Generalkonferenz
Herr, wir möchten Jesus sehen
Herbst-Generalkonferenz 2023


10:23

Herr, wir möchten Jesus sehen

Wir möchten Jesus als den sehen, der er ist, und seine Liebe verspüren

Gesichtsblindheit

Eines Tages im Frühjahr 1945 erwachte ein junger Mann in einem Militärkrankenhaus. Er hatte Glück, noch am Leben zu sein – er war knapp hinter dem Ohr angeschossen worden, doch er war operiert worden und konnte jetzt normal gehen und sprechen.

Tragischerweise hatte die Kugel den Teil seines Gehirns beschädigt, mit dem man Gesichter erkennt. Jetzt sah er seine Frau an, ohne sie wiederzuerkennen; auch seine eigene Mutter konnte er nicht erkennen. Selbst das Gesicht im Spiegel war ihm fremd – er konnte nicht sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war.1

Er hatte Gesichtsblindheit – einen Zustand, der Millionen von Menschen betrifft.2

Gesichtsblinde Menschen versuchen, andere anhand auswendiggelernter Regeln zu erkennen – eine Regel, um die Tochter am Muster ihrer Sommersprossen zu erkennen oder eine Freundin an ihrem schlurfenden Gang.

Meine Kindheit

Noch eine Geschichte, und zwar aus meinem Leben: Als kleiner Junge sah ich in meiner Mutter oft nur jemanden, der Regeln aufstellte. Sie entschied, wann ich spielen durfte und wann ich zu Bett gehen oder, noch schlimmer, im Garten Unkraut jäten musste.

Ganz gewiss liebte sie mich. Aber zu oft sah ich sie zu meiner Schande nur als „sie, der gehorcht werden muss“.

Erst Jahre später sah ich sie als Mensch. Ich schäme mich, dass ich ihre Opfer gar nicht bemerkt hatte. Ich hatte mich nie gefragt, warum sie jahrelang immer nur die gleichen zwei alten Röcke trug (während ich neue Schulkleidung bekam) oder warum sie am Ende des Tages so müde war und unbedingt wollte, dass ich früh zu Bett ging.

In gewisser Weise gesichtsblind

Vielleicht haben Sie bemerkt, dass diese zwei Geschichten eigentlich eine Geschichte sind – viel zu lange war ich im Prinzip gesichtsblind. Ich nahm meine Mutter nicht als Mensch wahr. Ich sah ihre Regeln, aber ich sah ihre Liebe nicht darin.

Ich erzähle Ihnen diese zwei Geschichten, um etwas zu verdeutlichen: Ich vermute, Sie kennen jemanden (vielleicht sind auch Sie es), der an einer Art geistiger Gesichtsblindheit leidet.

Vielleicht fällt es Ihnen schwer, Gott als einen liebevollen Vater zu sehen. Vielleicht blicken Sie zum Himmel und sehen nicht Gottes Liebe und Barmherzigkeit, sondern ein Dickicht voller Regeln, durch die Sie sich Ihren Weg bahnen müssen. Vielleicht glauben Sie, dass Gott in seinem Himmel regiert, durch seine Propheten spricht und Ihre Schwester liebt, fragen sich aber insgeheim, ob er auch Sie liebt.3 Vielleicht haben Sie die eiserne Stange in Ihrer Hand gespürt, aber noch nicht die Liebe Ihres Erretters verspürt, zu der sie hinführt.4

Ich vermute, Sie kennen solche Menschen, denn lange Zeit war auch ich so jemand – ich war geistig gesichtsblind.

Ich dachte, es ginge in meinem Leben darum, Regeln zu befolgen und abstrakten Maßstäben zu entsprechen. Ich wusste, dass Gott Sie vollkommen liebt, habe es aber selbst nicht verspürt. Ich fürchte, ich dachte mehr daran, in den Himmel zu kommen, als daran, bei meinem Vater im Himmel zu sein.

