2002
Klare, einfache Wahrheiten: Junge Männer und Frauen Wenden sie an – die sechs Tipps
September 2002


Klare, einfache Wahrheiten: Junge Männer und Frauen Wenden sie an – die sechs Tipps

Bei einer speziellen Fireside sprach Präsident Gordon B. Hinckley am 12. November 2000 zu den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen der Kirche (siehe „Rat und Gebet eines Propheten für die Jugend“, Liahona, April 2001, Seite 30–41). Dabei ging er auf sechs Prinzipien ein – sechs Tipps –, die jungen Menschen helfen, richtige Entscheidungen zu treffen und sich den Anforderungen der heutigen Welt erfolgreich zu stellen. Wir haben junge Menschen gebeten, zu erzählen, wie es ihnen ergangen ist, als sie Präsident Hinckleys Tipps befolgten. Hier ist eine Auswahl aus den vielen eingesandten Beiträgen.

Es war eine lange Woche gewesen. Ich kam zu spät zur Übertragung der Fireside und versuchte nach Kräften, die Gedanken an Klassenarbeiten, Aufgaben, Arbeit und Freunde abzuschalten, und zwar in der Hoffnung, dass die Worte des Propheten irgendwie durch alles dringen konnten, was mich beschäftigte, und sich mir einprägten.

Wie sehr hoffte und betete ich doch, mich auf die Worte des Propheten konzentrieren zu können. Und mein Gebet wurde auch erhört. Als ich zur Fireside kam, gingen mir viele Gedanken und Sorgen durch den Kopf. Als ich wieder ging, betrachtete ich das Leben und einige klare, einfache Wahrheiten mit anderen Augen. Jetzt wusste ich, wie man glücklich wird.

Seid dankbar, seid klug, seid rein, seid treu, seid demütig, seid gebeterfüllt. Wie einfach das klingt. Was es aber bewirken kann!

Ich weiß, dass im Evangelium Wahrheit zu finden ist, die es sonst nirgendwo gibt. Ich weiß, dass der Prophet mich liebt. Ich bin dankbar, dass der himmlische Vater und der Erretter uns so sehr lieben, dass sie uns mit Hilfe des Betens und der Worte unseres Propheten durch das Leben führen. Das ist klar, einfach und wahr.

Lisa Ware,19 Jahre alt, Gemeinde Rochedale, Pfahl Eight Mile Plains, Australien

Seid Dankbar

„Ein gebildeter Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er die Gewohnheit hat, danke zu sagen…. Seid euren Eltern dankbar, denen ihr sehr am Herzen liegt und die so sehr bemüht sind, für euren Lebensunterhalt zu sorgen.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Als ich Präsident Hinckleys Ansprache zu Ende gelesen hatte, war ich auf eine merkwürdige Weise glücklich und traurig zugleich. Ich gehe zur High School. Meine Eltern zahlen alles, was die Schule kostet. Ich hatte das bisher für selbstverständlich gehalten. Ich hatte es auch für selbstverständlich gehalten, dass sie mir etwas Kleidung, etwas zu essen und auch sonst alles kaufen, was ich brauche. Das hatte ich für ganz normal gehalten. Ich hatte mich so gut wie nie bei ihnen bedankt. Im Gegenteil – wenn ich nicht das bekam, was ich mir wünschte, wurde ich wütend. Nachdem ich aber diesen Artikel gelesen hatte, schämte ich mich. Mir ist bewusst geworden, dass es mir wirklich gut geht. Ich finde, danke ist ein wundervolles Wort.

Aya Chikano, 13 Jahre alt, Gemeinde Kariya, Pfahl Okazaki, Japan

„Dankt dem Herrn für seine wunderbare Kirche, die in dieser großen Epoche der Geschichte wiederhergestellt wurde. Dankt ihm für alles, was sie euch bietet. Dankt ihm für Freunde, für eure Eltern und Geschwister, für eure Angehörigen. Möge der Geist der Danksagung euch Tag und Nacht führen und segnen.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Als ich noch klein war, ging ich oft zu meinen Eltern und sonstigen Verwandten, wenn ich mir etwas wünschte. Mir war damals aber noch gar nicht klar, dass ich mich auch bedanken sollte. Ich wusste nicht, was Dankbarkeit ist. Als ich älter wurde, verstand ich besser, was Dankbarkeit ist. Mit Gott geht es uns ähnlich. Manche Menschen bitten Gott beim Beten um etwas und bekommen dann die gewünschte Antwort oder die gewünschten Segnungen, aber dann vergessen sie, dass sie dafür danken sollen. Wenn wir Gott aufrichtig danken, werden uns gewiss noch größere Segnungen zuteil.

