2002
Ein kleines Weihnachtswunder
Dezember 2002


Ein kleines Weihnachtswunder

Weihnachten 1996 war ich in Südspanien auf Mission. Schwester Noel*, meine Mitarbeiterin, war voller Begeisterung bei der Sache. Sie besaß die Gabe, liebevoll auf alle Menschen zuzugehen. Oft erlebte ich mit, wie sich die Christusliebe in ihrem Gesicht spiegelte.

Schwester Noel und ich arbeiteten engagiert in einer Kleinstadt in Andalusien. Die Mitglieder dort liebten uns und freuten sich, dass es bei ihnen Missionarinnen gab. Es war eine ganz besondere Zeit. In den Straßen und in den Gesichtern der Mitglieder sahen wir den Geist der Weihnacht. Schwester Noel und ich hatten beide kleine Weihnachtsgeschenke von unserer Familie, unseren Freunden und unserer Heimatgemeinde bekommen. Deshalb hatten wir mehr als genug Süßigkeiten.

Fast jeder in unserem Umfeld machte einen glücklichen Eindruck – von Familie Fernández einmal abgesehen. Der Vater war arbeitslos und hatte kein Geld, um Geschenke für die Kinder zu kaufen. Als meine Mitarbeiterin davon erfuhr, meinte sie, wir müssten der Familie irgendwie helfen. Also überlegten wir, was wir tun konnten.

Mit der Hilfe eines Gemeindemitglieds packten wir die Süßigkeiten ein, die wir bekommen hatten. Von dem Geld, das man uns gegeben hatte, kauften wir Spielsachen für die Kinder.

Familie Fernández war glücklich, aber auch erstaunt. Doch das kleine Wunder war damit noch nicht zu Ende. Dank dieses kleinen Liebesdienstes empfanden meine Mitarbeiterin und ich noch größere Liebe für alle Mitglieder.

Von meiner Mitarbeiterin habe ich gelernt, dass Geben besser ist als Nehmen. Es hat mir große Freude bereitet, einer Familie etwas zu schenken, die es notwendiger brauchte als ich. Ich werde Schwester Noel immer dankbar sein, denn sie hat mir gezeigt, dass jeder Tag Weihnachten sein kann, wenn wir andere Menschen an der Liebe des Erretters teilhaben lassen.

* Name geändert