Wenn Sie wie ich manchmal nur stumm die Lippen bewegen, anstatt „den Gesang der erlösenden Liebe“5 zu singen, was können wir dann tun?

Die Antwort lautet, wie Präsident Russell M. Nelson gesagt hat, immer Jesus.6 Und das ist eine gute Nachricht!

Herr, wir möchten Jesus sehen

Es gibt einen kurzen Vers in Johannes, der mir viel bedeutet. Er handelt von einer Gruppe von Außenseitern, die sich mit einem wichtigen Anliegen an einen Jünger wandten. „Herr“, sagten sie, „wir möchten Jesus sehen.“7

Das möchten wir alle – wir möchten Jesus als den sehen, der er ist, und seine Liebe verspüren. Dies sollte der Grund für das meiste sein, was wir in der Kirche tun – und gewiss für jede Abendmahlsversammlung. Wenn Sie sich jemals fragen, was Sie lehren sollen, was für eine Versammlung Sie planen sollen oder ob Sie aufgeben und mit den Diakonen einfach nur Fußball spielen sollen, könnten Sie sich diesen Vers als Richtschnur nehmen: Hilft dies den Menschen, Jesus Christus zu sehen und zu lieben? Falls nicht, versuchen Sie vielleicht etwas anderes.

Als ich erkannte, dass ich geistig gesichtsblind war, dass ich Regeln sah, aber nicht das Gesicht der Barmherzigkeit des Vaters, wusste ich, dass die Kirche nicht schuld daran war. Auch Gott war nicht schuld daran. Und es bedeutete auch nicht, dass alles verloren war. Es ist etwas, was wir alle lernen müssen. Selbst viele der ersten Zeugen der Auferstehung erkannten den auferstandenen Herrn nicht, als sie ihn von Angesicht zu Angesicht sahen – vom Gartengrab bis zu den Ufern in Galiläa. Seine ersten Nachfolger sahen Jesus dastehen, wussten aber nicht, dass es Jesus war.8 Sie mussten lernen, ihn zu erkennen, und das gilt auch für uns.9

Nächstenliebe

Als ich erkannte, dass ich geistig gesichtsblind war, fing ich an, Mormons Rat zu befolgen und „mit der ganzen Kraft des Herzens“ zu beten, dass ich von der Liebe erfüllt werde, die seinen Jüngern verheißen ist – meiner Liebe für ihn und seiner Liebe für mich –, und ihn sehe, wie er ist, damit ich diese Hoffnung habe.10 Ich betete über Jahre, ich möge in der Lage sein, das wichtigste Gebot zu befolgen, nämlich Gott zu lieben, und „die wichtigste und oberste Wahrheit …, dass Gott uns mit seinem ganzen Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft liebt“11, zu verspüren.

Die Evangelien

Außerdem las ich immer wieder die vier Evangelien – dieses Mal nicht, um Regeln abzuleiten, sondern um zu sehen, wer Christus ist und was er liebt. Und mit der Zeit wurde ich von dem Fluss der Liebe erfasst, der ihm entspringt.

Jesus verkündete gleich zu Beginn, dass er gekommen war, damit er „den Armen eine frohe Botschaft bringe“ und „den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht“12.

Hier ging es nicht um eine Aufgabenliste oder gute Publicity; vielmehr entsprach dies dem Wesen seiner Liebe.

Wo man die Evangelien auch aufschlägt, auf fast jeder Seite sehen wir ihn, wie er sich Menschen annimmt, die leiden – sozial, geistig oder körperlich. Er berührt Menschen, die als verseucht und unrein13 gelten, und speist die Hungrigen14.

Welche Geschichte über Jesus gefällt Ihnen am besten? Vermutlich zeigt sie den Sohn Gottes, wie er einen Außenseiter umarmt oder ihm Hoffnung schenkt – dem Aussätzigen,15 dem verhassten Samariter,16 dem beschuldigten, schändlichen Sünder17 oder dem Nationalfeind18. Diese Art Erbarmen ist erstaunlich.

