Botschaft von der Ersten Präsidentschaft
Joseph Smith Jr. – Prophet Gottes und machtvoller Diener
Ein Bekannter sagte mir eines Tages: „Ich bewundere Ihre Kirche sehr. Ich glaube, ich könnte alles, was Sie glauben, annehmen – bis auf Joseph Smith.“ Darauf antwortete ich: „Sie widersprechen sich selbst. Wenn Sie die Offenbarung annehmen, müssen Sie auch den Offenbarer annehmen.“
Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie manche Menschen mit Bewunderung von der Kirche und ihrer Arbeit sprechen können, während sie gleichzeitig den Mann verachten, durch den ja – als Diener des Herrn – die Grundlage all dessen entstanden ist, was die Kirche ist, was sie lehrt und was sie darstellt. Sie wollen die Frucht des Baumes pflücken, während sie gleichzeitig die Wurzeln abschneiden, aus denen er wächst.
Die Gesundheitsregeln der Heiligen der Letzten Tage, die heutzutage, da man Krebs- und Herzforschung betreibt, von so vielen Menschen gelobt werden, sind in Wirklichkeit eine Offenbarung, die der Herr Joseph Smith 1833 als „Wort der Weisheit“ gegeben hat (siehe LuB 89:1). Es ist unvorstellbar, dass sie aus zeitgenössischen Veröffentlichungen über Ernährung hätten stammen können oder dass der Mann, der sie verkündet hat, sie sich hätte ausdenken können. Heute sind sie, was die medizinische Forschung betrifft, ein Wunder, und die Beachtung dieser Regeln hat schon Zehntausenden unermessliches Leid und den vorzeitigen Tod erspart.
Die Ahnenforschung ist in den vergangenen Jahren ein beliebtes Hobby geworden. Tausende Blicke aus aller Welt haben sich bereits auf das gerichtet, was man als die Schatzkammer der Heiligen der Letzten Tage für genealogische Daten bezeichnet. Doch dieses gewaltige Programm der Kirche ist keinem Hobby entsprungen. Es leitet sich von den Lehren des Propheten Joseph Smith ab. Er hat erklärt, dass wir ohne unsere Vorfahren nicht errettet werden können, nämlich ohne diejenigen, die das Evangelium nicht kannten und folglich seine Forderungen nicht erfüllen und die Möglichkeiten, die es bietet, nicht nutzen konnten (siehe LuB 128:9,15).
Die bemerkenswerte Organisation der Kirche wurde von Joseph Smith so gestaltet, wie es ihm durch Offenbarung geboten wurde, und keine Veränderung oder Umstellung dieser Organisation wird jemals in Erwägung gezogen, ohne dass man in den Offenbarungen forscht, die vom Propheten niedergeschrieben wurden.
Sogar das Wohlfahrtsprogramm – von dem manche gern meinen, es sei erst vor kurzem entstanden – beruht auf den Grundsätzen, die in den ersten Jahren der Kirche von Joseph Smith verkündet wurden, und wird auch streng nach diesen Grundsätzen betrieben. Dies gilt auch für den Familienabend, der nichts weiter ist als eine Ausgestaltung einer Offenbarung aus der Anfangszeit der Kirche über die Verantwortung der Eltern, ihre „Kinder in Licht und Wahrheit aufzuziehen“ (LuB 93:40).
Wir künden von einem Propheten
Als ich einmal mit dem Flugzeug unterwegs war, unterhielt ich mich mit einem jungen Mann, der neben mir saß. Wir kamen von einem Thema zum anderen, und schließlich kamen wir auf Religion zu sprechen. Er sagte, er habe viel über die Heiligen der Letzten Tage gelesen und viel Bewundernswertes bei ihren Sitten und Gebräuchen gefunden, habe aber viele Vorbehalte in Bezug auf die Geschichte über den Ursprung der Kirche und besonders in Bezug auf Joseph Smith. Der junge Mann war praktizierendes Mitglied einer anderen Religionsgemeinschaft, und als ich fragte, woher er seine Informationen über die Kirche habe, antwortete er, sie stammten aus Veröffentlichungen seiner Kirche. Ich fragte ihn, bei welchem Unternehmen er beschäftigt sei. Stolz antwortete er, er sei Handelsvertreter einer internationalen Computerfirma. Da fragte ich ihn, ob er es für fair hielte, wenn seine Kunden sich bei einem Vertreter der führenden Konkurrenzfirma über die Produkte seiner Firma informierten. Er antwortete lächelnd: „Ich glaube, ich verstehe, was Sie sagen wollen.“
Da holte ich aus meinem Aktenkoffer das Buch Lehre und Bündnisse und las ihm die Worte des Herrn an Joseph Smith vor – Worte, auf die die Bräuche, die mein Gesprächspartner bewunderte, zurückzuführen sind, während er den Mann, durch den sie ins Leben gerufen wurden, verachtete. Bevor wir uns verabschiedeten, erklärte er sich bereit, das Informationsmaterial, das ich ihm schicken wollte, zu lesen. Ich verhieß ihm, wenn er das gebeterfüllt tue, werde er die Wahrheit erkennen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Lehren und die Bräuche, die ihn interessiert hatten, sondern auch in Bezug auf den Mann, dem wir sie verdanken. Dann gab ich ihm Zeugnis von meiner Überzeugung, die ich von der prophetischen Berufung Joseph Smiths habe. Schon als Baby war er, dessen Geburt unter einfachen Umständen im ländlichen Vermont sich in diesem Monat zum 200. Mal jährt, vorherordiniert, ein machtvoller Führer bei der Umsetzung des Plans zu werden, den unser Vater für alle seine Kinder auf der Erde hat.