Chiang Chien-Yen, 14 Jahre alt, Gemeinde Tao Yuan 2, Pfahl Tao Yuan, Taiwan

Seid Klug

„Ihr gehört zu einer Kirche, die lehrt, wie wichtig Bildung ist…. [Der Herr] möchte, dass ihr euren Verstand und eure Hände schult und so während eures Lebens guten Einfluss ausüben könnt. Wenn ihr das tut und ehrenhaft ausgezeichnete Leistungen erbringt, werdet ihr der Kirche Ehre machen, denn ihr werdet als rechtschaffen, fähig und gewissenhaft angesehen.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Nachdem ich Präsident Hinckleys Ansprache gehört hatte, traf ich zahlreiche Entscheidungen. Ich nahm mir vor, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um eine gute Ausbildung zu erlangen. Heute studiere ich. Es fällt mir nicht immer leicht, sowohl auf der Universität als auch im Institutsprogramm gute Leistungen zu erbringen. Manchmal vernachlässige ich eins von beiden. Aber mir ist klar geworden: Der Herr will, dass wir intelligent sind und etwas erreichen. Ich habe mir vorgenommen, sowohl mein Studium als auch das Institutsprogramm abzuschließen.

Ich hatte mir während der Fireside Aufzeichnungen gemacht, aber jetzt, wo der gesamte Text im Liahona (spanisch) abgedruckt ist, kann ich mir Präsident Hinckleys Worte noch besser vergegenwärtigen. Sie üben noch heute ihren Einfluss auf mich aus, so als ob ich sie gerade erst gehört hätte. Ganz gleich, ob wir (wie ich) in einem kleinen Land oder in einem großen Land wohnen: Wenn wir auf die Stimme des Propheten hören und seinen Rat beherzigen, wird der Herr uns segnen und uns helfen, ein besserer Mensch zu werden. Das weiß ich.

Jenny Elisa Jaimes Utani, 23 Jahre alt, Gemeinde Job, Pfahl Las Violetas, Lima, Peru

Seid Rein

„[Drogen] richten euch zugrunde. Sie machen euch zu Sklaven…. Darum rate ich euch und bitte euch dringend, ihr wunderbaren Jungen und Mädchen: Haltet euch von ihnen völlig fern…. Haltet euch fern von dem, was den Verstand beeinträchtigt und Sucht erzeugt.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Ich bin 16 Jahre alt und sehe mich gefährlichen Versuchungen ausgesetzt. Wenn ich Präsident Hinckleys Ansprache nicht gehört hätte, dann hätte ich vielleicht nicht gewusst, wie ich auf eine bestimmte Versuchung reagieren sollte.

Eines Tages rief uns eine Freundin in der Schule zu sich hinüber. Sie wollte uns etwas zeigen. Als wir hingingen, sahen wir, dass sie Rauschgift in der Hand hatte, und zwar Marihuana. Ich wurde blass vor Angst. Meine Freundin forderte mich auf, es zu probieren. Ohne groß nachzudenken, schrie ich: „Du bist verrückt. So etwas darfst du gar nicht haben. Los, gehen wir!“

Meine Freundin hörte aber nicht auf mich. Ich fing an, leise darum zu beten, dass die übrigen Mädchen in der Gruppe auf mich hören würden. Ich nahm das Päckchen und warf es weg. Zuerst waren meine Freundinnen böse, aber ich war froh und glücklich, dass ich ihnen erklären konnte, wie gefährlich Marihuana ist.

Während wir uns unterhielten, war mir nämlich eingefallen, was Präsident Hinckley über Rauschgift gesagt hatte, und ich gab seine Worte an meine Freundinnen weiter. Ich weiß, dass der Geist des Herrn mir die Worte zuflüsterte, die in meinem Herzen waren.