Versuchen Sie einmal, sich jede Stelle zu notieren, wenn er lobt oder heilt oder mit einem Außenseiter isst. Ihnen wird fast die Tinte ausgehen, bevor Sie mit Lukas fertig sind.

Als ich das sah, machte mein Herz einen Sprung und ich erkannte auch mich und verspürte allmählich, dass er vielleicht auch mich liebt. Präsident Nelson formulierte es so: „Je mehr Sie über den Erretter lernen, desto leichter wird es Ihnen fallen, auf seine Barmherzigkeit [und] seine unendliche Liebe … zu vertrauen.“19 Und umso mehr werden Sie dem Vater im Himmel vertrauen und ihn lieben.

Elder Jeffrey R. Holland hat gesagt, dass Jesus gekommen ist, um uns zu zeigen, „wer Gott, unser ewiger Vater ist, was für ein Wesen er hat und wie sehr er seine Kinder in allen Zeitaltern und allen Ländern liebt“20.

Paulus sagt, Gott ist „der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes“21.

Wenn Sie ihn anders sehen, versuchen Sie es bitte weiter.

Bündnisse und eine Umarmung von Gott

Propheten fordern uns auf, sein Angesicht zu suchen.22 Das dient mir als Erinnerung daran, dass wir unseren Vater verehren, nicht irgendeine Formel, und dass wir das Ziel erst erreichen, wenn wir Jesus als das Gesicht der Liebe Gottes sehen23 und ihm folgen, nicht nur seinen Regeln24.

Wenn Propheten und Apostel über Bündnisse sprechen, sind sie nicht wie Trainer, die uns von (mit rotem Samt überzogenen) Tribünenplätzen aus zurufen: „Streng dich mehr an!“ Sie möchten, dass wir erkennen, dass es bei unseren Bündnissen im Grunde um Beziehungen geht25 und sie ein Heilmittel gegen geistige Gesichtsblindheit sein können26. Es sind keine Regeln, um seine Liebe zu verdienen. Er liebt Sie bereits vollkommen. Unsere Herausforderung besteht darin, diese Liebe zu verstehen und unser Leben danach auszurichten.27

Wir versuchen, durch unsere Bündnisse hindurchzusehen wie durch ein Fenster und dahinter das Gesicht der Barmherzigkeit des Vaters zu erblicken.

Bündnisse gleichen einer Umarmung von Gott.

Der Fluss der Liebe Gottes

Der letzte Punkt: Wir können lernen, ihn zu sehen, indem wir ihm dienen. „Denn wie soll jemand den Herrn kennen, dem er nicht gedient hat?“28

Vor einigen Jahren erhielt ich eine Berufung, der ich mich nicht gewachsen fühlte. Ich wachte früh auf und war nervös – mir kam aber etwas in den Sinn, was ich noch nie gehört hatte: In dieser Kirche zu dienen bedeutet, im Fluss der Liebe Gottes für seine Kinder zu stehen. In dieser Kirche arbeiten Menschen mit Hacke und Schaufel daran, den Weg für den Fluss der Liebe Gottes freizumachen, damit sie seine Kinder in der letzten Reihe erreicht.

Wo Sie auch sind, wie Ihre Vergangenheit auch aussieht, es gibt in dieser Kirche einen Platz für Sie.29

Nehmen Sie Hacke und Schaufel zur Hand und schließen Sie sich dem Team an. Helfen Sie mit, Gottes Liebe zu seinen Kindern zu bringen, dann bekommen auch Sie einige Spritzer ab.30

Mögen wir sein liebevolles Angesicht suchen, seine Umarmung durch einen Bund mit ihm, und mögen wir dann Arm in Arm mit seinen Kindern gehen und gemeinsam singen: „Herr, unser Erlöser“.