Wir beten den Propheten nicht an. Wir beten Gott, den ewigen Vater, und den auferstandenen Herrn, Jesus Christus, an. Aber wir erkennen den Propheten an, wir künden von ihm, wir achten ihn und wir ehren ihn, der als Werkzeug in den Händen des Allmächtigen auf der Erde die alten Wahrheiten des göttlichen Evangeliums wiederhergestellt hat, zusammen mit dem Priestertum, durch das die Vollmacht Gottes in den Obliegenheiten seiner Kirche und zum Segen seines Volkes ausgeübt wird.
Joseph Smiths Lebensgeschichte ist die Geschichte eines Wunders. Er wurde in Armut geboren. Er wuchs in Zeiten der Not auf. Er wurde von einem Ort zum anderen getrieben, fälschlich beschuldigt und widerrechtlich gefangen gehalten. Mit 38 Jahren wurde er ermordet. Jedoch vollbrachte er in dem kurzen Zeitraum von 20 Jahren, die seinem Tod vorausgingen, etwas, was kein anderer in einem ganzen Leben vollbracht hat. Er übersetzte und veröffentlichte das Buch Mormon, ein Werk, das seitdem in viele Sprachen übersetzt worden ist und das von Millionen Menschen auf der ganzen Erde als das Wort Gottes anerkannt wird. Die Offenbarungen, die er empfangen hat, und andere von ihm verfasste Schriften sind ebenfalls heilige Schrift für diese Menschen. Die Seitenzahl dieses Werkes entspricht insgesamt etwa zweimal dem Umfang des Neuen Testaments, und das alles schaffte ein einziger Mann innerhalb weniger Jahre.
In demselben Zeitraum gründete er eine Organisation, die seit über 175 Jahren allen Widrigkeiten und Herausforderungen standhält und die heute mit etwa zwölf Millionen Mitgliedern in aller Welt genauso gut funktioniert wie 1830 mit 300. Es gibt Skeptiker, die sich bemüht haben, diese bemerkenswerte Organisation als Produkt der Zeit, zu der Joseph Smith gelebt hat, zu erklären. Diese Organisation, so behaupte ich, war damals genauso besonders, einmalig und bemerkenswert, wie sie es heute ist. Sie war kein Produkt der damaligen Zeit. Sie gründet sich auf Offenbarung von Gott.
Unsterblichkeit und Ewigkeit
Joseph Smiths Einblick in das unsterbliche Wesen des Menschen reichte vom Dasein vor der Geburt bis in die Ewigkeiten jenseits des Grabes. Er lehrte, dass die Errettung insoweit allumfassend ist, als alle Menschen durch das Sühnopfer Christi an der Auferstehung teilhaben werden. Darüber hinaus wird aber Gehorsam gegenüber den Grundsätzen des Evangeliums gefordert, wofür uns Glücklichsein in diesem Leben und Erhöhung im Jenseits verheißen ist.
Die Gültigkeit des Evangeliums, das er lehrte, war auch nicht auf seine und auf zukünftige Generationen beschränkt. Joseph Smiths Denken, geschult durch den Gott des Himmels, schloss die Menschen aller Generationen ein. Sowohl die Lebenden als auch die Toten müssen die Möglichkeit haben, an den heiligen Handlungen des Evangeliums teilzuhaben.
Petrus hat vor alters erklärt:„Denn auch Toten ist das Evangelium dazu verkündet worden, dass sie wie Menschen gerichtet werden im Fleisch, aber wie Gott das Leben haben im Geist.“ (1 Petrus 4:6.) Für die Toten muss es stellvertretende Arbeit geben, wenn sie wie Menschen im Fleisch gerichtet werden sollen. Dazu muss man sie ausfindig machen und dafür haben wir in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage das herrliche Programm für Genealogie. Es wurde nicht ins Leben gerufen, um ein Hobby zu fördern, sondern um die ewigen Absichten Gottes zu verwirklichen.
In den 20 Jahren vor seinem Tod setzte Joseph Smith ein Programm in Gang, durch das das Evangelium in alle Länder der Erde gelangen sollte. Ich staune darüber, mit welcher Kühnheit er vorging. Selbst in der Anfangszeit der Kirche, in Zeiten größter Widerstände, wurden Männer berufen, ihre Heimat und ihre Familie zu verlassen, das Meer zu überqueren und die Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi zu verkündigen. Die Gedanken und der Blick des Propheten richteten sich auf die ganze Erde.
