2014
Das Werk beschleunigen
Juni 2014


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Das Werk beschleunigen

Präsident Thomas S. Monson

Wussten Sie, dass die wiederhergestellte Kirche bereits 98 Jahre alt war, als sie die ersten 100 Pfähle hatte? Weniger als 30 Jahre später hatte die Kirche bereits die nächsten 100 Pfähle gegründet. Und nur acht Jahre danach hatte die Kirche mehr als 300 Pfähle. Heute gibt es über 3000 Pfähle.

Woher rührt dieses beschleunigte Wachstum? Liegt es daran, dass wir bekannter geworden sind? Liegt es an unseren schönen Gemeindehäusern?

Das spielt sicher eine Rolle, aber das heutige Wachstum der Kirche liegt darin begründet, dass der Herr genau dies angekündigt hat. Im Buch Lehre und Bündnisse sagte er: „Siehe, ich werde mein Werk in seiner Zeit beschleunigen.“1

Wir sind Geistkinder des himmlischen Vaters, die zu dieser Zeit auf die Erde gesandt wurden, um dabei mitzuwirken, dieses großartige Werk zu beschleunigen.

Der Herr hat meines Wissens niemals zu verstehen gegeben, dass sein Werk nur auf das irdische Leben beschränkt sei. Vielmehr umfasst sein Werk die Ewigkeit. Ich glaube, dass er sein Werk in der Geisterwelt beschleunigt. Ich glaube auch, dass der Herr durch seine Diener dort viele Geister darauf vorbereitet, das Evangelium anzunehmen. Unsere Aufgabe besteht darin, nach unseren verstorbenen Verwandten zu forschen und dann in den Tempel zu gehen und die heiligen Handlungen vollziehen zu lassen, die denen jenseits des Schleiers die gleichen Möglichkeiten eröffnen, die wir haben.

Jeder gute Heilige der Letzten Tage habe in der Geisterwelt viel zu tun, erklärte Präsident Brigham Young (1801–1877). „Was tun sie dort? Sie predigen, predigen allezeit und bereiten uns den Weg, damit wir unsere Arbeit, hier und andernorts Tempel zu bauen, beschleunigen.“2

Nun ist die Familienforschung nicht unbedingt einfach. Allen, die aus Skandinavien stammen, kann ich versichern, dass ich ihre Schwierigkeiten kenne. Mein schwedischer Großvater etwa hieß Nels Monson; sein Vater hieß aber nicht Monson, sondern Mons Okeson. Dessen Vater wiederum hieß Oke Pederson und dessen Vater hieß Peter Monson – und damit sind wir wieder bei Monson.

Der Herr erwartet von uns, dass wir eifrig unserer Aufgabe nachgehen, unsere Vorfahren ausfindig zu machen. Um diese Aufgabe gut zu erfüllen, müssen wir zunächst einmal den Geist des Vaters im Himmel mit uns haben. Wenn wir so rechtschaffen leben, wie wir nur können, wird er den Weg dafür bereiten, dass sich die Segnungen erfüllen, die wir uns ersehnen und eifrig anstreben.

Wir werden wohl Fehler machen, aber keiner von uns kann Experte in der Familienforschung werden, ohne zuerst ein Neuling zu sein. Deshalb müssen wir uns in dieses Werk stürzen und uns darauf einstellen, dass wir einen Weg vor uns haben, der steil nach oben führt. Es ist keine leichte Aufgabe, aber der Herr hat sie uns allen auferlegt, Ihnen und mir.

Bei der Familienforschung werden Sie auf Hindernisse stoßen und sich sagen: „Mehr kann ich nicht tun.“ Wenn Sie an diesem Punkt angelangt sind, gehen Sie auf die Knie und bitten Sie den Herrn, einen Weg zu bereiten. Und er wird Ihnen einen Weg bereiten. Ich bezeuge, dass dies wahr ist.

Der Vater im Himmel liebt seine Kinder in der Geisterwelt ebenso sehr wie er Sie und mich liebt. Über die Aufgabe, unsere Toten zu erlösen, sagte der Prophet Joseph Smith: „Da nun die großen Absichten Gottes schnell ihrer Erfüllung entgegengehen und das, was die Propheten ausgesprochen haben, eintrifft, da nun die Kirche Gottes auf der Erde aufgerichtet und die alte Ordnung der Dinge wiederhergestellt ist, hat der Herr uns jetzt unsere Pflicht und unser Vorrecht kundgetan.“3

Über unsere Vorfahren, die ohne Kenntnis vom Evangelium gestorben sind, sagte Präsident Joseph F. Smith (1838–1918): „Durch unsere Bemühungen um sie werden die Ketten ihrer Knechtschaft abfallen und wird die Finsternis rund um sie sich erhellen, sodass Licht auf sie fallen kann und sie in der Geisterwelt von der Arbeit hören, die hier von ihren Kindern verrichtet wird, und dass sie sich mit uns an dieser Pflichterfüllung freuen.“4

Es gibt Millionen und Abermillionen Geistkinder des himmlischen Vaters, die den Namen Christi nie gehört haben, ehe sie gestorben und in die Geisterwelt gegangen sind. Aber jetzt haben sie das Evangelium kennengelernt und warten darauf, dass wir die Forschungsarbeit erledigen, damit der Weg dafür bereitet wird, dass wir ins Haus des Herrn gehen und für sie das Werk verrichten, das sie selbst nicht verrichten können.

Meine Brüder und Schwestern, ich bezeuge, dass der Herr uns segnen wird, wenn wir diese Aufgabe annehmen und uns ans Werk machen.

Wie man Gedanken aus dieser Botschaft vermittelt

Erzählen Sie den Mitgliedern, die Sie besuchen, eine Ihrer Lieblingsgeschichten von Ihren Vorfahren. Sie könnten die Fragen verwenden, die im Abschnitt für Kinder zur Botschaft der Ersten Präsidentschaft stehen (Seite 6), um Ihre Zuhörer zu bitten, ebenfalls eine Geschichte zu erzählen. Vielleicht möchten Sie auch Lehre und Bündnisse 128:15 lesen und besprechen, wie wichtig es ist, für unsere Vorfahren die heiligen Handlungen des Tempels zu vollziehen.

Anmerkungen

  • Lehre und Bündnisse 88:73

  • Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, Seite 280

  • Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 455

  • Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, Seite 247

Illustration von Simone Shin