Lass leuchten dein Antlitz,

o Herr, über mir,

gib Frieden und Trost mir ins Herz,

und stärke mein Sehnen,

zu leben bei dir,

dass Hoffnung mich leit himmelwärts!31

Mögen wir sein liebevolles Angesicht suchen und dann Gefäße seines Erbarmens für seine Kinder werden.32 Im Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Siehe Hadyn D. Ellis und Melanie Florence, „Bodamer’s (1947) Paper on Prosopagnosia“, Cognitive Neuropsychology, Band 7, Nr. 2, 1990, Seite 84–91; Joshua Davis, „Face Blind“, Wired, 1. November 2006, wired.com

  2. Siehe Dennis Nealon, „How Common Is Face Blindness?“, Harvard Medical School, 24. Februar 2023, hms.harvard.edu; Oliver Sacks, „Face-Blind“, New Yorker, 23. August 2010, newyorker.com

  3. „Viele Mitglieder der Kirche nehmen die Lehre, Grundsätze und Zeugnisse, die wiederholt von diesem Rednerpult im Konferenzzentrum und auch in den Gemeinden in aller Welt verkündet werden, als wahr an – und mögen doch Mühe haben, zu glauben, dass diese ewigen Wahrheiten auch konkret für ihr Leben und ihre Umstände gelten.“ (David A. Bednar, „Du wirst in mir verbleiben und ich in dir; darum wandle mit mir“, Liahona, Mai 2023, Seite 125.)

  4. Siehe 1 Nephi 8:19; 15:23. „Ohne Glauben und Vertrauen zum Herrn ist es schwer, seine Gebote zu halten.“ (Henry B. Eyring, „Der Glaube, zu bitten und dann zu handeln“, Liahona, November 2021, Seite 75.)

  5. Alma 5:26

  6. Siehe Russell M. Nelson, „Die Antwort lautet immer ‚Jesus Christus‘“, Liahona, Mai 2023, Seite 127f.

  7. Johannes 12:21

  8. Siehe Johannes 20:14. Sie sahen ihn, erkannten ihn aber nicht auf dem Weg nach Emmaus (siehe Lukas 24:16), in einem verschlossenen Raum (siehe Lukas 24:37), in Galiläa am Ufer (siehe Johannes 21:4) und am Gartengrab (siehe Johannes 20:14).

  9. Wenn wir Jesus mit ganzem Herzen suchen und im Glauben weitergehen, finden wir ihn.

    „Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke – Spruch des Herrn –, Gedanken des Heils und nicht des Unheils …

    Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden; wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen.“ (Jeremia 29:11,13.)

    „Der Tag wird kommen, da ihr selbst Gott erfassen werdet, denn ihr werdet in ihm und durch ihn belebt sein.

    Dann werdet ihr wissen, dass ihr mich gesehen habt, dass ich bin.“ (Lehre und Bündnisse 88:49,50.)

    „Jede Seele, die von ihren Sünden lässt und zu mir kommt und meinen Namen anruft und meiner Stimme gehorcht und meine Gebote hält, wird mein Angesicht sehen und wissen, dass ich bin.“ (Lehre und Bündnisse 93:1.)

  10. Siehe Moroni 7:48. Paulus verbindet Nächstenliebe auch mit unserer Fähigkeit, klar zu sehen. Zum Abschluss seiner großen Predigt über Nächstenliebe schreibt er: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. … Dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie auch ich durch und durch erkannt worden bin.“ (1 Korinther 13:12.)

  11. Jeffrey R. Holland, „Morgen wird der Herr mitten unter euch Wunder tun“, Liahona, Mai 2016, Seite 127. „Auf höherer Ebene bedeutet ,reine Christusliebe‘ … nicht einfach das, was wir als Christen zwar anstreben, was wir aber unseren Mitmenschen gegenüber größtenteils gar nicht an den Tag legen, sondern sie bedeutet das, was Christus uns gegenüber auf so vollkommene Weise zeigt. Wahre Nächstenliebe wurde nur ein einziges Mal erwiesen. Sie kommt in ihrer reinen und vollkommenen Form in der unwandelbaren, absoluten, sühnenden Liebe Christi für uns zum Ausdruck.“ (Jeffrey R. Holland, Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 336.)

