Ich musste mit mutter auskommen
Viele Teenager haben zeitweise Schwierigkeiten, mit ihren Eltern auszukommen. Als ich 16 Jahre alt war, bekam ich nach und nach den Eindruck, dass meine Mutter und ich nie ein Gespräch führen würden, das nicht mit Tränen und zugeschlagenen Türen endete.
Bei einer Auseinandersetzung warf ich meiner Mutter einmal heftige Worte an den Kopf, rannte in mein Zimmer und knallte die Tür so laut wie möglich zu. Ich warf mich auf mein Bett. Ich war so wütend, dass mir heiße Tränen die Wangen hinunterliefen. Die Gedanken rasten mir durch den Kopf: „Wie kann ich das wieder in Ordnung bringen? Wie kann ich mit dieser ständigen Streiterei aufhören?“
Dann hörte ich so deutlich, als ob der Tabernakelchor in meinem Zimmer wäre, diese Worte: „Er stärket mich, wenn ich bin schwach; er höret all mein Ungemach. … Er lebt und liebt mich voller Huld; er lebt und hat mit mir Geduld.“ („Ich weiß, daß mein Erlöser lebt“, Gesangbuch, Nr. 85.) Ich spürte, dass der Heilige Geist anwesend war und wie die Liebe meines himmlischen Vaters mich einhüllte, und ich wusste, dass alles in Ordnung kommen würde.
Dieser Tag war für mich ein Wendepunkt. Der himmlische Vater wusste, was ich brauchte. Musik ist ein wichtiger Teil in meinem Leben, und mir hat es sehr geholfen, dass ich auf den Text der Lieder hörte und ihn lernte. Das hat mir Trost und Kraft gegeben, wenn ich es wirklich brauchte. Musik kann uns in schweren Zeiten helfen.
Heute sind meine Mutter und ich die besten Freundinnen. Wir haben beide eine Berufung in der Primarvereinigung in unserer Gemeinde. Ich finde es schön, dass wir in unseren Berufungen und auch zu Hause zusammenarbeiten können.
Nicole Lerios Randall gehört zur Gemeinde Springs im Pfahl Benoni in Südafrika.