Zur Stärkung der Familie
Ein glückliches Familienleben
Diese Artikelserie soll Ihnen behilflich sein, wenn Sie sich mit der Proklamation an die Welt zur Familie beschäftigen und sie umsetzen.
„Ein glückliches Familienleben kann am ehesten erreicht werden, wenn die Lehren des Herrn Jesus Christus seine Grundlage sind. Erfolgreiche Ehen und Familien gründen und sichern ihren Bestand auf den Prinzipien Glaube, Gebet, Umkehr, Vergebungsbereitschaft, gegenseitige Achtung, Liebe, Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung.“1
Wie man glücklich wird
Ein glückliches Familienleben ist nur nicht ein wichtiges Ziel in diesem Leben, sondern auch in der Ewigkeit, und es liegt an Vater und Mutter, alles in ihrer Kraft Stehende zu tun, um dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen. Elder Henry B. Eyring vom Kollegium der Zwölf Apostel, der sich unserer Beschränkungen durch die Entscheidungsfreiheit anderer bewusst war, hat gesagt: „Wir können nicht darüber bestimmen, wie andere sich entscheiden, und wir können unsere Kinder nicht in den Himmel zwingen, aber wir können beschließen, was wir tun wollen, und wir können beschließen, dass wir alles tun, was wir können, um die Himmelskräfte in die Familie zu bringen, für die wir uns so sehr wünschen, dass sie für immer besteht.“2
Die Unterweisung in der Familie
„Die Eltern sind die wichtigsten Lehrer“, sagt Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel. „Am besten lehren sie durch ihr Beispiel. Im Kreis der Familie lassen sich Freundlichkeit, Vergebung, Gottesglaube und jede andere Tugend des Evangeliums am besten vorleben und erlernen.“3
In der heutigen Welt ist es nicht leicht, den Kindern zu helfen, zu geistig gesinnten Erwachsenen zu werden, aber die Eltern sind bei dieser Aufgabe nicht allein auf sich gestellt – sie haben den himmlischen Vater als Partner. Den Missionaren hat der Herr verheißen: „Ich werde zu eurer rechten Hand sein und zu eurer linken, und mein Geist wird in eurem Herzen sein und meine Engel rings um euch, um euch zu stützen.“ (LuB 84:88.) Da die Unterweisung der eigenen Kinder wahrscheinlich die wichtigste Form der Missionsarbeit überhaupt ist, können Eltern zuversichtlich auf dieselben Verheißungen hoffen.
Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat einmal gesagt: „Licht kann man auf zweierlei Art verbreiten: Entweder ist man selbst die Lichtquelle, oder man wirkt als Spiegel, der das Licht zurückwirft. Eltern können beides sein.“4 In dem Maß, wie die Eltern nach dem Geist des Herrn trachten, geben sie ihren Kindern ein leuchtendes Beispiel, und ihr gutes Wesen spiegelt ein weitaus helleres Licht wider.
Zurechtweisung
Manchmal muss ein Kind korrigiert und zurechtgewiesen werden. Die Eltern müssen sich daher sehr aufmerksam mit Lehre und Bündnisse 121:41-44 befassen. Präsident Gordon B. Hinckley hat uns einen weisen Ratschlag erteilt: „Natürlich muss man ein Kind zuweilen zurechtweisen. Wenn man es aber zu streng oder gar auf grausame Weise zurechtweist, führt dies unweigerlich dazu, dass das Kind nicht sein Verhalten ändert, sondern von Groll und Erbitterung erfüllt wird. Damit verbessert man nichts, sondern verschlimmert das Problem nur.“5
„Ein Kind kann nicht zum Gehorsam gezwungen werden“, sagt Präsident James E. Faust, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Die beste Methode, ein Kind, das etwas falsch gemacht hat, zurechtzuweisen, besteht in Festigkeit, Liebe, Geduld, Freundlichkeit, Überzeugung und vernünftiger Argumentation.“6
Das Zusammensein als Familie
Die Familie wird stärker, wenn sie Zeit zusammen verbringt. Elder Oaks hat gesagt:
„Die Familie soll gemeinsam beten und sich abends und morgens hinknien, um für Segnungen zu danken und um für gemeinsame Anliegen zu beten.
Die Familie soll gemeinsam Gott verehren und an den Versammlungen der Kirche sowie an Familienandachten teilnehmen.
Die Familie soll gemeinsam studieren und lernen …
Die Familie soll gemeinsam arbeiten. … Sie soll auch gemeinsam spielen, sodass mit den Aktivitäten der Familie auch schöne Freizeiterlebnisse verbunden sind.
Die Familie soll sich gemeinsam beraten und dabei auf alles eingehen, was sie und die einzelnen Mitglieder betrifft.
Die Familie soll gemeinsam essen. Zu den Mahlzeiten ergibt es sich auf natürliche Weise, dass die Familie zusammenkommt und miteinander redet. Es ist schade, wenn dies in Zank und Streit ausartet oder die gemeinsame Zeit dadurch zerstört wird, dass sich jeder sein Essen holt und es woanders zu sich nimmt, so als ob die Küche bloß die Essensausgabe eines Schnellimbisses wäre.“7
Dienen und Liebe
Manchmal geraten Kinder in Schwierigkeiten oder lehnen sich sogar auf, obwohl die Eltern sich größte Mühe gegeben haben, ihre Kinder zu unterweisen und Einigkeit in der Familie zu schaffen. Wer feststellt, dass die Gefühlslage in der Familie gerade sehr angespannt ist und im Moment der Kampf um ein glückliches Familienleben verloren zu gehen droht, kann die Verheißung auf die Probe stellen, die Elder Eyring uns gibt: „Ich verheiße Ihnen: Wenn Sie Ihre Gaben einsetzen, um einem anderen zu dienen, dann spüren Sie, wie sehr der Herr diesen Menschen liebt. Und Sie spüren auch, wie sehr der Herr Sie liebt.“8 Manchmal können Eltern nichts anderes tun, als zu lieben und zu dienen, ohne sofort etwas dafür erwarten zu können. Aber dieses Bemühen bringt uns Frieden. Wenn der Sturm dann vorüber ist und sich der innere Aufruhr gelegt hat, stellen sich vielleicht auch die Früchte ein, die wir uns so sehnlich wünschen – ein glückliches Familienleben jetzt und in der Ewigkeit.