  12. Lukas 4:18

  13. Siehe Matthäus 8:3; 9:25

  14. Siehe Matthäus 14:13-21

  15. Siehe Matthäus 8:1-3

  16. Siehe Johannes 4:7-10. Er lobte den Samariter (siehe Lukas 10:25-37).

  17. Siehe Matthäus 21:31; Lukas 7:27-50; 15:1-10; Johannes 8:2-12

  18. Siehe Matthäus 8:5-13

  19. Russell M. Nelson, „Christus ist auferstanden; Glaube an ihn versetzt Berge“, Liahona, Mai 2021, Seite 103

  20. Jeffrey R. Holland, „Die Größe Gottes“, Liahona, November 2003, Seite 70. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ (Johannes 14:9.)

  21. 2 Korinther 1:3

  22. Siehe Psalm 27:8; Lehre und Bündnisse 88:68

  23. Siehe 2 Korinther 4:6; Papst Franziskus, „Misericordiae vultus: Verkündigungsbulle des Außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit“, Apostolische Schreiben, vatican.va

  24. Das ist ein wichtiges Thema. Es ist nicht nur das Werk der Errettung und Erhöhung, sondern es ist Jesu Werk der Errettung und Erhöhung (siehe Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient, 1.2, Archiv Kirchenliteratur). Ich gehe nicht einfach in den Tempel, sondern in das Haus des Herrn; es ist nicht die Mormonenkirche, sondern die Kirche Jesu Christi (siehe Russell M. Nelson, „Der richtige Name der Kirche“, Liahona, November 2018, Seite 87ff.). Unsere Führer lenken unseren Blick auf Jesus Christus und rufen uns sogar in Erinnerung: „Es gibt kein gestaltloses Wesen namens ‘das Sühnopfer’, das wir anrufen können, wenn wir Beistand, Heilung, Vergebung oder Macht benötigen. Jesus Christus ist der Ausgangspunkt.“ (Russell M. Nelson, „Wie wir die Macht Jesu Christi in unser Leben bringen“, Liahona, Mai 2017, Seite 40.)

  25. „Auf dem Weg der Bündnisse geht es einzig und allein um unsere Beziehung zu Gott“; es ist der Weg der Liebe, auf dem „wir uns voll Mitgefühl umeinander kümmern und aufeinander zugehen.“ (Russell M. Nelson, „Der immerwährende Bund“, Liahona, Oktober 2022, Seite 11.)

    Siehe David A. Bednar, „The Blessed and Happy State“, Ansprache beim Seminar für neue Missionsführer, 24. Juni 2022; Scott Taylor, „Elder Bednar Shares 7 Lessons on ‚the Blessed and Happy State‘ of Obedience“, Church News, 27. Juni 2022, thechurchnews.com.

    „Wenn wir heilige Bündnisse eingehen und würdig die heiligen Handlungen des Priestertums empfangen, verbinden wir uns wie unter einem Joch mit dem Herrn Jesus Christus und dem Vater im Himmel. Das bedeutet schlicht, dass wir Vertrauen in den Erretter als unseren Fürsprecher und Mittler haben und uns auf unserem Lebensweg auf seine Verdienste, Barmherzigkeit und Gnade stützen. …

    Freudig innerhalb unserer Bündnisverpflichtungen zu leben und diese zu schätzen, schafft eine Verbindung mit dem Herrn, die zutiefst persönlich und geistig machtvoll ist. … Jesus ist dann viel mehr als nur die Hauptfigur in den Geschichten aus den heiligen Schriften; vielmehr beeinflussen sein Beispiel und seine Lehren jeden unserer Wünsche, jeden Gedanken und jede Tat.“ (David A. Bednar, „Aber wir beachteten sie nicht“, Liahona, Mai 2022, Seite 14f.)

