekunden, dass wir den Namen seines Sohnes mit Freude auf uns nehmen.
Nun möchte ich noch ein eindrucksvolles Beispiel dafür anführen, dass wir den Namen Jesu Christi auf uns nehmen, indem wir durch Taten Zeugnis für ihn ablegen.
Im vergangenen August begleitete ich Elder Jonathan S. Schmitt zu den Tagen der offenen Tür des Feather-River-Kalifornien-Tempels in Yuba City. Ich durfte dort Gruppen durch den Tempel führen. Zu einer dieser Gruppen gehörten ein Mitglied der Kirche, Virgil Atkinson, und sieben seiner Freunde anderer Glaubensrichtungen. Gegen Ende der Besichtigung standen wir in einem Siegelungsraum. Tief gerührt brachte Bruder Atkinson seinen Freunden, die an diesem Tag in den Tempel gekommen waren, seine Liebe zum Ausdruck. Gleich darauf stand eine Frau aus der Gruppe auf und sagte: „Wir alle mögen Virgil sehr. Er hat uns seinen Glauben nie aufgezwungen. Aber er versteckt ihn auch nicht. Er lebt einfach, was er glaubt.“
Im Laufe der Jahre wurde Bruder Atkinsons christliche Lebensweise zu einem beeindruckenden Zeugnis für seine Freunde. Sein Beispiel ist ein deutlicher Beweis dafür, dass er den Namen Christi auf sich genommen hat.
Abschließend möchte ich noch über eine eigene Erfahrung sprechen, nämlich dass wir den Namen Christi auf uns nehmen und für ihn Zeugnis ablegen können, indem wir den richtigen Namen der Kirche verwenden.
Präsident Nelson, Gottes lebender Prophet, hat 2018 in seiner Generalkonferenzansprache mit dem Titel „Der richtige Name der Kirche“ gesagt: Dies „ist … eine Korrektur. Es ist das Gebot des Herrn. Joseph Smith gab der Kirche, die durch ihn wiederhergestellt wurde, keinen Namen, und auch Mormon tat das nicht. Der Erretter selbst sagte: ‚Denn so soll meine Kirche in den letzten Tagen genannt werden, nämlich: Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.‘ [Lehre und Bündnisse 115:4.]“6
Wir alle verließen die Generalkonferenz an diesem Tag fest entschlossen, dem Propheten zu folgen und von nun an den offenbarten Namen der Kirche zu verwenden. Ich habe bewusst darauf geachtet, dass ich den richtigen Namen der Kirche benutze. Die ersten paar Male musste ich aufpassen, dass ich nicht wieder in alte Muster verfalle. Nach den ersten Versuchen fühlte ich mich wohler dabei, den offenbarten Namen der Kirche zu verwenden. Ich gebe zu, dass ich den Namen oft schnell aussprach. Ich hatte die Befürchtung, dass die Leute den vollständigen Namen der Kirche nicht richtig beachten und ihn für zu lang halten könnten.
Später erkannte ich jedoch, dass mir das bewusste Aussprechen des vollständigen Namens der Kirche wertvolle Gelegenheiten bot, den Namen Jesu Christi auszusprechen und tatsächlich Zeugnis für den Erretter abzulegen, indem ich seinen Namen im Namen seiner Kirche verkündete. Mir fiel auch auf, dass ich dadurch, dass ich anderen gegenüber den richtigen Namen der Kirche nannte, häufiger an Jesus Christus dachte und seinen Einfluss vermehrt verspürte.
Wir alle können dem Propheten folgen und uns darin üben, durch die Verwendung des richtigen Namens der Kirche öfter Zeugnis für Jesus Christus abzulegen und so den Namen des Herrn vollständiger auf uns zu nehmen.
An diesem Sabbatmorgen bezeuge ich voller Freude, dass Präsident Nelson der lebende Prophet Gottes ist und dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die wiederhergestellte Kirche Christi ist. Ich bezeuge demütig den Sohn Gottes und seine Göttlichkeit. Er ist Gottes erstgeborener und einziggezeugter Sohn, unser Erretter und Erlöser, der Immanuel.7 Im Namen Jesu Christi. Amen.