Elis Operation
„Alle, die dieses Priestertum empfangen, die empfangen auch mich, spricht der Herr.“ (LuB 84:35)
Eli schaute sich den Stapel mit Hausaufgaben an, die sein Freund nach der Schule vorbeigebracht hatte. Wegen einer Ohrenentzündung hatte Eli schon wieder eine ganze Woche in der Schule gefehlt.
Am Abend kamen Elis Eltern in sein Zimmer. Seine Mutter setzte sich zu Eli ans Bett und nahm seine Hand. „Eli, der Arzt meint, dass du operiert werden musst“, sagte sie.
„Was ist das für eine Operation?“
„Er hat vor, dir Röhrchen in die Ohren zu stecken, damit du nicht ständig Ohrenentzündungen bekommst“, erklärte Mama. „Es wird nicht wehtun, und du musst nur einen Tag im Krankenhaus bleiben.“ Sie drückte seine Hand.
Eli vertraute seinen Eltern. Aber der Gedanke an die Operation machte ihm Angst. Er dachte an die Geschichte über Joseph Smith, die er in der PV gehört hatte. Als Joseph sieben Jahre alt war, hatte er eine Knochenentzündung im Bein. Die Entzündung wurde immer schlimmer. Deshalb meinte der Arzt, man müsse einen Teil des Knochens entfernen, sonst könnte Joseph das Bein verlieren oder sogar sterben.
Damals gaben die Ärzte den Patienten bei einer Operation Alkohol zu trinken, um den Schmerz zu betäuben. Joseph wollte aber keinen Alkohol trinken. Er weigerte sich auch, sich ans Bett binden zu lassen. Er versprach, er werde sich nicht bewegen, wenn sein Vater ihn in den Armen hielt. Josephs Vater nahm ihn fest in die Arme, während die schmerzhafte Operation durchgeführt wurde. Die Operation gelang, und Joseph wurde wieder gesund.
Eli dachte daran, wie mutig Joseph gewesen war und wie sehr er seinem Vater vertraut hatte. „Kann ich einen Segen bekommen, Papa?“, fragte er. Eli wusste, dass ihm ein Priestertumssegen helfen konnte. Zu Beginn des Schuljahres hatte Elis Vater ihm auch einen Segen gegeben.
„Das ist eine gute Idee“, antwortete sein Vater.
Elis Mutter verschränkte die Arme und neigte den Kopf. Eli spürte, wie sein Vater ihm die Hände auflegte. Elis Vater gab ihm einen Segen und seine Stimme wurde immer fester, als er ihm verhieß, dass er keine Angst haben und wieder ganz gesund werden würde.
Nach dem Segen hatte Eli keine Angst mehr. „Jetzt kann der Arzt mich operieren“, sagte er.
Drei Tage später kam er ins Krankenhaus. Am Tag darauf war er schon wieder zuhause. Die Ohrenentzündung verschwand. Eli machte sich daran, rasch alle Schularbeiten zu erledigen.
Eli war dankbar, dass er ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage war und einen Priestertumssegen empfangen konnte.