Kommt, hört, was der Prophet uns sagt
Wir wollen den Teufelsschlund meiden
Ich habe als junger Mann eine Mission in Brasilien erfüllt. Dies war ein wunderbares Erlebnis. Die Iguaçu-Fälle in diesem herrlichen Land sind eines der Weltwunder. In der Regenzeit ist die Wassermenge, die sich über die Kante ergießt, die größte weltweit. Ein Teil der Fälle – dort, wo die herabstürzende Wassermenge am größten ist – wird Teufelsschlund genannt.
Vor Jahren haben leichtsinnige Bootsführer Passagiere in Kanus mitgenommen, damit sie sich auf die Felsen stellen und in den Teufelsschlund hinabblicken konnten. Das Wasser oberhalb der Fälle ist normalerweise still und fließt nur langsam, alles ist ruhig. Nur das Tosen des Wassers unten warnt vor der Gefahr, die nur wenige Meter entfernt lauert. Durch eine plötzliche, unerwartete Strömung kann ein Kanu schnell in das reißende Wasser und in den Teufelsschlund hinabgezogen werden. Wer so dumm ist, das Kanu zu verlassen, um sich auf die tückischen, glitschigen Felsen zu stellen, kann leicht den Halt verlieren und in die wirbelnde Strömung hinabgerissen werden.
Einige von euch sehen sich als richtige Draufgänger, bereit, es mit jeder Herausforderung aufzunehmen. Aber es gibt Aktionen, die euch in den Teufelsschlund hinabziehen. Der einzig sichere Kurs ist der, von diesen gefährlichen Stellen weit entfernt zu bleiben. Präsident George Albert Smith (1870–1951) hat eindrücklich gewarnt: „Wenn ihr nur einen Zentimeter auf die Seite des Teufels geht, seid ihr in der Macht des Versuchers, und wenn er Erfolg hat, könnt ihr nicht einmal mehr vernünftig denken, denn ihr habt den Geist des Herrn verloren.“ (Sharing the Gospel with Others, Hg. Preston Nibley, 1948, Seite 43.)
Einige der überzeugendsten Botschaften des Satans lauten: Jeder tut es; wenn es niemand anders weh tut, ist es in Ordnung; wenn du nicht das Gefühl hast, es sei schlimm, dann ist es okay; das zu tun ist richtig „cool“. Der Satan ist ein meisterlicher Betrüger. Seine Maskierung ist so vollkommen, dass es schwer fällt, ihn oder seine Methoden zu erkennen.
Ihr jungen Leute müsst geistig und sittlich stärker werden, um den Versuchungen und Fallstricken der Welt zu widerstehen. Vielleicht wurden aus diesem Grund solch besondere Geister für die heutige Zeit zurückbehalten.
Wir leben in einer Zeit, die uns sehr fordert, und wir müssen fest und standhaft sein. Wir müssen im Glauben vorangehen und dürfen vor nichts Angst haben, außer davor, zu dicht am Teufelsschlund zu sein. Wir werden gestärkt und bewahrt, wenn wir dem Rat und den Weisungen von Präsident Gordon B. Hinckley folgen, unserem Propheten, Seher und Offenbarer.
Nach einer Ansprache bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2003.