Daniela Brocca, 16 Jahre alt, Gemeinde Jardim da Saúde, Pfahl Parque Bristol, São Paulo, Brasilien

Seid Treu

„Ihr seid Mitglied dieser Kirche und müsst daher treu zu ihr stehen. Dies ist eure Kirche…. Ihr habt das Evangelium angenommen. Bei der Taufe habt ihr einen Bund auf euch genommen. Diesen Bund erneuert ihr jedes Mal, wenn ihr das Abendmahl nehmt…. Wandelt gläubig und erhobenen Hauptes vor [Gott]; seid stolz darauf, dass ihr zu dieser großen Sache und zum Reich gehört, das der Herr… wiederhergestellt hat.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Die heutige Welt ist gefährlich und voller Versuchungen. Nachdem ich Präsident Hinckleys Ansprache gelesen hatte, war mir deutlicher als je zuvor bewusst, dass ich die Lehren der Kirche befolgen muss. Der Tipp, der für mich gerade besonders wichtig ist, lautet: „Seid treu.“

Als dieses Jahr das neue Schuljahr begann, habe ich neue Freundschaften geschlossen. Eines Tages bekam ich auch Gelegenheit, über das Evangelium zu sprechen. Dabei dachte ich an das Video, das ich in der Schule gesehen hatte und in dem es um die sechs Tipps ging. Während ich das Video anschaute, wurde ich nämlich von innerem Frieden erfüllt, der mir die Gewissheit schenkte: „Du kannst voller Selbstvertrauen über die Kirche sprechen.“ Als dann die entsprechende Gelegenheit kam, gelang mir dies auch. Ich bin dankbar dafür.

Als ich Präsident Hinckleys Ansprache später im Liahona (japanisch) nachlas, stieß ich wieder auf den wohlbekannten Satz: „Sei dir selber treu.“ Bei wichtigen Entscheidungen zeigen mir diese Worte den richtigen Weg. Die anderen Tipps sind natürlich auch wichtig, ich aber möchte vor allem mir selber treu sein.

Sakura Kajihara, 15 Jahre alt, Gemeinde Izumi, Pfahl Sendai, Japan

Seid Demütig

„Ich glaube, es sind die Sanftmütigen und die Demütigen, die sich unterweisen lassen. Sie sind willens zu lernen. Sie sind willens, auf die Eingebungen der leisen, feinen Stimme zu hören, die sie im Leben führt.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Im Alltag lauern viele Versuchungen auf mich, und wenn es unerträglich wird, singe ich leise ein Lied vor mich hin oder bitte den himmlischen Vater aufrichtig um Hilfe. Dann verschwinden die schlechten Gedanken. Ich weiß, dass der himmlische Vater mich liebt. Und solange ich demütig bin, erhört er auch mein Beten und hilft mir, Schwierigkeiten zu bewältigen.

Wenn ich Erfolg habe, muss ich aufpassen, dass ich nicht überheblich werde und mir einbilde, ich hätte diesen Erfolg mir selbst zu verdanken. Doch immer, wenn sich ein solcher Gedanke einschleicht, merke ich, dass mir nichts gelingt. Erst hinterher wird mir dann bewusst, dass ich jeglichen Erfolg nicht mir selbst zuzuschreiben habe, sondern dass Gott mir hilft. Aus diesen Erfahrungen und aus Präsident Hinckleys Worten habe ich gelernt, dass wir demütig sein müssen.

Hsu Wei-You, 16 Jahre alt, Gemeinde Tao Yuan 2, Pfahl Tao Yuan, Taiwan

Seid Gebeterfüllt

„Lebt so, dass ihr guten Gewissens mit dem Herrn sprechen könnt…. Das Wunderbare an all dem ist, dass er hört. Er reagiert darauf. Er gibt Antwort. Nicht immer so, wie wir es gerne hätten, aber ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass er Antwort gibt.“ – Präsident Gordon B. Hinckley

Ich habe festgestellt: Wenn ich niederknie und bete, dann finde ich Trost und spüre, wie sehr der himmlische Vater mich liebt. Was ich vor kurzem mit dem Beten erlebt habe, hat mir gezeigt, dass er unser Beten ganz gewiss erhört.

Ich hatte einen sehr schweren Tag gehabt. Als ich von der Schule nach Hause kam, kniete ich sofort nieder und bat den himmlischen Vater, mir das Gefühl zu geben, dass ich geliebt werde. Sobald ich „Amen“ gesagt hatte, kam meine ältere Schwester ins Zimmer und sagte mir, dass sie mich lieb habe. Der Geist überwältigte mich. Dieses Erlebnis hat mein Zeugnis vom Beten sehr gefestigt. Ich bete jeden Tag und gebe mir auch Mühe, immer ein Gebet im Herzen zu tragen.

Shannon Watson, 17 Jahre alt, Gemeinde Highland 20, Pfahl Highland Ost, Utah