Zweimal im Jahr versammeln sich Mitglieder in Nord-, Mittel- und Südamerika, auf den Britischen Inseln und in Afrika, in den Ländern Europas, auf den Inseln und dem Festland im Pazifik und in den alten Ländern Asiens zu unserer Generalkonferenz. Das ist die Erfüllung der Vision Joseph Smiths, des Propheten Gottes. Er war wahrhaftig ein mächtiger Seher, der die heutige Zeit und noch größere Zeiten sah, die kommen werden, während das Werk des Herrn sich über die ganze Erde ausbreitet.
Diese großartige Entwicklung würde die Männer mit geschwärztem Gesicht, die 1844 an jenem schwülen Junitag den schutzlosen Propheten bei einem feigen Angriff erschossen, in große Verwunderung versetzen. Sie würde Thomas Ford, den Gouverneur des Staates Illinois, in Erstaunen versetzen. Er hatte ja versprochen, den Propheten zu schützen, und ihn dann der Gnade des gnadenlosen Pöbels überlassen. Eben dieser Thomas Ford kam in seiner Autobiografie zu dem Schluss, dass es Joseph Smith „niemals gelingen konnte, ein politisches System zu gründen, das in der Zukunft dauerhaft erfolgreich sein kann“ (zitiert in B. H. Roberts, A Comprehensive History of the Church, 2:347).
Dieser Thomas Ford liegt heute auf einem Friedhof in Peoria, Illinois, begraben und ist so gut wie vergessen, während der Mann, der seiner Ansicht nach gescheitert war, weltweit in dankbarer Erinnerung bleibt.
Preiset den Mann!
Als ich 12 Jahre alt war, nahm mich mein Vater zu einer Priestertumsversammlung in unserem Heimatpfahl mit. Ich saß in der letzten Reihe, während er als Pfahlpräsident auf dem Podium saß. Zu Beginn – ich war das erste Mal bei so einer Versammlung – standen drei-, vierhundert Männer auf. Sie waren unterschiedlicher Herkunft und gingen vielen verschiedenen Berufen nach, aber jeder hatte die gleiche Überzeugung im Herzen, aus der heraus sie gemeinsam diese großartigen Worte sangen:
Preiset den Mann, der einst sprach mit Jehova,
der ein Prophet war, von Christus ernannt,
der, von dem Geiste erfüllt, prophezeite
nahes Gericht jedem Volke und Land.
(„Preiset den Mann“, Gesangbuch, Nr. 17.)
Etwas ging mit mir vor, als ich diese glaubenstreuen Männer singen hörte. Da zog in mein jugendliches Herz eine Überzeugung ein, die der Heilige Geist dort eingepflanzt hatte: Joseph Smith war tatsächlich ein Prophet des Allmächtigen. In den vielen Jahren, die seitdem vergangen sind und in denen ich viel von seinen Worten und seinen Werken gelesen habe, ist diese Erkenntnis fester und noch sicherer geworden. Ich habe das Vorrecht gehabt, auf allen Erdteilen im Norden und Süden, Osten und Westen Zeugnis davon zu geben, dass er ein Prophet Gottes war und ist, ein machtvoller Diener und Zeuge des Herrn Jesus Christus.
Glorreicher Mann, dem die Priestertumsweihen
wieder als Erstem hier wurden zuteil,
hat dort, mit allen Propheten vereinigt,
Frieden und Freude und ewiges Heil.
(Gesangbuch, Nr. 17)
Dieses Zeugnis bestätige ich nun wiederum im Namen des Herrn Jesus Christus, dessen Zeuge Joseph Smith war und dessen Zeuge auch ich bin.
Für die heimlehrer
Bereiten Sie sich gebeterfüllt vor und tragen Sie diese Botschaft anhand einer Unterrichtsmethode vor, bei der Ihre Zuhörer einbezogen werden. Dazu einige Beispiele:
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Zeigen Sie ein Bild des Propheten Joseph Smith und lassen Sie Ihre Zuhörer erzählen, was sie über ihn wissen. Listen Sie die Antworten auf. Vergleichen Sie diese Liste mit dem, was Präsident Hinckley in diesem Artikel sagt. Besprechen Sie, wie Ihre Zuhörer den Propheten und seine Lehren besser kennen lernen können. Vielleicht möchten Sie auch zusammen mit der Familie eine besondere Aktivität zur Feier des 200. Geburtstags des Propheten am 23. Dezember durchführen.
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Bitten Sie die Mitglieder Ihrer Familie um Berichte, was sie erlebt haben, wenn sie mit anderen über den Propheten Joseph Smith gesprochen haben. Lesen Sie Präsident Hinckleys Bericht vor. Sie können auch einüben, was ein Mitglied zu jemandem sagen könnte, der nach Joseph Smith fragt.
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Lesen oder singen Sie das Lied „Preiset den Mann“ (Gesangbuch, Nr. 17) und befassen Sie sich mit Präsident Hinckleys Zeugnis am Ende des Artikels. Bitten Sie die anderen, einmal aufzuschreiben oder zu erzählen, was sie über das Leben und die Mission des Propheten Joseph Smith denken oder was es ihnen bedeutet.