    Siehe auch D. Todd Christofferson, „Unsere Beziehung zu Gott“, Liahona, Mai 2022, Seite 78ff.

  26. „Und ohne seine Verordnungen und die Vollmacht des Priestertums wird die Macht des Göttlichen den Menschen im Fleische nicht kundgetan;

    denn ohne dies kann kein Mensch das Angesicht Gottes, nämlich des Vaters, sehen und leben.“ (Lehre und Bündnisse 84:21,22.)

  27. Patricia Holland, „Eine Zukunft voller Hoffnung“, Andacht für junge Erwachsene in aller Welt, 8. Januar 2023, Archiv Kirchenliteratur:

    „Man muss [der Hoffnung, dass Gott uns helfen wird] nicht hinterherjagen; man fertigt sie nicht selbst an und kann das auch gar nicht. Wie vieles andere, was mit Gnade verbunden ist, erlangen wir diese Gabe nicht, indem wir uns auf die eigene Kraft oder die anderer Menschen verlassen. Es gibt da kein Geheimrezept und auch keinen Zauberspruch. …

    Unsere Mitwirkung ist zwar wichtig, fällt aber nur wenig ins Gewicht; Gott übernimmt den größeren Teil der Aufgabe. Unsere Mitwirkung besteht darin, in Demut und Einfachheit zu ihm zu kommen und uns dann nicht zu sorgen und nicht zu fürchten.“

  28. Mosia 5:13; siehe auch Johannes 17:3

  29. Präsident Nelson hat uns wiederholt dazu angehalten, „unseren Kreis der Liebe [zu] erweitern, sodass wir die ganze Menschheit mit einschließen“ („Selig, die Frieden stiften“, Liahona, Oktober 2002, Seite 41). Im Mai 2022 sagte er zu jungen Erwachsenen: „Etiketten können zu Verurteilung und Anfeindungen führen. Missachtung und Vorurteile einem anderen gegenüber aufgrund dessen Nationalität, Ethnie, sexueller Orientierung, Geschlecht, Bildung, Kultur oder sonst einem wesentlichen Merkmal sind unserem Schöpfer ein Gräuel!“ („Entscheidungen für die Ewigkeit“, Andacht für junge Erwachsene in aller Welt, 15. Mai 2022, Archiv Kirchenliteratur.) Und er machte diese wichtige Aussage: „Es betrübt mich, dass unsere schwarzen Brüder und Schwestern überall auf der Welt unter Rassismus und Vorurteilen zu leiden haben. Heute rufe ich unsere Mitglieder überall auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und Einstellungen oder Verhaltensweisen aufzugeben, die auf Vorurteilen beruhen. Ich bitte Sie inständig, sich für Achtung vor allen Kindern Gottes einzusetzen.“ („Lassen Sie Gott siegen“, Liahona, November 2020, Seite 94.)

    „Vorurteile sind mit dem offenbarten Wort Gottes nicht vereinbar. Ob man bei Gott Gefallen findet oder nicht, hängt davon ab, wie ergeben man ihm und seinen Geboten ist, und nicht von der Hautfarbe oder anderen Merkmalen eines Menschen. …

    [Dazu gehören] Vorurteile aller Art …, ganz gleich, ob sie auf Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Staatsangehörigkeit, Stammeszugehörigkeit, Geschlecht, Alter, einer Behinderung, dem gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Status, sexueller Orientierung, religiöser Überzeugung oder der Abwesenheit derselben beruhen.“ (Allgemeines Handbuch, 38.6.14, Archiv Kirchenliteratur.)

  30. Siehe 1 Nephi 11:25

  31. „Herr, unser Erlöser“, Gesangbuch, Nr. 5

  32. Siehe Römer 9:23